Wirtschaft

muechen ttip buch fs 093515.10.2014: Zeitgleich zum europaweiten Aktionstag gegen TTIP machten auch die Buchhändler gegen das geplante Freihandelsabkommen mobil. Mit großen Plakaten verhängten sie ihre Schaufenster: „Hier sollen auch weiterhin Bücher ausliegen. Das Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU + USA gefährdet die Buchpreisbindung. Katastrophal für AutorInnen, LeserInnen und Buchhändler. Verhindern wir TTIP“! Es handelt sich dabei um eine gemeinsame und bundesweite Aktion von attac und Buchhändlern. Allein in München beteiligten sich 40 Buchhandlungen an der Protest- und Aufklärungsaktion, darunter sogar eine Filiale des Platzhirschen unter den Buchhändlern, Hugendubel. In den Buchhandlungen liegen Unterschriftslisten aus und ein Flyer von attac „Ich bin ein Handelshemmnis – Rette Deinen Buchladen!“.

Die seit 1888 in Deutschland eingeführte Buchpreisbindung ist gerade für kleine und mittlere Buchläden ein Schutz gegen einen Verdrängungswettbewerb. Würde die Preisbindung aufgehoben, würden die großen Versandbuchhändler aufgrund ihrer Marktmacht Sonderrabatte bei den Verlagen erpressen und könnten die Bücher billiger anbieten, wobei dann die kleinen und mittleren Händler nicht mehr mithalten könnten. Karin Staisch, die Leiterin des Münchner ABC, 1973 als erste Autorenbuchhandlung Deutschlands gegründet, gegenüber der SZ (11.10.14): „Für uns ist die Buchpreisbindung eine Frage auf Leben und Tod. Wenn die Buchpreisbindung wegfällt, könnten viele kleinere Buchhandlungen dem Wettbewerb mit Unternehmen, wie Amazon, nicht standhalten und müssten schließen“. Margot Bartl vom AP Buch Baldham weist darauf hin, dass auch kleine Verlage bedroht wären: „Die Preisbindung ermöglicht Veröffentlichungen mit kleinen Auflagen. Das würde dann wegfallen, es gäbe nur noch Mainstream, die Vielfalt des Sortiments ginge verloren“. Junge und weniger bekannte AutorInnen  hätten dann kaum noch eine Chance.

Auch der Kunde gewänne im Endeffekt nichts. Er müsste auf gute Beratung verzichten und zudem blieben die Preise nicht dauerhaft niedrig. Wenn erst die großen Versandhandels-Konzerne eine oligopolistische Marktmacht erlangt hätten, würden sie sich ähnlich verhalten, wie die Mineralölkonzerne beim Benzinpreis. Das zeigt sich bereits heute in Ländern ohne Buchpreisbindung, wie z.B. USA und Großbritannien. Bei großer Nachfrage, wie etwa in der Weihnachtszeit oder bei Neuerscheinungen bekannter Autoren, schnellen die Preise enorm in die Höhe.

Münchner Hofpfisterei: „Eine Frage von Laib und Leben“

muechen ttip buch fs 0937Auch für die Münchner Hofpfisterei, bekannt für ihr ökologisch einwandfreies Brot aus Steinbacköfen, ist es „höchste Zeit für ein deutliches Signal“. Sie startet eine „Unterschriftenaktion gegen Grüne Gentechnik“. In ihrem Magazin zu dieser Aktion wird gleich auf der ersten Seite TTIP ins Visier genommen: „Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland lehnen Gentechnik in Lebensmitteln ab. Die Politik setzt sich - trotz anders lautender Zusagen – nur halbherzig für ein europaweites Anbauverbot gentechnisch veränderter Pflanzen ein. Das zeigen aktuell auch die Verhandlungen zum Transatlantischen Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP). Deutsche Politiker kommen den Lobbyisten global agierender Agrarkonzerne wie Monsanto und Pioneer immer weiter entgegen oder überlassen ihnen das Feld gleich komplett“. Und: Durch den Export gentechnisch veränderter Organismen breiten sich diese immer weiter aus. „Das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und den USA wird diesen Prozess beschleunigen“.
Die Hofpfisterei möchte ihre Kunden auch in Zukunft mit natürlichem, schmackhaftem Brot zu 100 Prozent aus ökologischen Rohstoffen versorgen. Es gehe daher um „eine Frage von Laib und Leben“.

Text/Fotos: Fred Schmid, isw

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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