02.02.2015: Am 15. September startete der IS (Islamischer Staat) einen Vernichtungsangriff auf den Kanton Kobanê in Rojava und konnte Dank der Unterstützung durch die Türkei bis in weite Teile des Stadtzentrums vordringen. 200.000 Menschen flohen im Zuge dieser Offensive aus der Stadt. Der Staatspräsident der Türkei Recep Tayyip Erdogan ließ keine Gelegenheit ungenutzt, die Verteidigung Kobanês als gescheitert zu erklären. Auch aus den USA kamen Töne, die den Fall Kobanês vorhersehen wollten.
Nur durch den großen Widerstand und Einsatz der KämpferInnen konnte eine Kehrtwende erzielet werden. Dieser wurde zur treibenden Kraft für Menschen quer über den Globus. Weltweit solidarisierten sich Menschen mit dem Kampf der YPG & YPJ gegen den IS. Der verkündete "Fall" Kobanês blieb aus. Aus aller Welt schlossen sich Menschen den Reihen der YPG an, unterstützten das Projekt Rojava mit allen möglichen Mitteln und machten Solidaritäts-Aktionen in ihren Städten. Der Global Rally for Kobanê am 1. November wurde zu einem kraftvollen Ausdruck der Internationalen Solidarität.
Am 26.01.2015 erklärte die YPG und YPJ – Volks- und Frauenverteidigungseinheiten in Rojava – dass der IS aus der Stadt Kobanê verdrängt nun komplett wurde. Derzeit läuft eine Offensive der YPG/YPJ in Kobanê, mit dem immer mehr Dörfer vom IS befreit werden.
Diese Nachricht bewegte zehntausende Menschen weltweit auf die Straßen. In vielen Städten Kurdistan, der Türkei aber auch Europas versammelten sich Menschen zu Feierlichkeiten zur Befreiung Kobanês. So auch in München am 31.1.: knapp 500 Menschen, darunter auch einige Nicht-KurdInnen, versammelten sich ab 15:00 Uhr am Marienplatz und feierten mit Musik und kurdischen Tänzen. Zwischendurch gab es auch politische Statements und Grußworte.
Ein Sprecher der DKP-München betonte in seiner Rede, dass der Kampf in Kobanê nicht nur ein Kampf der KurdInnen ist, sondern ein universeller Kampf der alle Menschen betreffe. Deshalb sei es auch die Aufgabe aller sich am Wiederaufbau Kobanês zu beteiligen. Nach dem Wahlerfolg von Syriza in Griechenland, der Massendemonstration vom Podemos in Madrid sowie der Befreiung Kobanes sei es für Linke weltweit eine sehr schöne Woche. Wichtig sei es aus diesen Erfolgen in Athen, Madrid und Kobanê für die eigenen Arbeiten als Linke in München zu lernen. Die Feierlichkeit endete mit einem Aufruf zur Demonstration gegen die Nato-Sicherheitskonferenz am 7. Februar in München.
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