26.9.2012: Tausende Anhänger der Bewegung der "Empörten" versammelten sich am gestrigen Dienstag in Madrid vor dem Parlament. Sie demonstrierten gegen die Austeritätspolitik und forderten den Rücktritt der konservativen Regierung von Mariano Rajoy. Die Polizei antwortete mit Knüppeleinsätzen und Gummigeschossen. Zahlreiche DemonstrantInnen wurden verletzt. Die rechtskonservative Regierungspartei PP verglich die Aktion mit einem faschistischen Putschversuch, weil die Demonstranten versuchten, die Arbeit des Parlaments zu behindern. Demgegenüber erklärte die Parlamentariergruppe der Vereinigten Linken, dass sie in ihrer Arbeit nicht durch den friedlichen Protest bedroht oder behindert werde, sondern durch die "Obstruktion der Volkspartei PP". Der Zugang zum Parlament war durch 1.300 Polizisten der Antiaufstandseinheit blockiert.
Europa
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Über Moral und Vaterlandsliebe der Reichen
19.09.2012: Die Moral und Vaterlandsliebe der Reichen, speziell die Steuermoral, wurde unerwartet zu einem Medienthema in Frankreich. Die linksliberale Tageszeitung „Libération“ rief Aufsehen hervor, als sie am 10. September mit einem Titelblatt erschien, auf dem der superreiche französische Konzernchef Bernard Arnault mit einem roten Koffer zu sehen war, und auf dem Titelblatt stand: „Casse-toi, riche con!“. Das kann je nach Laune mit „Hau ab, reicher Blödmann!“ oder „Hau ab, reicher Sauhund!“ übersetzen werden. Laut des einschlägigen US-Magazins „Forbes“ ist Arnault mit einem Vermögen von 41 Milliarden Dollar der reichste Mann Frankreichs und zugleich auch Europas, der viertreichste der Welt. Er ist Generaldirektor des französischen Luxusgüter-Konzerns LVMH, eine Funktion, für die er laut „Le Monde“ im Jahr 2011 ein Jahresgehalt und Aktien im Wert von 10,5 Millionen Euro einnahm.
Portugal: Ein beeindruckender Moment
18.09.2012: Das ist der "Beginn einer friedlichen Rebellion der Bevölkerung" und die Möglichkeit für Jedermann, zu sagen: "Es reicht!". Dies erklärten die Veranstalter der großen Manifestationen, die am Samstag in Portugal stattgefunden hatten. Der Abgeordnete der Portugisieschen Kommunistischen Partei (PCP), Miguel Tiago, bezeichnete diese Aktion als einen großen Moment, um den Kampf zu stärken.
Die EZB als Nothelfer – aber kein Ausweg aus der Krise
10.09.2012: Einundzwanzig zu eins – so lautete das Abstimmungsergebnis am 6. September im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) über den von EZB Präsident Mario Draghi vorgeschlagenen unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen der Euro-Länder. So isoliert wie Jens Weidmann, der Chef der Deutschen Bundesbank, war ein Vertreter Deutschlands in EU-Gremien bisher noch nie. Die großbürgerliche französische Tageszeitung 'Le Monde' meinte, das sei auch eine "Missbilligung für Angela Merkel" gewesen.
EU-Kommission weist Bürgerinitiative der EL zurück
09.09.2012: Nahezu zeitgleich mit dem Beschluss der EZB, Schuldtitel der Mitgliedsländer der EURO-Zone direkt und unbegrenzt aufkaufen zu wollen, hat die EU-Kommission die Bürgerinitiative der Europäischen Linken (EL) abgewiesen. Begründung: Es gäbe keine Rechtsgrundlage für die Schaffung einer europäischen öffentlichen Bank, die "eine Verhaltenslogik der Solidarität zwischen den Mitgliedsländern erwecken" wolle. EL-Vorsitzender Pierre Laurent wies in einer Presserklärung diese Entscheidung der EU-Kommission zurück und kündigte an, dass die EL "mit anderen Mitteln fortfahren wird, eine andere Konzeption eines Europas im Dienste der Bürgerinnen und Bürger voran zu bringen".