Meinungen

UZ Pressefest 2016 walter listl U epple29.07.2016: Wir erleben derzeit eine Welle von Gewalttaten: Nizza LKW-Attacke, Axt-Attacke in Würzburg, Amoklauf München, Messerangriff in Reutlingen, Bombe bei Musikfestival in Ansbach, ein Mann erschießt einen Arzt in einer Berliner Klinik, Geiselnahme und Ermordung eines Priesters in Nordfrankreich. Terror und kein Ende? Andere Terrorakte haben es nicht auf die Titelseiten der Zeitungen oder in die Nachrichten gebracht: 2015 sind 4000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken.

Im ersten Halbjahr 2016 sind es schon jetzt über 3000. Allein am vergangenen Freitag fand man am Strand von Libyen 87 Leichen, vor allem Frauen und Kinder. Ertrunken oder muss man sagen ertränkt von vom Terror der Abschottungspolitik der EU. Das wurde in den Zeitungen eher unter der Spalte „Was sonst noch passierte“ vermeldet.

Man sollte die Toten der Anschläge von Nizza und anderen Städten nicht aufrechnen mit den Toten im Mittelmeer oder den Opfern der NATO-Kriege. Wichtiger ist zu untersuchen, welche Ursachen diesen Anschlägen zugrunde liegen, die derzeit die Schlagzeilen beherrschen. Es ist schwer, schnelle und allgemein gültige Bewertungen dazu abzugeben, zu unterschiedlich sind Täter und Motive.

Zwei Zitate, die Problem umreißen:

Arundhati Roy :
„Terror ist aus der Rippe einer Welt gemacht, die vom Imperialismus verwüstet wurde“

Sir Peter Ustinov:
„Krieg ist der Terror der Reichen gegen die Armen
Terror ist der Krieg der Armen gegen die Reichen“.

Es geht nicht darum verbrecherische Akte zu entschuldigen, sondern ihre Ursachen zu verstehen.

Derzeit wird zwischen zwei Kategorien von Tätern unterschieden: dem „psychisch gestörten Einzeltäter“ und dem „religiös motivierten, radikal-islamischen Terroristen“. Was steht hinter dieser Kategorisierung?

Götz Eisenberg schreibt auf Nachdenkseiten am 26.7.16:

„In beiden Fällen kann die Gesellschaft, der der Täter entstammt sich von Verantwortung freisprechen und sagen: Der Mann ist wahnsinnig oder er handelt im Auftrag des IS.
Je unmittelbarer die Täter das Produkt unserer gesellschaftlichen Verhältnisse sind, desto vehementer weisen die Medien diesen Zusammenhang zurück und betrachten die Gewalt, als stamme sie von einem fremden Stern.“

....

Rechte „Sicherheitspolitik“ reagiert nur mit Reaktionen auf  die Symptome:
Mehr Polizei, mehr Überwachung, Bundeswehr im Inneren, starker Staat, mehr Repression, Verschärfung der Asylbestimmungen, schnellere Abschiebung...

Das alles bleibt unwirksam gegen Anschläge und Amokläufe, denn es setzt nicht an den Ursachen an.

Jetzt hält man offensichtlich die Zeit für gekommen, den Einsatz der Bundeswehr im Inneren zu legitimieren.
Eine Feldjägereinheit war beim Anschlag im Münchner OEZ bereits alarmiert.
Aber: Was hätte die Bundeswehr beim Anschlag im OEZ München machen können, was nicht auch die Polizei kann?

Ganz offensichtlich geht es darum unter dem Terrorvorwand das Grundgesetz auszuhebeln, das den Einsatz der Bundeswehr im Inneren verbietet, außer in Fällen des Notstandes oder Naturkatastrophen.

Sicher ist:
Alle diese Anschläge werden die Diskussion um die Flüchtlingsproblematik neu entfachen.
CSU und AfD werden die Nutznießer eines Klimas der Angst sein, das systematisch befeuert wird.

Die Aufgabe der Linken ist klar zu machen:
Wenn Terror und Kriminalität die Folge von Krieg und Deformation sozialer Verhältnisse sind, dann können sie nur bekämpft werden, in dem man die Verhältnisse ändert, die Terror und Amok hervorbringen.

Text: Walter Listl

(Der gesamte Text ist nachzulesen unter www.kommunisten.de/service/Referate)

zur Kategorie Referate

Wir sprechen über Palästina

Gazakrieg Grafik Totoe 2024 04 07

mit Rihm Miriam Hamdan von "Palästina spricht"

Wir unterhalten uns über den israelischen Vernichtungskrieg, die Rolle Deutschlands (am 8. und 9. April findet beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung über die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord statt), die Situation in Gaza und dem Westjordanland und den "Tag danach".

Onlineveranstaltung der marxistischen linken
Donnerstag, 18. April, 19 Uhr

https://us02web.zoom.us/j/82064720080
Meeting-ID: 820 6472 0080


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Ratschlag marxistische Politik:

Gewerkschaften zwischen Integration und Klassenkampf

Samstag, 20. April 2024, 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr
in Frankfurt am Main

Es referieren:
Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Soziologie, Uni Göttingen
Frank Deppe, emer. Professor für Politikwissenschaft, Marburg

Zu diesem Ratschlag laden ein:
Bettina Jürgensen, Frank Deppe, Heinz Bierbaum, Heinz Stehr, Ingar Solty

Anmeldung aufgrund begrenzter Raumkapazität bis spätestens 13.04.24 erforderlich unter:
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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