Internationales

SuedAfrika Marikana 07.2012 freestyle24.08.2012:  Weltweite Beachtung fand das Massaker an streikenden Bergarbeitern am 16. August, durch den Südafrika in einen Horror abzugleiten schien, wie es ihn seit den Tagen des rassistischen Apartheidregimes nicht mehr gegeben hatte. Man schätzt, dass mehr als 37 Arbeiter einer Platinmine der Lonmin Bergwerksgesellschaft in der Nordwest-Provinz der Südafrikanischen Republik brutal von der gegen sie eingesetzten Polizei niedergeschossen wurden und insgesamt 70 Arbeiter schwer verletzt wurden.

Die Zahl der Todesopfer ist zur Zeit weiterhin nicht ganz geklärt, denn es gibt immer noch von Angehörigen Vermisste, die in den offiziellen Berichten nicht aufgeführt werden. Augenzeugenberichte und wissenschaftliche Bewertungen, die auf einem Treffen verschiedener linker politischer und gewerkschaftlicher Organisationen vor zwei Tagen in Johannesburg zusammen getragen wurden, sowie der ganze Ablauf der Polizeiaktion weisen auf eine vorsätzliche und organisierte staatliche Gewaltmaßnahme hin.

Nur einen Tag, nachdem der Polizeichef der Provinz erklärte, dass er den Streik der Minenarbeiter beenden werde, wurden die Streikenden vor Ort in Richtung eines stacheldrahtbewehrten Ausgangs mit Tränengas und Gummigeschossen zusammen getrieben. Als sie sich einen eigenen Weg durch eine nahe gelegene Öffnung in der Umzäunung des Minengeländes bahnen wollten, wurden sie niedergeschossen. Andere Arbeiter wurden auf und um den 'Schreckensberg' willkürlich in Extremitäten geschossen, etliche von gepanzerten Polizeiwagen überfahren. 

Zu den Vorgängen haben eine Reihe von Organisationen der südafrikanischen Linken und der südafrikanischen Arbeiterklasse Stellung bezogen. Nachstehend die jüngste Erklärung des Congress of South African Trade Unions (COSATU):

Unsere Gewerkschaft hat die Entwicklungen nach der Ermordung von 37 Minenarbeitern in der letzten Woche aufmerksam verfolgt und glaubt, dass es wichtig ist, jetzt eine Ansicht über das Geschehene zum Ausdruck zu bringen. Während wir einerseits die Forderungen nach verschiedenen angesagten Untersuchungen zur Aufdeckung der Wahrheit unterstützen, können wir doch andererseits nicht schweigen.

Die Ermordung von 37 Arbeitern in der letzten Woche in Marikana - ungeachtet ihrer Zugehörigkeit zu irgendeiner Gewerkschaft, ungeachtet ihrer Forderungen oder der Art der Führung ihres Kampfes - ist und bleibt ein erschreckender Angriff auf die Arbeiterklasse und insbesondere auf die organisierten Arbeiter. Unsere Vereinigung, der COSATU, bildete sich auf Grundlage der Losung "Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle!" Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, warum wir uns nicht vor einer Kommentierung dessen, was geschehen ist, drücken dürfen.

Unsere größte Sorge gilt der anhaltenden Überheblichkeit der Minenbesitzer. In fast dem gleichem Atemzug, mit dem sie ihr Beileid bekunden, bedrohten sie alle, die sich weigerten an die Arbeit zurück zu gehen, mit Entlassungen. Dies ist eine nicht hinnehmbare Haltung. Die ganze Gesellschaft ist durch das Geschehene traumatisiert. Wenn man dann von den Menschen erwartet, zur normalen Tagesordnung überzugehen, als sei nichts besonderes geschehen, so zeigt das nur die überragende Bedeutung der Profitsucht der Minenbesitzer. Mit anderen Worten: sie scheren sich einen Dreck um die Arbeiter oder um die Gemeinden, wo letztere wohnen. Der nur kurz vor dem Massaker geschriebene Bericht des Benchmark-Projektes entlarvt ihre [der Minenbesitzer] gefühllose Missachtung der Arbeiter und ihrer Gemeinden. Niemand geringerer als der Staatspräsident war letztlich genötigt, die Minen-Gesellschaft darauf hinzuweisen, dass eine siebentägige Staatstrauer erklärt worden war und daher in dieser Zeit Entlassungen nicht zulässig seien.

Unsere zweite Betroffenheit gilt der Angst machenden Rolle der Polizei bei Streitigkeiten in der Industrie. Immer noch warten wir auf ein überzeugendes Argument, warum eine große Anzahl der Polizisten mit automatischen Waffen und mit scharfer Munition ausgerüstet waren. Welcher Strategie sind sie eigentlich gefolgt? Wurde die Lage als eine des Krieges betrachtet? Warum gab es keine alternativen Vorgehensweisen? Was hoffte die Polizei zu erreichen? Wir hoffen, dass die verschiedenen Untersuchungen ebenfalls erklären werden, warum so viele Getötete und Verwundete bei ihrem Rückzug in den Rücken geschossen wurden, und warum es auf dem Schlachtfeld von Marikana eine vollständige Beseitigung möglicher Beweise durch die Polizei gegeben hat.

Als Gewerkschaft ist es für uns nicht Unbekanntes, dass die Polizei auf unsere Mitglieder das Feuer eröffnet - einschließlich der Verwendung von scharfer Munition, wie bei der Ermordung vom Genossen Petros Msiza,  einem unserer örtlichen Führer, in Tshwane im Februar 2011. Immer noch steht eine Verhaftung [eines Schuldigen] in diesem Mordfall aus.

Wir hoffen, dass die ganze Gewerkschaftsbewegung und die ganze Zivilgesellschaft an unserer Seite stehen und fordern werden, dass bewaffnete Einheiten der Polizei in der Lösung von Auseinandersetzungen in der Industrie nichts zu suchen haben. So etwas ist der demokratischen Gesellschaft nicht würdig, die wir zu sein behaupten. Ist es daher in irgendeiner Weise verwunderlich, dass Menschen in aller Welt von dem entsetzt sind, was sich in der Nation unterm Regenbogen zugetragen hat?

Schließlich hoffen wir, dass die Gewerkschaftsbewegung diese tragische Situation als einen Weckruf zur Stärkung unserer demokratischen Strukturen ansehen wird. Damit unsere Anführer und Mitglieder und die Gemeinden, in denen sie wohnen, sich vereinen und gemeinsam handeln. Und dass wir nicht den Fehler machen, kurzfristige Interessen dem voran zu stellen, was die Arbeiterklasse als ganze benötigt.

Unser aufrichtiges Beileid gilt all den Familien und Gemeinden, die Mitglieder bei diesem Geschehen verloren haben, sowie jenen, die allmählich von ihren Verletzungen genesen. Wir hoffen sehr, dass alle Betroffenen aus diesem Massaker wichtige Lehren ziehen, und dass wir mit Zuversicht sagen können: Niemals jemals wieder!


Text: hth

 

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
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Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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