27.11.2012: Montagmorgen um 8.30Uhr begann auf dem Wiebelskircher Wibilo-Platz (Marktplatz), vor dem Eingang der Sparkasse, die erste Verlegung von Stolpersteinen in Neunkirchen. In Absprache mit Gunter Demnig war es möglich diese neun Steine in einem Rondell von Pflastersteinen zusammen auf diesem Platz zu verlegen. Unser Anliegen war, diese Opfer des deutschen Faschismus nicht nur für diesen Tag dem Vergessen zu entreißen. Die Steine sollten im Zentrum des Ortes täglich von vielen begehbar sein. Ein Anliegen, das von der Stadtverwaltung unterstützt wurde und von der Landrätin, Frau Hofmann-Bethscheider in Ihrem Grußwort gewürdigt wurde; es sei gut, dass die Steine „mitten unter uns an diesem zentralen Platz“ liegen.
Deutschland
Düsseldorf-Gerresheim: Gedenken auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof
26.11.2012: Zwei Gedanken standen am Sonntag, 25. November, im Mittelpunkt des Gedenkens auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Düsseldorf an der Blanckertzstraße: Der Faschismus war ein Verbrechen, er darf nicht als Vergangenheit "entsorgt" werden. Und: Frieden ist eine Herausforderung unserer Zeit. Kurt Bender vom Düsseldorfer Friedensforum hatte dazu ein Plakat angefertigt, das beide Aspekte zusammenfasste: Heute der ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen gedenken...und morgen wieder gegen Russland weiterhetzen und Raketen und Bomber an seinen Grenzen in Stellung bringen??!!" Die VVN-BdA untermauerte diese Gedanken mit dem Transparent "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen".
Für Abschiebestopp und Bleiberecht von Roma-Flüchtlingen
23.11.2012: Der Landtag Schleswig-Holsteins hat den Schutz der im Bundesland beheimateten Sinti und Roma in der Landesverfassung verankert. In Artikel 5 heißt es künftig: "Die nationale dänische Minderheit, die Minderheit der deutschen Sinti und Roma und die friesische Volksgruppe haben Anspruch auf Schutz und Förderung." Auf der Tribüne verfolgten der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, und der Landesvorsitzende Matthäus Weiß die Abstimmung. Schon im Februar 1998 hatte die damalige Ministerpräsidentin Heide Simonis aufgrund einer Initiative des Zentralrats und des schleswig-holsteinischen Landesverbands eine Gesetzesvorlage für eine entsprechende Verfassungsergänzung unterbreitet. Trotz der eindeutigen Empfehlung des eingerichteten Sonderausschusses „Verfassungsreform“ scheiterte der Antrag im Landtag damals an der erforderlichen 2/3-Mehrheit.
„Bambi“ statt Bahnhof – DKP protestiert
22.11.2012: An diesem Donnerstagabend werden die goldenen „Bambis“ des Medienkonzerns Hubert Burda im Congress Center Düsseldorf (CCD) überreicht. Die Größen der NRW-Landeshauptstadt sind dabei. Politik und Großkapital feiern sich und beglückwünschen die aktuellen Ideologie-Vermittler aus der medialen Unterhaltungsindustrie. Beteiligt ist auch die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH, eine städtische Tochter, und zwar mit einem Zuschuss von 800.000 Euro.
Die DKP Gerresheim protestiert gegen diese Verschwendung städtischer Finanzen, die an anderer Stelle dringend in den Kommunalhaushalt gesteckt werden könnten. Sie hält die eigenfinanzierte Selbstbeweihräucherung der Stadt für einen Hohn, denn der Burda-Konzern mit Focus, Freundin, Playboy und Goldenen Blättern könnte das „Bambi“-Spektakel locker aus eigener Tasche begleichen. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro.
Bundeswehr auf dem Weg in den syrischen Bürgerkrieg? - Zehn triftige Gründe NEIN zu sagen
22.10. 2012: Zur Ankündigung der Bundesregierung, im Bundestag ein Mandat für den Einsatz der Bundeswehr an der türkisch-syrischen einzuholen, erklärten die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer Stellungnahme, die auch den Fraktionen des Bundestags zugestellt wird:
Außenminister Westerwelle erklärte gestern im Bundestag, wenn ein NATO-Partner um Hilfe bittet, dann müssten schon „sehr gute Gründe“ vorliegen, einer solchen Bitte nicht zu entsprechen. „Solche Gründe sehe ich nicht.“ Dabei liegen sie auf der Hand. Aus der vorliegenden außen- und sicherheitspolitischen Expertise lassen sich die folgenden zehn Gründe anführen, die eindeutig gegen eine Stationierung der angeforderten Patriot-Systeme mit entsprechender Bundeswehr-Begleitung sprechen.
Keine Einmischung in den syrischen Bürgerkrieg durch die Hintertür!
19.11.2012: Zu den Plänen von NATO und Bundesregierung, Patriot-Abwehrraketen samt deutschem Personal an die türkisch-syrische Grenze zu verlegen, erklärten die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, Lühr Henken und Peter Strutynski:
Seit Wochen versucht die türkische Regierung, die NATO-Verbündeten in den syrischen Bürgerkrieg hinein zu ziehen. Nun liegt ein konkretes Hilfsersuchen vor, worüber die NATO auf ihrer Sitzung am Montag entscheiden soll. Ankara wünscht sich, dass Raketensysteme des Typs Patriot an der Grenze zu Syrien stationiert werden. Neben den USA und den Niederlanden verfügt nur die Bundesrepublik Deutschland über den leistungsfähigsten Typ PAC-3. Aus Berlin, so wusste am Samstag die Süddeutsche Zeitung zu berichten, verlautet bereits Zustimmung: Die Bundeswehr werde sich mit einer oder zwei Patriot-Staffeln und bis zu 170 Soldaten an der Nato-Operation beteiligen. Zugleich heißt es, die Bundesregierung prüfe derzeit, ob dazu überhaupt ein Mandat des Bundestags erforderlich sei.
Friedensratschlag zum neuen Rüstungsexportbericht der Bundesregierung
14.11.2012: Das Bundesabinett hat heute den Rüstungsexportbericht 2011 beschlossen. Dazu gaben die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag eine Stellungnahme ab, die wir im Folgenden dokumentieren:
Wenn es aus friedenspolitischer Sicht überhaupt eine positive Meldung gibt, dann bezieht sie sich auf die Halbierung der tatsächlich erfolgten Ausfuhr von Kriegswaffen im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr (vom Rekordwert 2,12 Mrd. auf 1,29 Mrd. Euro, siehe Rüstungsexportbericht 2011, S. 6). Dieser Rückgang stellt indessen keine Trendwende bei den Waffenexporten dar. Deren Entwicklung ist stets starken Schwankungen ausgesetzt. Schon 2012 könnten die Zahlen wieder in die Höhe schießen, wenn man etwa den Verkauf von Radpanzern und Fregatten an Algerien, von U-Booten an Israel und Ägypten oder von Patrouillenbooten an Angola berücksichtigt.
Vor 94 Jahren: Rote Matrosen, Soldaten und Arbeiter brachten Militär, Monarchie und Kapital ins Wanken
04.11.2012: Mit einer Rundfahrt zu Orten der Kieler Revolution von 1918 gedachten Kieler Sozialdemokraten, Sozialisten, Kommunisten und zeitgeschichtlich interessierte Bürger am 3. November 2012 den Arbeitern, Soldaten und Matrosen, die vor 94 Jahren mit ihren revolutionären Aktionen in Kiel den Anstoß zur Novemberrevolution in Deutschland gaben. Organisiert vom Initiativkreis "Kiel und die Revolution 1918" und dem Umweltbildungsverein "Geo step by step" wurden an prägnanten historischen Orten – so am "Platz der Matrosen" (dem Bahnhofsvorplatz), am Revolutionsdenkmal, am Gewerkschaftshaus (dem damaligen Sitz des Arbeiter- und Soldatenrates) und an der Grabstätte der Opfer der Revolution – das revolutionäre Geschehen plastisch vor Augen geführt und historische Hintergrundinformationen geliefert.