Der Kommentar

paris schweigemarsch Inszenierung 110115 ecp14.01.2015: Über 1 Million Menschen haben in Paris demonstriert. Was ursprünglich als Schweigemarsch zur Ehrung der Opfer des grausamen Attentats vom 7. Januar initiiert worden war, hat sich dann zu einer Demonstration für die Werte der französischen Revolution von 1789, die Werte der französischen Republik entwickelt. Frankreich stand auf für Liberté, Égalité, Fraternité. In den Presseberichten wurde der Eindruck erweckt, dass diese Demonstration von Staats- und Regierungschefs angeführt worden sei. Erst Tage später wurde deutlich, dass sich diese Politiker in einer Seitenstrasse nur für einen Fototermin getroffen hatten. Diese Inszenierung kommentierte Walter Listl auf einer Veranstaltung der marxistischen linken in Berlin zum Thema „Kapitalismus am Ende“:

paris schweigemarsch politiker 110115 ecpBevor ich zum Thema komme, möchte ich über etwas sprechen, was uns alle zurzeit tief bewegt. Es sind die Anschläge in Paris und das, was aus diesen Anschlägen folgt. Motiviert und erregt hat mich dazu das Bild heute in der SZ und in vielen anderen Zeitungen, das schon gestern durch alle Medien verbreitet wurde, die Demonstration der Politiker, untergehakt in der ersten Reihe die Präsidenten Deutschland, Polen, Frankreich und Israel.

Ich möchte dazu sagen: Ich teile die Trauer der Millionen Menschen, die in Paris auf die Straße gegangen sind und überall in der Welt.

Aber ich teile nicht die zur Schau gestellte Trauer dieser Politiker, ein Betroffenheitsritual, das nichts mit wirklicher Trauer zu tun hat, sondern das uns vergessen machen soll, was die Ursachen des Terrors sind.

Arundhati Roy, die indische Schriftstellerin, hat es mal sehr prägnant gekennzeichnet. Sie hat gesagt:
Der Terrorismus ist aus der Rippe einer Welt gemacht, die vom Imperialismus verwüstet worden ist.

Dies ist der Kern des Problems. Die sich da zum Photo aufgestellt haben, stehen für eine Politik, die die Länder und Regionen mit Krieg überzieht, die Flüchtlinge zu Tausenden im Mittelmeer ertrinken lässt, oder muss man sagen, ertränkt, Sie stehen für eine Politik der Waffenexporte, mit der weltweit Kriege befeuert werden, für einen Drohnenkrieg, der weltweit tausenden unschuldigen Menschen das Leben kostet. Diese Leute, dass sind diejenigen, die weltweit die Zukunft der Menschen zerstören, die Menschen ihrer Würde berauben, und ihre Lebensgrundlagen vernichten. Und diese Politik, das ist die Grundlage für Fanatismus, für Racheinstinkte, für irrationales Handeln, für Verzweiflung und letztlich auch für Terror.

Und ich frage mich, wann sind diese Leute jemals gesichtet worden an der Spitz einer Demonstration, als afghanische Hochzeitsgesellschaften bombardiert worden sind. Wann haben wir sie jemals auf einer Demonstration gesehen, als z.B. Faschisten in Odessa das Gewerkschaftshaus angezündet haben, was vielen unschuldigen Menschen das Leben gekostet hat. Wann waren sie jemals empört, als unter deutschem Kommando in Kundus ein Tanklaster bombardiert worden ist und viele unschuldige Menschen, Kinder, Frauen, Männer dadurch ermordet worden sind.

Ich will diese Verbrechen nicht gegeneinander aufrechnen, ich will nur sagen:

Ihr, die da steht. Ihr seid nicht Charlie, ihr seid zum Kotzen.

Fotos: European Council President

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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