Deutschland

berlin_befreiung_08054507.05.2012: Im Mai 1945 lagen hinter der Sowjetarmee fast vier Jahre eines mit unvorstellbaren Opfern geführten Kampfes um die Befreiung Europas vom Faschismus. Durch den Kampf der Sowjetarmee, der anderen Alliierten, der Illegalen und der Partisanen in vielen Ländern Europas wurde der Faschismus besiegt.

Die Sowjetunion trug nicht nur die Hauptlast beim Kampf gegen den Faschismus. Sie befreite nicht nur das eigene Land, sondern zudem den größten Teil Europas vom faschistischen Joch. Durch kaum vorstellbare Anstrengung der an der Front und im Hinterland des Feindes Kämpfenden, der in der Rüstungsindustrie Beschäftigten, des ganzen Volkes unter der Führung der Kommunistischen Partei, wurde Geschichte gemacht:

Diese großen Leistungen des sowjetischen Volkes und seiner Armee dürfen niemals vergessen werden.

In den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1945 hissten sowjetische Soldaten nach erbitterten Kämpfen um den von 5 000 SS-Leuten verteidigten Reichstag auf dessen Dach die Rote Fahne des Sieges über den Faschismus. Einen Tag später kapitulierten die restlichen Einheiten der Wehrmacht in Berlin. In der Nacht vom 8. zum 9. Mai musste Generalfeldmarschall Keitel in Berlin-Karlshorst die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation der faschistischen deutschen Wehrmacht unterzeichnen.

Der Krieg in Europa war beendet, das faschistische Deutschland und seine europäischen Verbündeten waren besiegt.

Monate später folgte die Kapitulation Japans.

Die USA hatten inzwischen jedoch mit den verbrecherischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 der Sowjetunion bereits signalisiert, dass nun neue Zeiten mit neuen Konfrontationen angesagt waren. Die Hoffnung der Mehrheit der Menschen - nicht nur in Europa - wurde enttäuscht. Dem Krieg, dem Sieg über den deutschen Faschismus und seinen Achsenmächten folgte eine neue Welle der Konfrontation, des antikommunistischen Hasses, folgte der Kalte Krieg, der mehrfach auch in einem dritten Weltkrieg hätte enden können.

Die Gefahr eines solchen Krieges besteht nach wie vor. Die durch die USA, Deutschland und andere unterstützte und aufgerüstete Atommacht Israel bedroht aktuell den Iran, auch andere Konflikte wie in Syrien können sich weiter zuspitzen.

1945 erhoben viele Menschen angesichts des Elends, des Hungers, nach den Zerstörungen, nach den Massenmorden an Millionen Menschen, an den europäischen Juden, an Polen, Belorussen, Ukrainern, Russen, an Sinti und Roma die Forderung: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!"

Ihre Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Wenn am 1. Mai 2012 nach wie vor engagierte Antifaschistinnen und Antifaschisten in der Bundesrepublik gegen Aufmärsche von Faschisten auf die Straße gehen müssen, dann ist das ein Armutszeugnis für dieses Land und die verantwortlichen Politiker, in dem das Grundgesetz eigentlich das Verbot und die Auflösung aller faschistischer Parteien und Organisationen vorschreibt.

In allen Ländern der Union wächst in der Krise jedoch der Einfluss jener Kräfte, die Rassismus, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit propagieren, gewinnen faschistische und rechtspopulistische Parteien an Einfluss und werden an Regierungen beteiligt. Und die EU-Kommission, das EU-Parlament sowie die führenden EU-Staaten geben - wie im Falle Ungarns - höchstens lahme Erklärungen ab und stellen Forderungen, die die Hoheit der Banken und der deutschen Medienkonzerne sichert.

Der Schwur von Buchenwald und die damit verbundenen Verpflichtungen sind heute aktuell wie 1945. Die DKP ist dem - wie auch andere Antifaschistinnen und Antifaschisten - im Kampf um eine neue Welt des Friedens, der Solidarität, der sozialen Gerechtigkeit - verpflichtet.

In diesem Schwur heißt es unter anderem:

"Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig."

Erklärung des Parteivorstandes der DKP zum 8. Mai 2012