Wirtschaft

datenreport2013 wzb27.11.2013: Arme Menschen in Deutschland haben haben eine weit niedrigere Lebenserwartung. Wie Dr. Roland Habich vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) bei der Pressekonferenz 'Datenreport 2013' ausführte, sterben Männer in den niedrigsten Einkommensgruppen 11 Jahre früher als Männer in hohen Einkommensgruppen; bei Frauen beträgt der Unterschied 8 Jahre. Auch das Risiko eines schlechten Gesundheitszustands ist um den Faktor 3,2 (Männer) und 2,2 (Frauen) erhöht. Der neue Datenreport 'Leben in Deutschland' wurde vom Statistischen Bundesamt am Dienstag (26.11.) vorgestellt. Danach hat die Armut in der Krise seit 2007 zugenommen:

Von 15,2% der Bevölkerung in 2007 auf 16,1% im Jahr 2011 (siehe auch: Eine Million Millionäre – 13 Millionen Arme, www.kommunisten.de). Die Zunahme um fast einen Prozentpunkt in vier Jahren bedeutet eine Dreiviertel Million mehr Armutsschicksale. Besonders stark ist das Armutsrisiko von Personen kurz vor dem Renteneintritt gestiegen: von 17,7% im Jahre 2007 auf 20,5% in 2011. Auch bei Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren gilt mehr als jeder fünfte als armutsgefährdet: 20,7% (2007: 20,2%).

Der Datenreport nimmt auch dem vielgepriesenen "deutschen Jobwunder" seinen Glanz. "Wenn man nicht nur die Personen betrachtet, sondern die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden und damit das Arbeitsvolumen ... dann lag im Jahr 2012 das Arbeitsvolumen trotz einer deutlich größeren Zahl an Erwerbstätigen unter dem Wert von 1991" führte der Präsident des Statistischen Bundesamts Roderich Egeler aus (und auch unter dem Wert von 2000, wie das isw in mehreren wirtschaftsinfos 'Bilanz' aufgezeigt hatte). Der Grund liegt in der Zunahme so genannter atypischer Beschäftigung. Dazu zählen befristete Beschäftigung, Teilzeitarbeiter unter 21 Wochenstunden, geringfügige Beschäftigung (Mini-Jobs) sowie Zeit- und Leiharbeit. Dieses Heer des Prekariats ist inzwischen auf 7,9 Millionen Beschäftigten angewachsen, 22% aller Erwerbstätigen. Der Anstieg ist gravierend: 1991 13%, 2002 18% und 2012 22%. Bei den Frauen sind es 2013 33%.

Mit der Agenda 2010 – insbesondere mit Hartz IV – wurden immer mehr Arbeitssuchende in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt. Mit der Folge, dass immer mehr Billig-Jobs entstanden und und der Niedriglohnsektor sich signifikant ausweitete. Insbesondere auch durch die Verweigerung eines gesetzlichen Mindestlohns durch die verschiedenen Bundestagskoalitionen. Vier Millionen Menschen arbeiten für einen Bruttoverdienst von weniger als sieben Euro, mehr als ein Fünftel arbeitet im Niedriglohnbereich: zehn Euro und weniger. Arbeit wurde "billig wie Dreck", wie es der Soziologe Horst Afheldt bereits vor mehr als einem Jahrzehnt prophezeite.

Und immer mehr Menschen können von ihrer Arbeit, von ihren Hungerlöhnen nicht mehr leben. "Arm trotz Arbeit" wurde zu einer Massenerscheinung, Arbeitsarmut zu einem gängigen Begriff. Wie Statistik-Chef Egeler feststellte, stieg das Armutsrisiko bei überwiegend erwerbstätigen Personen im Zeitraum 2007 bis 2011 von 7,1% auf 7,8% - das sind gut drei Millionen Menschen. Von wegen "Jobwunder".

Text: Fred Schmid, isw

Siehe auch isw-report 95: 'Die Krise und die Spaltung Europas – Europa am Scheideweg'. Der Report erscheint Mitte Dezember bei isw (www.isw-muenchen.de).

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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