09.04.2021: Aktivist*innen stören mit Blockaden Sammelabschiebung nach Afghanistan
Die Zeitung nd berichtet über die Aktion, mit der am Mittwochabend (7. April) die Abschiebungen nach Afghanistan verhindert werden sollte.
Plötzlich geht alles ganz schnell: Rund 150 Menschen rennen am Mittwochabend auf den Zaun am Terminal 5 des BER zu, hinter dem sich der Abschiebeflieger nach Afghanistan befindet. Die Polizist*innen, klar in der Unterzahl, hechten den Demonstrant*innen hinterher und schaffen es noch geradeso, Polizeiautos zwischen die Menschenmenge und den Zaun zu fahren. Die sichtlich überforderten Beamt*innen gehen dabei mit Gewalt gegen die Aktivist*innen vor: Pfefferspray wird eingesetzt, die Menschen wahllos brutal auf den Boden geschubst, unter ihnen auch die Reporterin des »nd«. Nur knapp gelingt es ihnen, die Demonstrant*innen zu stoppen, die fest entschlossen sind, die Abschiebung in allerletzter Minute noch zu verhindern.
Einige wenige schaffen es bis an den Zaun. Mit Tränen in den Augen, die nicht nur vom Reizgas der Polizist*innen stammen, können sie nur noch wütend und fassungslos zuschauen, wie 20 afghanische Geflüchtete nach und nach in den Flieger der spanischen Chartergesellschaft Privilege Style verfrachtet werden, um in das kriegsgebeutelte Land am Hindukusch abgeschoben zu werden.