Aus Bewegungen und Parteien

Brokdorf_110312_gst_040_30011.03.2012: Unter dem Motto "Fukushima mahnt: Atomanlagen jetzt abschalten!" haben am Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima rund 50.000 Menschen in sechs Regionen in Deutschland demonstriert. Zu den Demonstrationen in Brokdorf, Gundremmingen, Neckarwestheim, Gronau, Hannover und in der Region um die Atommülllager Asse und Schacht Konrad hatten regionale Bürgerinitiativen und die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, Attac, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, die Bürgerinitiative Umweltschutz, ROBIN WOOD, die NaturFreunde Deutschlands, das Netzwerk Friedenskooperative sowie die Verbände IPPNW, contrAtom und urgewald aufgerufen.

Das Atomkraftwerk Brokdorf umzingelten mit einer Menschenkette rund 3000 Demonstranten, am AKW Gundremmingen versammelten sich 5500 und am AKW Neckarwestheim 5000 Menschen. In Hannover demonstrierten 7000 gegen die Atomenergienutzung, bei der Urananreicherungsanlage Gronau mehr als 4000. Bei einer 75 Kilometer langen Lichterkette in der Region um die Atommülllager Asse und Schacht Konrad beteiligten sich etwa 24.000 Teilnehmer.

In der gemeinamen Presseerklärung stellten die Aufrufer fest: "Die eindrucksvollen Protestdemonstrationen sind für die Veranstalter ein deutliches Signal an die Bundesregierung, endlich die notwendigen Konsequenzen aus der Fukushima-Katastrophe zu ziehen. Der halbherzige und viel zu langsame Atomausstieg in Deutschland müsse deutlich beschleunigt und die Energiewende energisch vorangetrieben werden. Die Mehrheit der Bevölkerung sei für einen schnelleren Atomausstieg. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltminister Norbert Röttgen müssten außerdem den Verharmlosern der Fukushima-Katastrophe in den Chefetagen der Energiekonzerne entschieden entgegentreten."

Bundesweit fanden bereits am Samstag rund 150 Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der Fukushima-Katastrophe statt. Gleichteitig wurde mit den Aktionen gegen die noch immer laufenden Atomanlagen in der Bundesrepublik demonstriert. Udo Buchholz vom Bundesverbandes  Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bezeichnete die Vielfalt der Anti-Atom-Aktionen als deutliches Zeichen. "Die Bevölkerung ist mit dem faulen Kompromiss, der den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken und Uranfabriken duldet, nicht einverstanden."

Rund 1000 Menschen bei Anti-Atom-Demonstration in Kiel und 3000 in Brokdorf

Ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima haben rund 1000 Menschen in Kiel und tags darauf 3000 Menschen am AKW Brokdorf gegen die Atomenergie protestiert. Sie forderten, weltweit alle Atomkraftwerke stillzulegen. Losungen wie "Abschaltung des Atomkraftwerks Brokdorf sofort", und mit Hinweis auf die Atomtransporte durch den Nord-Ostsee-Kanal "Atomtransport durch den Kanal – Schluss damit verdammt noch mal" standen auf Transparenten. Skandiert wurden während der Demonstration in Kiel Losungen wie "Atommafia und Kapital – enteignet sie jetzt endlich mal" und  "Areva, Siemens, Deutsche Bank  machen alles tot und krank." An der Demonstration beteiligten sich vor allem Anhänger von Anti-Atom-Initiativen sowie Grüne, aber auch Gewerkschaftsvertreter, Mitglieder der SPD, der Linkspartei, des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW),der DKP (u.a. die Parteivorsitzende), der Piraten, Mitglieder von attac und des Kieler occupy-Camps.

Zusätzliche Nahrung erhielten die Proteste durch den vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Fund von etwa 500 verrosteter Atommüll-Fässer auf dem Kraftwerksgelände des bereits abgeschalteten Reaktors in Brunsbüttel an der Elbe. Bereits im Dezember waren dort völlig durchgerostete Fässer bei einer Umfüllaktion zerbrochen. Die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein erhielt aber erst Wochen später einen Hinweis auf den Zwischenfall. Nach Angaben des zuständigen Ministeriums wurde in den Kavernen des Zwischenlagers in Brunsbüttel eine Strahlenbelastung von 500 Millisievert pro Stunde gemesssen. Zum Vergleich: Arbeiter in Atomkraftwerken fürfen maximal einer Strahlenbelastung von 20 Millisievert ausgesetzt sein - im Jahr. Greenpeace übte deshalb scharfe Kritik: "Vattenfall scheint kein Zwischenlager, sondern eine atomare Müllkippe im Keller zu haben."

In dem Aufruf zur Kieler Demo am 10. März und zur Kundgebung am 11.März am AKW Brokdorf heißt es: "In Deutschland laufen nach dem sogenannten Ausstiegsbeschluss der Bundesregierung noch neun AKWs weiter. Hier kann jeden Tag ein ähnlicher Unfall wie in Japan passieren. Abgeschriebene AKWs sind für die Betreiber (E.on, RWE, EnBW und Vattenfall) wahre Goldesel. Profitgier, Lügen und Ignoranz kommen zusammen, damit die Betreiber mit jedem abgeschriebenen  AKW ca. eine Million Euro Gewinn pro Tag machen können! Deshalb pokern sie um lange Laufzeiten."

Zentrales Anliegen aller Redner auf den Kundgebungen, unter ihnen der DGB-Vorsitzende des Bezirks Nord,  ein Theologieprofessor der Kieler Universität, Jochen Stay von der Initiative "Ausgestrahlt" und Vertreter örtlicher Bürgerinitiativen, war die Forderung nach sofortigem Abschalten des AKW Brokdorf, des einzig noch in Betrieb befindlichen Atommeilers in Schleswig-Holstein und des Einstiegs in eine Politik für eine tatsächliche Enegiewende im Interesse der Bürger und Bürgerinnen – gegen die Profitinteressen der Stromkonzerne.

Geht es nach dem Willen des "Ausstiegsbeschlusses" der Bundesregierung, dann bleibt das AKW Brokdorf noch 3.582 Tage am Netz – betrieben von e.on und Vattenfall, die schon für die andauernden Störfälle es mittlerweile abgeschalteten AKW Brunsbüttel verantwortlich waren und jetzt die verrosteten Atommüllfässer zu verantworten haben. Ein derartiges "Krisenmanagement" erfordert: Brokdorf muss sofort vom  Netz. Der DGB-Nord-Vorsitzende  machte sich darüber hinaus für den schnellstmöglichen Ausbau von regenerativen Enegien stark; für die von Experten benannten ökologisch überlebenswichtigen Klimaziele müssen Gewerkschaftsbewegung und Umweltbewegung gemeinsam gegen Konzerninteressen aktiv werden. Darüber hinaus sprach er sich für ein Einfuhrverbot von Atomstrom aus dem Ausland aus.

Text/fotos: gst

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Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

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Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
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Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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