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alt10.03.2013: China forciert die Regulierung von Schlüsselindustrien, um den internationalen Wettbewerb zu steigern und gleichzeitig das Problem der Überkapazität zu lösen. Betroffen sind Automobilindustrie, Eisen- und Stahlindustrie, Zementindustrie, Schiffbau, Aluminiumindustrie, Seltene Erden, Informationstechnologie, pharmazeutische Industrie und Landwirtschaft. Am 22. Januar veröffentlichten zwölf Regierungsministerien, darunter das Ministerium für Industrie und Informatik (MII), die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform sowie das Finanzministerium, gemeinsam Richtlinien für Fusionen und Reorganisationen in den genannten Branchen.

Veränderungen seien unter anderem wegen Kapazitätsüberhängen und veralteten Produktionsmethoden nötig, erklärte Zhu Hongren, Chefingenieur beim MII. Durch die Förderung von Fusionen und Reorganisationen  könne China seine Produktion erweitern und Unternehmen in Spitzenpositionen etablieren.

Das MII konnte feststellen, dass einige Unternehmen Fusionen und Reorganisationen  strategisch nicht in Betracht ziehen und sie nicht als Teil ihrer Hauptgeschäftsaktivitäten und Kernkompetenz betrachten. Andere Unternehmen waren sich zudem der Fusionsrisiken nicht bewusst und stießen prompt auf absehbare Probleme. Weitere Fusionen scheiterten wegen der missglückten Integration von Kapital, Human Ressources, Management- und Unternehmenskulturen – trotz guter Pläne und vorangegangener Risikoabschätzungen.

Mit ihren jetzigen Richtlinien wolle die Regierung Unternehmen bei der Einschätzung der Fusionsrisiken behilflich sein. Gleichzeitig sei sie aber überzeugt, dass sich Fusionen und Reorganisationen am Markt orientieren sollten, so Zhu Hongren.

Die Rolle der Regierung beinhaltet zwei Aspekte:

  1. Aussortieren, Prüfen und Annullieren von Strategien und Maßnahmen, die ungeeignet für Fusionen und Regulierungen sind, vor allem Annullierung der Maßnahmen von Lokalregierungen, die die Fusionen lokaler Unternehmen beschränken.
  2. Unternehmen eine Anleitung für die Erstellung eines sinnvollen Regulierungsplans bieten, d.h. in dem unternehmenseigene Pläne, nationale Strategien und makroökonomische Bedingungen berücksichtigt werden.

Automobilindustrie, Eisen- und Stahlindustrie, Zement- und Aluminiumindustrie haben aufgrund von Überkapazitäten allesamt einen brutalen Preiswettbewerb erlebt, der ihre Entwicklung beeinträchtigt und die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich gezogen hat.

2010 veröffentlichte der Staatsrat Chinas eine Reihe von Strategien, die Fusionen und Reorganisationen  fördern sollen. Die Entwürfe zum 12. Fünfjahresplan (2011 – 2015) und andere langfristige nationale Entwicklungspläne beinhalteten ebenfalls entsprechende Vorschläge für die Automobil-, Eisen- und Stahl- sowie Zementindustrie.

In einer Zeit des wirtschaftlichen Übergangs sei die Förderung von Fusionen und Reorganisationen  wichtig für den industriellen Fortschritt und für eine schnellere Veränderung der Art und Weise des nationalen Wachstumsmodells, hieß es in einem Bericht der Bank of China International (China) Ltd. Es sei unerlässlich, dass China die Mittelverteilung effektiver gestalte und große Unternehmen etabliere, um international wettbewerbsfähiger zu werden.

In den neun betroffenen Branchen gibt es mehr als 300 börsennotierte Firmen und die neuen Richtlinien haben bedeutende Auswirkungen auf Chinas Kapitalmärkte. China Securities Co. Ltd., BOC International (China) Ltd. und einige andere Investment-Institute gehen von unterschiedlichen Ergebnissen aus:

So wird die Regulierung der Autoindustrie wohl wenig Probleme bereiten. 2012 kontrollierten die zehn führenden Autohersteller Chinas 87,3 Prozent des Markts. Unter ihnen verzeichnen die SAIC Motor Corp. Ltd., die Dongfeng Motor Corp. und die FAW Group Jahresumsätze von mehr als zwei Millionen Fahrzeugen. Für diese Branche wird es leicht sein, das angestrebte Ziel – Förderung von drei bis fünf großen Autoherstellern -  umzusetzen und den Konzentrationskoeffizienten der zehn führenden Hersteller bis 2015 auf 90 Prozent zu erhöhen.

In der Zementindustrie sind alle einflussreichen Unternehmen börsennotiert. Sie haben in den letzten Jahren für Reorganisationen  bei weiteren Zementherstellern gesorgt. Da die Zentralregierung Unternehmen kontrolliert, die für einen hohen Energieverbrauch und für eine hohen Grad an Umweltverschmutzung verantwortlich sind, ist zurzeit kein neues Zementprojekt in China geplant. Eine Expansion auf unternehmerischer Ebene wird daher wohl auf Fusionen und der Regulierung innerhalb der Branche beruhen. Die Unternehmen werden ihre Schritte auf dem Weg zur Regulierung intensivieren.

Auch die Schiffbaubranche wird die angestrebte Regulierung umsetzen können, möglicherweise aber auf Kosten einer gesunden Branchenentwicklung. Der Schiffbau hat in China sowie weltweit mit dem Problem der Überkapazität zu kämpfen. Von der Regierung erzwungene transregionale und branchenübergreifende Fusionen werden den Konkurs einiger Firmen daher nur hinauszögern.

In der Aluminiumindustrie rechnet man mit einer Zunahme der Unternehmenskonzentrationen, was drei Typen von Firmen zugute käme: staatseigenen Branchenführern; national bzw. regional führenden Unternehmen, die die Erzeugung von Kohle, Aluminium und Energie integrieren wollen; sowie Unternehmen, die über den Vorteil ausländischer Ressourcen verfügen.

Die meisten Unternehmen, die Seltene Erden produzieren, befinden sich in der Inneren Mongolei im Norden und den Provinzen Jiangxi und Fujian im Süden des Landes. In Nordchina werden die Schürfrechte von mehreren großen Konzernen kontrolliert, die Entwicklung der Industrie ist weit fortgeschritten. Eine Regulierung müsste daher problemlos verlaufen. Im Süden liegen die Schürfrechte in der Hand vieler einzelner Unternehmen, was den Regulierungspozess schwieriger gestaltet und hauptsächlich zu einer Angelegenheit großer regionaler Firmen machen wird.

Auch bei der Regulierung der Informationstechnologie zeichnen sich Schwierigkeiten ab. Angesichts großer Konzerne wie Huawei, ZTE, Lenovo, Haier und Digital China werde es ein Leichtes sein, bis 2015 fünf bis acht Unternehmen mit Jahresumsätzen über 100 Milliarden Yuan (12,3 Milliarden Euro) zu etablieren, meinen Analysten. Es werde jedoch wesentlich schwieriger sein, Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 500 Milliarden Yuan (61,5 Milliarden Euro) zu fördern.

In der Landwirtschaft werden einige Branchen (z.B. Aquakultur, Saatgut- und Futtermittelproduktion) wegen ihrer geringen Marktkonzentration möglicherweise ein wichtiges Ziel der Regulierung sein, Ergebnisse sind allerdings schwer vorherzusagen.

"Einige Reorganisationsmaßnahmen können nicht von der Regierung geleitet oder veranlasst werden, der Markt sollte der entscheidende Faktor sein", erklärte Wang Yong, Analyst bei China Securities Co. Ltd.

Die Reorganisationsziele für die neun Schlüsselindustrien lauten:

  1. Autoindustrie: Bis 2015 soll der Konzentrationskoeffizient der zehn führenden Autohersteller auf 90 Prozent steigen. Drei bis fünf große Unternehmen sollen den Markt beherrschen.
  2. Eisen- und Stahlindustrie: Bis 2015 soll der Konzentrationskoeffizient der zehn führenden Stahlproduzenten bei 60 Produzent liegen. Drei bis fünf Unternehmensgruppen sollen eine dominante Position innehaben. Sechs bis sieben sollen auf dem Regionalmarkt wettbewerbsfähig sein.
  3. Zementindustrie: Bis 2015 soll der Konzentrationskoeffizient der zehn führenden Zementhersteller bei 35 Prozent liegen. Drei bis vier Konzerne werden 100 Millionen Tonnen Zement produzieren und international wettbewerbsfähig sein.
  4. Schiffbau: Bis 2015 werden die zehn führenden Schiffbauunternehmen 70 Prozent des landesweiten Schiffbaus realisieren, mindestens fünf von ihnen werden unter den 'Top Ten' der Welt rangieren.
  5. Aluminiumindustrie: Bis 2015 werden mehrere Unternehmensgruppen mit internationaler Reichweite gefördert. Die 'Top Ten' werden für 90 Prozent der landesweiten Produktion verantwortlich sein.
  6. Seltene Erden: Die Zahl der Unternehmen wird durch Fusionen deutlich reduziert. Einige wenige Großunternehmen werden die Produktion beherrschen.
  7. Informationstechnologie: Bis 2015 werden fünf bis acht Hauptunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden Yuan (12,3 Milliarden Euro) am Markt etabliert sein, Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 500 Milliarden Yuan (61,5 Milliarden Euro) werden gefördert.
  8. Pharmazeutische Industrie: Bis 2015 werden die Jahresumsätze der führenden 100 Unternehmen mehr als 50 Prozent der gesamten Branche ausmachen. Die beim Verkauf der wichtigsten Medikamente führenden 20 Unternehmen werden 80 Prozent des Marktes kontrollieren. Die Branche wird vor allem die Massenproduktion der wichtigsten Medikamente realisieren.
  9. Landwirtschaft: Die Regierung unterstützt führende Unternehmen bei der Bildung großer Unternehmensgruppen durch Regulierungen, Fusionen und Share Holding.

Quelle: Beijing Rundschau

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

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