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10.07.2023: Uranmunition aus Großbritannien und Streubomben aus den USA: Krieg ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und die langfristigen Folgen für das Land ++ ukrainische Gegenoffensive: sinnloses Gemetzel um ein paar Quadratkilometer Land ++ die politischen Führer der USA und der NATO opfern die Blüte der ukrainischen Jugend in einem Stellvertreterkrieg, schreiben Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies von der US-amerikanischen Antikriegs- und Menschenrechtsorganisation CODEPINK.

 

Vor Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius am Dienstag wird noch einmal kräftig an der Eskalationsschraube gedreht – beginnend mit Verteidigungswaffen über Panzer, Artillerie und Raketen bis zu Kampfflugzeugen und Uranmunition aus Großbritannien kommt jetzt noch Streumunition aus den USA dazu.

Dies folgt der Eskalationslogik des Krieges und bestätigt, dass dieser Krieg nicht enden, sondern nur noch furchtbarer wird, wenn es um mehr Waffen statt um mehr Diplomatie geht.

Dabei nehmen die Regierungen der USA, der NATO und der EU – aber auch die ukrainische Regierung - immer weniger Rücksicht auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine und die langfristigen Folgen für das Land.

Uranmunition verseucht die Umwelt und führt zu schweren Krankheiten

Großbritannien liefert an die Ukraine neben den Challenger-2-Kampfpanzern auch panzerbrechende Munition, die abgereichertes Uran (Depleted Uranium – DU) enthält. Beim Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran setzt sich radioaktiver Staub am Boden ab, der hochgiftig ist und nicht dekontaminiert werden kann. Der Einsatz solcher Munition kann zu Krebs, Missbildungen bei Kindern und anderen Erkrankungen führen. US-Truppen haben abgereichertes Uran während der Operation "Wüstensturm" im Jahr 1991, während der Bombardierung Jugoslawiens im Jahr 1999, beim Angriffskrieg gegen den Irak im Jahr 2003, in Afghanistan und Syrien eingesetzt. Eine große Studie über die Gefahren der Uranmunition wurde erstmals im Jahr 2007 veröffentlicht. Darin kamen die Forscher am Beispiel des Kosovo und der NATO-Bombardierung Jugoslawiens im Jahr 1999 zu dem Schluss, dass die Anhäufung von Uranstaub aus den Geschossen zu anhaltenden Kontaminationen und Ausbrüchen schwerer Krankheiten geführt hat.

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Streumunition tötet Zivilisten noch lange nach Beendigung des Konfliktes

Jetzt hat das Weiße Haus bekanntgegeben, dass die USA der Ukraine Streumunition zur Verfügung stellen. Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, erklärte das Weiße Haus.

Die Regierung der Ukraine drängt seit Monaten darauf, solche Waffen zu bekommen. Bei der Sicherheitskonferenz in München war diese Forderung des ukrainischen Außenministers noch empört zurückgewiesen worden. Doch jetzt wollen die USA und die NATO ukrainische Erfolge im Krieg mit Russland sehen, auch wenn dabei die ukrainische Zivilbevölkerung verblutet.

International hat diese Entscheidung der Biden-Regierung breite Kritik hervorgerufen. António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, erklärte, er lehne es ab, "dass weiterhin Streumunition auf dem Schlachtfeld eingesetzt wird".

Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hatte erklärt, dass überall dort, wo solche Munition in hohem Maße eingesetzt wurde, eine hohe Zahl an vermeidbaren zivilen Todesopfern die Folge gewesen wäre.

Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf reagierte ebenfalls mit Kritik. "Solche Munition tötet und verstümmelt Menschen lange nach dem Ende eines Konflikts", sagte eine Sprecherin am Freitag in Genf. "Deshalb sollte der Einsatz umgehend gestoppt werden." Das Büro rief Russland und die Ukraine auf, dem Übereinkommen über Streumunition beizutreten, das den Einsatz sowie die Herstellung und Weitergabe von bestimmten Typen von konventioneller Streumunition verbietet. Mehr als 100 Staaten haben es unterzeichnet.

Der Regierungschef von Kambodscha, Hun Sen, warnte die Ukraine eindringlich davor, die von den USA in Aussicht gestellte Streumunition einzusetzen. Es wäre für die Ukrainer die größte Gefahr für viele Jahre, wenn Streubomben in den von Russland besetzten Gebieten auf dem Territorium der Ukraine verwendet würden, schrieb er auf Twitter.

Cambodia Hun Sen Streubomben

Im Zentrum der Kritik an Streumunition steht, dass vor allem Zivilisten durch Streumunition sterben oder verstümmelt werden, oft auch noch lange nach Ende des jeweiligen Konflikts. Selbst der nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, sagte, dass es eine schwierige Entscheidung gewesen sei. "Wir sind uns bewusst, dass Streumunition das Risiko birgt, dass Zivilisten durch nicht explodierte Munition zu Schaden kommen", betonte Sullivan.

Streumunition

Streumunition wird aus der Luft oder vom Boden aus mit Raketen oder Bomben verschossen, die in der Luft bersten. Dadurch werden viele kleine Sprengkörper freigesetzt, die sich auf großer Fläche verteilen, damit sie möglichst viele Ziele treffen. Oft explodieren sie aber nicht und bleiben als Blindgänger eine Gefahr für die Menschen in der Region - auch weil sie, zumal für Kinder, nicht als gefährliche Bomben zu erkennen sind und für Spielzeug gehalten werden können. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz produzieren einige Arten von Streumunition bis zu 40 Prozent Blindgänger.

Umso zynischer ist die Erklärung des Sprechers der deutschen Regierung Steffen Hebestreit, der am Freitag erklärte: "Die Ukraine setzt eine Munition zum Schutz der eigenen Bevölkerung ein, es geht um einen Einsatz durch die eigene Regierung zur Befreiung des eigenen Territoriums."

Währenddessen verbluten Tausende jungen Menschen der Ukraine, um mit einer groß angekündigten "Gegenoffensive" kleine Teile des Territoriums von den russischen Besatzungstruppen zurückzuerobern. Doch Selenskyj muss der NATO beim Gipfel in Vilnius Erfolge präsentieren. Die NATO-Staaten würden bei ihrem Gipfel deutlich machen, dass sie die Ukraine weiterhin geschlossen im Kampf gegen Russland unterstützen, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby. Der Fokus der NATO werde daher sein, sicherzustellen, dass die Ukraine in ihrem Abwehrkampf erfolgreich sei, setzte er in dem Interview mit mit dem US-Sender ABC hinzu.

Dies "spiegelt den moralischen Bankrott der politischen Führer der USA und der NATO wider, die die Blüte der ukrainischen Jugend in einem Stellvertreterkrieg opfern, in den sie ihre eigenen Kinder oder Enkelkinder nicht schicken werden", schreiben Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies von der US-amerikanischen Antikriegs- und Menschenrechtsorganisation CODEPINK in einem Artikel vom 3.Juli über die "Gegenoffensive" der Ukraine.

"Die katastrophalen Ergebnisse der ersten zwei Wochen der ukrainischen Offensive sollten die Aufmerksamkeit der Welt auf die dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstands lenken, um das tägliche Abschlachten und Zerstückeln von Hunderten von mutigen jungen Ukrainern zu stoppen, die gezwungen sind, in Geschenken des Westens durch Minenfelder und Todeszonen zu fahren, wobei sich diese Geschenke als nichts anderes, denn als von den USA und der NATO gebaute Todesfallen erweisen."

Das stillschweigende Abschlachten der Blüte der ukrainischen Jugend

Während sich die Ukraine darauf vorbereitete, ihre breit angekündigte, aber lange hinaus gezögerte Gegenoffensive zu starten, veröffentlichten die Medien das Foto eines ukrainischen Soldaten mit dem Finger auf den Lippen, welches die Notwendigkeit zur Geheimhaltung symbolisiert, um dieser weithin öffentlich dargestellten Operation ein gewisses Überraschungsmoment zu bewahren.

UA Soldat Schweigen

"Pläne lieben die Stille. Es wird keine Ankündigung des Starts geben." (Bild von Ukrainisches Verteidigungsministerium)

Von Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies, World BEYOND War, 3. Juli 2023

Jetzt, da die Offensive seit zwei Wochen im Gange ist, ist klar, dass die ukrainische Regierung und ihre westlichen Verbündeten aus einem ganz anderen Grund schweigen: um die brutalen Kosten zu verschleiern, die die tapferen jungen Menschen der Ukraine zahlen, um kleine Teile des Territoriums von den russischen Besatzungstruppen zurückzuerobern, was einige bereits als Selbstmordmission bezeichnen.

Westliche Experten bezeichneten diese ersten zwei Wochen der Kämpfe zunächst als "Sondierungsoperationen", um Schwachstellen in Russlands Verteidigung zu finden, die Russland seit 2022 mit mehrfachen Befestigungslinien errichtet hat, bestehend aus Minenfeldern, "Drachenzähnen", Panzerfallen, im Vorfeld aufgestellter Artillerie sowie mit unbehinderten Kampfhubschraubern in der Luft, von denen jeder 12 Panzerabwehrraketen abfeuern kann.

Auf Anraten britischer Militärberater in Kiew warf die Ukraine westliche Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, die mit durch die NATO ausgebildeten Truppen besetzt waren, ohne Luftunterstützung oder Minenräumoperationen in diese Schlachtfelder. Die Ergebnisse waren vorhersehbar katastrophal, und es ist jetzt klar, dass es sich nicht nur um "Sondierungs"-Operationen handelt, wie die Propaganda zunächst behauptete, sondern um die lang erwartete Hauptoffensive.

Ein westlicher Beamter mit Geheimdienstzugang sagte der Associated Press am 14. Juni: "Intensive Kämpfe dauern jetzt in fast allen Sektoren der Front an… Das ist viel mehr als nur sondieren. Es handelt sich hier um großangelegte Verlegungen von Panzern und schwerem Gerät in die russische Sicherheitszone."

Andere Einblicke in die Realität jenseits der Propaganda treten zu Tage. Auf einer Pressekonferenz nach einem Gipfeltreffen im NATO-Hauptquartier gab U.S. General Milley zu bedenken, dass die Offensive langwierig, gewalttätig und viele ukrainische Leben kosten wird. "Das ist ein sehr schwieriger Kampf. Es ist ein sehr gewalttätiger Kampf, und er wird wahrscheinlich viel Zeit in Anspruch nehmen und hohe Kosten verursachen", sagte Milley.

Russische Videos zeigen Dutzende ukrainischer Panzer und gepanzerter Fahrzeuge, die zertrümmert in Minenfeldern liegen, und NATO-Militärberater in der Ukraine haben bestätigt , dass diese in der Nacht vom 8. Juni 38 Panzer verloren hat, darunter neu gelieferte Leopard II aus deutscher Bauart.

Rob Lee vom Foreign Policy Research Institute erklärte gegenüber der New York Times, dass die Russen versuchen, so viele Opfer wie möglich zu verursachen und so viele Fahrzeuge wie möglich in den Gebieten vor ihren Hauptverteidigungslinien zu zerstören, um diese Gebiete in tödliche Vernichtungszonen zu verwandeln. Wenn diese Strategie aufgeht, werden alle ukrainischen Streitkräfte, die die russischen Hauptverteidigungslinien erreichen, zu geschwächt und zu erschöpft sein, um durchzubrechen und ihr Ziel zu erreichen, Russlands Landbrücke zwischen Donbass und Krim zu durchtrennen.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete, dass die ukrainischen Streitkräfte in den ersten zehn Tagen der Offensive 7.500 Verluste erlitten haben. Wenn die tatsächlichen Verluste der Ukraine nur einen Bruchteil davon ausmachen, wird das lange, gewaltsame Blutbad, das General Milley vorausgesehen hat, die neuen Panzerbrigaden, die die NATO bewaffnet und ausgebildet hat, zerstören und nur dazu dienen, den blutigen Zermürbungskrieg zu eskalieren, der bereits Mariupol, Sjewjerodonezk und Bachmut zerstört und Hunderttausende junger Ukrainer und Russen getötet und verwundet hat.

Ein hochrangiger europäischer Militäroffizier in der Ukraine lieferte der Asia Times weitere Details über das Gemetzel und bezeichnete die ukrainischen Operationen am 8. und 9. Juni als "Selbstmordmission", die gegen die Grundregeln der Militärtaktik verstoße. "Wir haben versucht, ihnen zu sagen, dass sie diese unsystematische Taktik stoppen, einen Hauptvorstoß mit Infanterieunterstützung durchführen und tun sollen, was sie können", sagte er. "Sie wurden von den Briten ausgebildet und spielen die Leichte Brigade", fügte er hinzu und verglich die Offensive mit einem selbstmörderischen Angriff auf massives russisches Kanonenfeuer, das 1854 die britische Leichte Kavalleriebrigade auf der Krim auslöschte.

Wenn die "Frühjahrsoffensive" der Ukraine bis zum bitteren Ende weiter voranschreitet, könnte sie eher der britisch-französischen Somme-Offensive ähneln, die 1916 in der Nähe der französischen Somme ausgetragen wurde. Nachdem am ersten Tag 19.240 britische Soldaten getötet worden waren (darunter Nicolas‘ 20-jähriger Großonkel Robert Masterman), tobte die Schlacht mehr als vier Monate lang mit sinnlosem, mutwilligem Gemetzel und über einer Million britischen, französischen und deutschen Opfern. Sie wurde schließlich abgebrochen, nachdem sie nur sechs Meilen vorangekommen war und es nicht geschafft hatte, eine der beiden kleinen französischen Städte einzunehmen, die ihre ursprünglichen Ziele waren.

Der Beginn der aktuellen Offensive verzögerte sich um Monate, da die Ukraine und ihre Verbündeten sich damit herumschlugen, wie wahrscheinlich das Eintreten könnte, was wir jetzt erleben. Die Tatsache, dass sie trotzdem gestartet wurde, spiegelt den moralischen Bankrott der politischen Führer der USA und der NATO wider, die die Blüte der ukrainischen Jugend in einem Stellvertreterkrieg opfern, in den sie ihre eigenen Kinder oder Enkelkinder nicht schicken werden.

Während die Ukraine also ihre Offensive startet, führt die NATO vom 12. bis 23. Juni Air Defender durch, das größte Manöver ihrer Geschichte, bei der 250 Kampfflugzeuge, darunter atomwaffenfähige F-35, von deutschen Stützpunkten aus losfliegen, um Kampfhandlungen in und über Deutschland, Litauen, Rumänien, der Nord- und Ostsee zu simulieren. Die Übung hat zu mindestens 15 Zwischenfällen zwischen Flugzeugen der NATO und Russlands am Himmel über Litauen geführt.

Es hat den Anschein, dass kein NATO-Angehöriger jemals Kenntnis von dem Konzept des "Sicherheitsdilemmas" genommen hat, bei dem vermeintlich defensive Handlungen einer Partei von einer anderen als offensive Bedrohung wahrgenommen werden und dies zu einer Spirale der gegenseitigen Eskalation führt, wie es zwischen der NATO und Russland seit den 1990er Jahren der Fall ist. Richard Sakwa, Professor für russische Geschichte, hat geschrieben:"Die NATO ist dazu da, die Risiken zu managen, die durch ihre Existenz entstehen."

Diese Risiken werden auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Vilnius am 11. und 12. Juli zu Tage treten, auf dem die Ukraine und ihre östlichen Verbündeten auf eine Mitgliedschaft der Ukraine drängen werden, während die USA und Westeuropa darauf bestehen werden, dass die Mitgliedschaft nicht angeboten werden kann, solange der Krieg weiter tobt, und sie stattdessen einen "aufgewerteten" Status anbieten werden und einen verkürzten Weg zur Mitgliedschaft, sobald der Krieg beendet ist.

Das anhaltende Beharren darauf, dass die Ukraine eines Tages NATO-Mitglied sein wird, bedeutet lediglich eine Verlängerung des Konflikts, da dies eine rote Linie ist, die für Russland nicht überschritten werden darf. Deshalb sind Verhandlungen, die eine neutrale Ukraine als Ergebnis haben, der Schlüssel zur Beendigung des Krieges.

Aber die Vereinigten Staaten werden dem nicht zustimmen, solange Präsident Biden die US-Ukraine-Politik fest unter der Fuchtel angriffslustiger neokonservativer Schreibtischkrieger wie Anthony Blinken und Victoria Nuland im Außenministerium sowie des Nationalen Sicherheitsberaters Jake Sullivan im Weißen Haus hält. Der Druck, die Beteiligung der USA am Krieg weiter zu eskalieren, kommt auch aus dem Kongress, wo die Republikaner Biden vorwerfen, "zu zögerlich zu sein", anstatt "aufs Ganze zu gehen", um der Ukraine zu helfen.

Paradoxerweise sind das Pentagon und die Geheimdienste realistischer als ihre zivilen Kollegen im Hinblick auf das völlige Fehlen einer militärischen Lösung. Der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, General Milley, hat zu Diplomatie aufgerufen, um der Ukraine Frieden zu bringen, und US-Geheimdienstquellen haben durch die Weitergabe geheimer Informationen an Newsweek und Seymour Hersh die vorherrschenden Erklärungsmuster bezogen auf den Krieg in Frage gestellt und Hersh gesagt, dass die Neokonservativen echte Geheimdienstinformationen ignorieren und ihre eigenen erfinden, so wie sie es taten, um die Invasion des Irak im Jahr 2003 zu rechtfertigen.

Mit dem Rücktritt der stellvertretenden Außenministerin Wendy Sherman verliert das Außenministerium die Stimme einer professionellen Diplomatin, die Obamas Chefunterhändlerin für den JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action – Wiener Nuklearabkommen) mit dem Iran war, die Biden drängte, dem Abkommen wieder beizutreten, und die Schritte unternommen hat, um die waghalsige Politik der USA gegenüber China zu mäßigen. Obwohl sie öffentlich zur Ukraine schwieg, war Sherman eine leise Stimme für Diplomatie in einer kriegsverrückten Regierung.

Viele befürchten, dass Shermans Job nun an Nuland gehen wird, die führende Architektin der sich ständig zuspitzenden Katastrophe in der Ukraine in den letzten zehn Jahren, die als Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten bereits den 3. – oder 4. – Posten im Außenministerium innehat.

Andere Abgänge aus den höheren Rängen des Außenministeriums und des Pentagons werden wahrscheinlich den Einfluss der Neokonservativen erhöhen. Colin Kahl, der Unterstaatssekretär für Verteidigungspolitik, arbeitete mit Sherman zusammen am JCPOA, lehnte die Entsendung von F-16-Kampfjets in die Ukraine ab und behauptete, dass China in naher Zukunft nicht in Taiwan einmarschieren werde. Kahl verlässt das Pentagon, um zu seiner Professur in Stanford zurückzukehren, während der China-Falke General C.Q. Brown General Milley als Vorsitzender der Joint Chiefs ersetzen wird, wenn Milley im September in den Ruhestand geht.

Währenddessen drängen andere Staats- und Regierungschefs der Welt weiterhin auf Friedensgespräche. Eine Delegation afrikanischer Staatsoberhäupter unter der Leitung des südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa traf sich am 17. Juni mit Präsident Selenskyj in Kiew und Präsident Putin in Moskau, um den afrikanischen Friedensplan für die Ukraine zu erörtern.

Präsident Putin zeigte den afrikanischen Staats- und Regierungschefs das 18-Punkte-Abkommen von Istanbul, das ein ukrainischer Vertreter bereits im März 2022 unterzeichnet hatte, und sagte ihnen, dass die Ukraine es in den "Mülleimer der Geschichte" geworfen habe, nachdem der inzwischen in Ungnade gefallene Boris Johnson Selenskyj gesagt hatte, der "kollektive Westen" werde die Ukraine nur unterstützen, wenn sie kämpft, und nicht, wenn sie mit Russland verhandelt. (Anm. kommunisten.de: "Naftali Bennett wollte den Frieden zwischen Ukraine und Russland: Wer hat blockiert?")

UA RUS Friedensvertrag Fruehjahr 2022


Die katastrophalen Ergebnisse der ersten zwei Wochen der ukrainischen Offensive sollten die Aufmerksamkeit der Welt auf die dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstands lenken, um das tägliche Abschlachten und Zerstückeln von Hunderten von mutigen jungen Ukrainern zu stoppen, die gezwungen sind, in Geschenken des Westens durch Minenfelder und Todeszonen zu fahren, wobei sich diese Geschenke als nichts anderes, denn als von den USA und der NATO gebaute Todesfallen erweisen.

Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies sind die Autoren von War in Ukraine: Making Sense of a Senseless Conflict, das im November 2022 bei OR Books erschienen ist.
Medea Benjamin ist Mitbegründerin von CODEPINK for Peace und Autorin mehrerer Bücher, darunter Inside Iran: The Real History and Politics of the Islamic Republic of Iran.
Nicolas J. S. Davies ist ein unabhängiger Journalist, Forscher bei CODEPINK und Autor von Blood on Our Hands: The American Invasion and Destruction of Iraq.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ulrich Karthaus vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt.
übernommen von Pressenza: https://www.pressenza.com/de/2023/07/das-stillschweigende-abschlachten-der-bluete-der-ukrainischen-jugend/

Originalartikel: https://worldbeyondwar.org/the-silent-slaughter-of-the-flower-of-ukraines-youth/

 

 

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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