Farkha Festival

15.08.2023: Das Farkha-Festival hat begonnen. Kerem Schamberger berichtet auf seiner Facebook-Seite seit dem 11. August aus Palästina. Auf kommunisten.de bringen wir Auszüge.

 

Rekord bei internationaler Beteiligung: 80 Internationalist:innen aus der ganzen Welt

11.08.2023
Unsere Antwort auf die sich verschärfende Unterdrückung der Palästinenser:innen durch die israelische Besatzung: mit 80 Internationalist:innen aus der ganzen Welt am kommunistischen Farkha-Festival in Palästina teilnehmen und ein starkes Zeichen der Solidarität setzen. Wir kommen dieses Jahr aus Deutschland, Dänemark, Slowenien, Türkei, Kurdistan, Italien, Österreich, Schweiz und wir stellen zugleich die bunte Realität der postmigrantischen Gesellschaften Europas dar.

Farkha2023 02

Die starke Delegation ist auch eine Antwort auf den Versuch von Springer-Presse und ihren willigen Unterstützern die Delegation und das Festival im letzten Jahr zu diskreditieren. Wir lassen uns nicht einschüchtern und sind weiter solidarisch.

Bis Sonntag (13.8.) macht die internationalistische Delegation eine politische Tour und wird die verschiedenen Ausprägungen der Besatzung und Unterdrückung sehen. Gerade sind wir in Yafa bei Nazareth.

In Nazareth treffen wir uns im Zentrum der Kommunistischen Jugend. Die Stadt wurde über Jahrzehnte von der Kommunistischen Partei regiert, bekannt ist dabei vor allem der langjährige Bürgermeister und Dichter Tawfiq Ziad.

Farkha2023 03 KommJugend Nazareth 

Im Anschluss an eine Stadtführung, die die Kämpfe der letzten Jahrzehnte in Nazareth deutlich gemacht hat, gibt uns Reem Hazan, die Verantwortliche für internationale Beziehungen der Israelischen Kommunistischen Partei, einen Input zur Situation von Palästinenser:innen in Israel und den Aktivitäten der Partei seit mehr als 70 Jahren.

Farkha2023 04 Reem Hazan IKP

Hier seht ihr die Überreste der Moschee des Dorfes Maloul bei Nazareth, das 1948 zerstört und seine Bewohner:innen vertrieben wurden. Es ist eines von mehr als 700 Dörfern. 750.000 Palästinenser:innen wurden insgesamt vertrieben.

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Rawan Bishara, deren Großeltern aus Maloul vertrieben wurden, erzählt uns in der Kirche des Dorfes - die nach 1948 als einziges wieder aufgebaut werden durfte, weil das israelische Militärregime die christlichen Teile der ursprünglichen Bevölkerung gewinnen wollte - über die Vertreibung.

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Für Rawan ist klar, dass wenn sie dürfte, sie sofort wieder nach Maloul zurückkehren würde, obwohl sie mittlerweile in der dritten Generation ist, die nicht mehr dort leben kann. Bis 1966 lebten alle Palästinenser:innen in Israel unter einem Militarregime. Es sollte u.a. verhindern, dass die Vertriebenen nicht in ihre ursprünglichen Dörfer und Städte zurückkehren können.

In den Ruinen des während der Nakba 1948 zerstörten Dorfes Maloul haben wir uns als internationalistische Farkha-Delegation mit der Kommunistische Jugend Israels getroffen. Während der Nakba wurden mehr als 700 Dörfer zerstört und etwa 750.000 Palästinenser:innen vertrieben. Die Überreste der Häuser sollen vergessen gemacht werden. Um das zu verhindern haben wir heute in Maloul einen Nachmittag verbracht und deutlich gemacht: niemand lässt sich mehr vertreiben.

Dabei ist das obige Gruppenfoto entstanden.

12.8.2023
Am zweiten Tag der Tour treffen wir uns mit Jamal M. Juma' von Stop the Wall. Er ist gleichzeitig BDS-Gründungsmitglied. Mit dabei sind Fadwa Khader vom Politbüro der Palestinian Peoples Party und Muhammad Barakat, Genosse aus Jerusalem, dessen Familie vom Massaker in Deir Yasin am 9. April 1948 betroffen war. Sie berichten über die historische Entwicklung der Besatzung und den Bau der Apartheidsmauer.

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Eindrücke von Graffitis an der Apartheidmauer um Bethlehem

Farkha2023 08 Apartheidmauer Bethlehem

Farkha2023 10 Apartheidmauer Bethlehem Farkha2023 09 Apartheidmauer Bethlehem

 

 

28. Farkha-Festival eröffnet

Am Sonntag (13.8.) wurde das 28. Farkha-Festival mit einer Demonstration durch das Dorf eröffnet. Am Montag (14.8.) begann die Solidaritätsarbeit.

Farkha2023 11 Fahrt zur Arbeit

 Auf einem neben dem Dorf gelegenen Hügel arbeiten wir, um einen kleinen "Freizeitpark" zu errichten, wo gegrillt werden kann. Es wird einen Trail für Mountainbiking geben, 1500 Olivenbäume wurden gepflanzt. Warum all das?
Weil das Dorf vom Militär eine Räumungsverfügung bekommen hat. Das Land soll für eine naheliegende Siedlung konfisziert werden. Es liegt in der Nähe der Barkan- und Ariel-Siedlungen, letztere ist die größte in der Westbank inklusive eigener Universität...
Insgesamt sollen 1000 Donum konfisziert werden. 1 Donum entspricht etwa 1000 Quadratmetern. 80 Bauern und Bäuerinnen sollen ihr Land verlieren. Dagegen wird mit der Kultivierung Widerstand geleistet.
Eine sinnvolle Arbeit also, die die ganze Woche fortgeführt werden wird. Die Wahrscheinlichkeit das Siedler kommen, um einzuschüchtern, ist hoch. Bezahlte Arbeiter trauen sich deshalb nicht mehr auf dem von Konfiszierung bedrohten Land zu arbeiten. Sie haben Angst ihre Arbeitsgenehmigung für Israel, die manche von ihnen haben, zu verlieren.
Mit der Bearbeitung des Landes wird den Bewohner:innen auch deutlich, was sie zu verlieren haben und wogegen es Widerstand zu entwickeln gilt.
Farkha2023 12 Arbeit

Video: https://www.facebook.com/kerem.schamberger/videos/1014768519549075/ 

"Der lange Alptraum der Unterdrückung der Palästinenser ist ein Schwarz-Weiß-Problem eines kolonialen Siedlerstaates, der den Einheimischen [Palästinensern] militärische Besatzung, schreckliche Gewalt und Apartheid aufzwingt, unterstützt durch Milliarden von US-Dollars. Es ist der Kampf der Mächtigen gegen die Ohnmächtigen".
Francesca Albanese, UN Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, https://twitter.com/FranceskAlbs/status/1690871914758074368

Bei aller Arbeit kommt das Feiern nicht zu kurz

Farkha2023 13 Fete


zum Thema

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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