Wirtschaft

BMW Susanne Klatten Stefan Quandt19.05.2020: Heute, am 19. Mai, zahlt BMW die Dividende aus. Und damit sind die BMW-Erben Stefan Quandt und Susanne Klatten auf einen Schlag um 769 Millionen reicher. ++ Aber keiner will mit ihnen tauschen, meint Susanne Klatten. Wirklich?

Die BMW-Hauptversammlung hat am Donnerstag vergangener Woche (14.5.) beschlossen 1,6 Mrd. Euro an Dividenden auszuschütten. 99,53% des vertretenen Kapitals stimmten für den Geldregen für die Aktionäre. Von der Ausschüttung profitieren besonders die Erben der Familie Quandt, die sowieso zu den vermögendsten Deutschen zählen. Stefan Quandt hält 25,8 Prozent der BMW-Anteile und bezieht somit für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 425 Millionen Euro. Seine Schwester Susanne Klatten bekommt für ihre 20,9 Prozent 344 Millionen Euro.

Brisant an der Angelegenheit ist, dass BMW die Aktionäre trotz Kurzarbeit und drohender Verluste so großzügig bedient. 30.000 Beschäftigte befinden sich in Kurzarbeit, d.h. die Bundesagentur für Arbeit bezahlt 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns und erstattet dem Unternehmen in voller Höhe die fälligen Sozialbeiträge. Verschärfend kommt dazu, dass sich BMW wie alle großen Konzerne als Steuervermeider einen Namen gemacht hat. 25 Tochterfirmen hat der Autobauer aus München in Steueroasen wie den Kaiman-Inseln, den Bermudas etc. "Insbesondere in Krisenzeiten ist es wichtig, auf ein global agierendes Liquiditätsmanagement zugreifen zu können", versucht BMW seine Steuertricks zu legitimieren.

Vorstandschef Oliver Zipse verteidigte die Dividendenausschüttung und nutze die Hauptversammlung gleichzeitig, um die Aktionäre auf eine "lange Durststrecke" einzuschwören. Er befürchte eine tiefe Krise, die Automobilindustrie stehe vor einer Auslese, so Zipse. Der Absatz und der Jahresgewinn vor Steuern "werden deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen", warnte er. "Die Situation bleibt ernst." Um die Zahlungsfähigkeit zu sichern, kürzt BMW die Investitionen um ein Drittel auf unter 4 Milliarden Euro und baut Arbeitsplätze ab.

Zwar forderte Zipse auf der Hauptversammlung wörtlich nicht direkt eine Prämie für Neuwagenkäufe, indirekt jedoch pochte er weiter auf staatliche Hilfen. Es brauche ein steuerfinanziertes "Konjunkturpaket für die gesamte Wirtschaft", die Autoindustrie trage die deutsche Volkswirtschaft und sichere 830.000 Arbeitsplätze im Land, argumentierte der BMW-Boss. Einige Tage zuvor hatte er direkt einen staatlich finanzierten Kaufanreize für Neuwagen, also eine Abwrackprämie 2.0, gefordert. Verschämt nennt er die geforderte staatliche Unterstützung für den Konzern "Innovationsprämie". Allzu viel Innovation darf man sich aber nicht erwarten. Die Prämie müsse auch für "saubere Verbrenner" bezahlt werden, meint Zipse.

 

"Für uns beide ist es sicherlich nicht das Geld, das uns antreibt. Es ist vor allem die Verantwortung, dass man in Deutschland Arbeitsplätze sichert."
BMW-Erbe Stefan Quandt, Focus, 25.6.2019

Die beiden BMW-Großaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt besitzen laut "Forbes" ein geschätztes Vermögen von mehr als 21 Milliarden Euro. In einem Gespräch verwies Susanne Klatten darauf, dass zu ihrem Leben trotz Reichtums Arbeit gehöre. Einige Menschen glaubten, "das [Geld] fliegt einem irgendwie zu", sagte Klatten. In Wirklichkeit müssen die Beiden schwer schuften - unter anderem als Investor*innen. Zu den Beteiligungen zählen neben BMW zum Beispiel Nordex, SGL Carbon oder der Logistiker Logwin.

Die Reichen haben es schwer, klagt Susanne Klatten: "Man ist ständig sichtbar und gefährdet, muss sich schützen. Hinzu kommt der Neid, ein gerade in Deutschland weitverbreiteter Wesenszug. Deshalb fühle ich mich missverstanden, wenn es so lapidar heißt: Die streichen ihre Dividenden ein. Der Rest, der sich damit verbindet, wird ausgeblendet. Mein Bruder hat das mal in einem Interview sehr treffend zugespitzt und gefragt: Wer würde denn mit uns tauschen wollen?" (Focus, 25.6.2019)

Es ist nicht bekannt, ob sich Leute gemeldet haben, die tauschen wollten. Vielleicht demnächst entlassene BMW-Arbeiter*innen.

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