Der Kommentar

USA Kyle Rittenhousevon Giorgio Cremaschi (*)

28.08.2020: Sein Name ist Kyle, er ist weiß, er ist siebzehn Jahre alt, und mit seinem Sturmgewehr tötete er zwei Demonstranten, die gegen den versuchten Mord an Jacob Blake durch die Polizei protestierten. Dieser Junge, mit einem Gesicht, das noch kindlicher ist als sein Alter, ist auch das Opfer eines gescheiterten Systems, der reichsten, ungerechtesten, gewalttätigsten, rassistischsten Marktwirtschaft der Welt: der Vereinigten Staaten von Amerika.


Ein Land, in dem der Verkauf und der Besitz von Kriegswaffen frei ist und von der mächtigen Waffenlobby verteidigt wird, die die Hälfte des Kongresses finanziert.

Ein Land, in dem die Polizei jetzt eine Truppe von käuflichen Mördern ist.

Ein Land, in dem die Armen an Covid sterben, nur weil es kein öffentliches Gesundheitssystem gibt und weder Biden noch Trump auch nur daran denken, ein solches aufzubauen.

Ein Land, in dem die Börse die höchsten Gewinne verzeichnete, während vierzig Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren.

Ein Land, in dem die Menschen millionenfach ausgegrenzt werden, das aber weiterhin die Menschheit mit seinem Traum betrügt: dass diejenigen, die arbeiten möchten, eine Chance haben, reich zu werden. Der amerikanische Traum ist ein Schwindel, aber viele Menschen fallen darauf herein, bis die Massaker der Polizei an vielen von ihnen die Wut derer weckt, die zu Beginn in einem manipulierten Spiel verloren haben.

Rebellionen sind für die Mehrheit der Ausgestoßenen die einzige Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen, denn, wie Blakes Schwester sagte, sie sind nicht mehr traurig und betrübt, sondern wütend.

Die Vereinigten Staaten sind ein Land, in dem soziale Ungerechtigkeit und Rassismus zusammenkommen.

Deshalb dachte der junge weiße Kyle - vielleicht nachdem er im Fernsehen die Fotos von zwei Ehepartnern mittleren Alters mit Maschinengewehren gesehen hatte, die als Stars zu Trumps Kongress eingeladen waren - daran, zu schießen.

 

In den vergangenen Tagen waren in Kenosha zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um den Fall des Afroamerikaners Jacob Blake anzuprangern. Der unbewaffnete 29-jährige Familienvater war am Sonntag (23.8.) vor den Augen seiner drei kleinen Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren schwer verletzt worden, als ihm ein Polizist beim Öffnen der Autotüre siebenmal in den Rücken schoss.

Polizei und weiße Milizen gingen brutal gegen die folgenden Proteste vor. Dabei erschoss der 17-jährige Kyle Rittenhouse, der sich den Milizen angeschlossen hatte, mit seinem halbautomatischen Sturmgewehr am Dienstag (25.8.) zwei Demonstrierende und verletzte eine weitere Person. Ein Video zeigt, wie Polizisten bewaffneten Zivilisten, darunter Kyle Rittenhouse, Wasser anboten. Die Washinton Post schreibt: "Die bewaffneten Männer wurden von der Polizei begrüßt, die ihnen dafür dankte, dass sie sich in der Stadt aufhielten - obwohl sie gegen die Ausgangssperre in Kenosha verstießen - und aus Dankbarkeit Wasserflaschen ausgab. 'Wir wissen euch Jungs zu schätzen', sagt ein Offizier den Männern in einem online veröffentlichten Live-Stream-Video. 'Das tun wir wirklich.'" Die Polizei ließ Kyle R. nach den tödlichen Schüssen unbehelligt nach Hause gehen.
(https://www.washingtonpost.com/nation/2020/08/27/kyle-rittenhouse-kenosha-shooting-protests/)

 
  eingefügt von kommunisten.de  

 

Der amerikanische Faschismus ist nicht nur in der Regierung und bei der Polizei, sondern auch in der diskriminierenden Gesellschaft, im extremen Individualismus, in den weißen Rassisten, in den Kindern, die Opfer der schlechten rassistischen Erziehung in ihren Familien sind, die dann in dem Glauben zu den Demonstrationen gehen, sie würden an einem Überlebensvideospiel teilnehmen.

Das us-amerikanische System ist gescheitert, weil es immer noch glauben will und die Menschen glauben macht, dass all diese Fälle Ausnahmen und nicht seine grausame Normalität sind. Und dieses System kann daran absolut nichts ändern, schauen Sie sich heute die Filme über Rassismus von vor sechzig Jahren an - es ist alles wie damals.

Deshalb klingen die Worte der Demokraten gegen Trumps Banditentum so leer und schwach, der sich einfach auf das Schlimmste im System beruft und die Waffe in die Hände des kleinen Jungen Kyle legt. Es sind schwache Worte, weil sie den republikanischen Präsidenten als eine Art Fremdkörper für das Land darstellen, das, wenn es ihn loswird, zum Guten von früher zurückkehren wird. Nein, Trump ist ein reines Produkt des Systems und kann nicht besiegt werden, es sei denn, man stellt das System in Frage, das ihn hervorgebracht hat.

Ein Jahrhundert lang waren die Vereinigten Staaten das Modell des Kapitalismus für die Welt, jetzt ist es seine gescheiterte Verkörperung.

Täuschen Sie sich nicht in der Macht der Wall Street, der Supermillionäre, der multinationalen Unternehmen. Diese Macht versinkt in einer gesellschaftlichen Katastrophe, und die Flammen von Kenosha, Wisconsin, beginnen, sie zu umzingeln.

Das System ändert sich nicht, und am Ende versinkt es im Bürgerkrieg - der letzten Manifestation des extremen Konkurrenzkampfes, auf das jede Bürger*in von Geburt an ausgerichtet ist.

Giorgio Cremaschi

 

 

 

(*) Giorgio Cremaschi war Präsident des Zentralkomitees der italienischen Metallgewerkschaft FIOM (CGIL), seit 2019 ist er nationaler Sprecher des Bündnisses " Potere al Popolo".

 

aus dem italienischen, eigene Übersetzung

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