01.05.2012: Ein seltenes Bild zeigte sich am heutigen 1. Mai in Münchens Innenstadt. Mit einem 65qm großen Transparent beteiligte sich das Antimilitaristische Bündnis am 1. Mai, dem Tag der arbeitenden Menschen in München. Die Losung "Fight for your class, not for your country" hing mehr als zwei Stunden gut sichtbar über Münchners Innenstadt an einem der Türme der Frauenkirche. Auf dem nahegelegenen Marienplatz fand zeitgleich die Kundgebung des DGB statt. Mit dem Spruch forderte der Zusammenschluss aus mehreren Organisationen dazu auf, nicht für ein sogenanntes Vaterland zu kämpfen, sondern sich grenzüberschreitend mit den arbeitenden Menschen zusammenzuschließen und gemeinsam für ein besseres Leben zu kämpfen.
Gleichzeitig nutzen AktivistInnen die Aufmerksamkeit um Werbung für Proteste gegen ein Konzert der Bundeswehr am 22.Mai am Odeonsplatz zu machen.
In dem verteilten Flyer steht u.a.: "Die Bundeswehr Big Band kommt nach München und tritt zusammen mit ihrem Infotruck für Jugendliche am Dienstag, den 22. Mai um 20:30 Uhr am Odeonsplatz auf.
Das Konzert wird vom Lions Club International (München) organisiert. Dieser Verein zählt zu seinen Grundsätzen die "gegenseitige Verständigung unter den Völkern der Welt zu wecken und zu erhalten." Wie die Völkerverständigung mit den Kriegen der Bundeswehr in Afghanistan und Ex-Jugoslawien etc. gefördert werden soll, bleibt uns ein Rätsel.
Die Einnahmen des Konzertes sollen zur Finanzierung der Special Olympics für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung gespendet werden. Ein Konzert der Bundeswehr zugunsten Menschen mit Behinderung ist ein Hohn, angesichts der tausenden verkrüpelten Menschen, die es durch die Kriege der deutschen Armee auf der ganzen Welt gibt. Von den Toten ganz zu schweigen.
Die Big Band der Bundeswehr kann sich mit noch so vielen Benefiz-Konzerten brüsten. Sie ist und bleibt die musikalische Begleitung von organisiertem Tod, von Krieg und Elend. Diese Militarisierung des Alltags lassen wir nicht unkommentiert. Wir werden dort sein. Wir werden unsere eigene Musik spielen und die Verhältnisse zum Tanzen bringen. Mit Kochtöpfen, Vuvuzelas, Pfeifen und vielen anderen kreativen Aktionen."
Text: lm