02.04.2013: Diesmal stand der Frankfurter Ostermarsch unter diesen beiden Vorzeichen: Keine Nazis, an keinem Ort dieses Landes und keinen Krieg, der jemals wieder von diesem Land ausgeht! An den Auftaktpunkten ließen die Nazis sich nicht blicken, aber die Friedensdemonstranten waren diesmal auch besonders aufmerksam und entschlossen, jegliche Annäherung zu verhindern. Das Hauptthema, die unbemannten Kampfdrohnen, die in den nächsten Jahren massenhaft von der Bundeswehr (und anderen) angeschafft werden sollen und neuen militärischen Abenteuern mit noch mehr Tod und Vernichtung Vorschub leisten sollen, wurde ausführlich auf den Kundgebungen angesprochen.
Auf der Hauptbühne auf dem Römerberg, wo sich ca. 2.000 Teilnehmer eingefunden hatten, sprach Peter Strutinsky vom Kasseler Friedensratschlag klare Worte: Die Eigenschaften dieser neuen computerisierten Waffe, die enormen Profitmargen, die ihre Produktion den großen Rüstungskonzernen verspricht… Denen ist es natürlich egal, wieviele Menschen durch den Einsatz dieser Kampfdrohnen sterben werden – ist doch normal im Kapitalismus! Genau diese Erkenntnis, dass es für die Konzerne egal ist und auch, dass sie die Machtzentren des kapitalistischen Systems sind, das solche Waffen produziert und solche Kriege führt, ist noch nicht bei der Mehrheit der Bevölkerung durchgedrungen. Die meisten Menschen wissen allerdings Dank der Informationspolitik der Medien auch nichts über diese Hintergründe - oder es ist für sie zu weit weg, betrifft sie scheinbar nicht. Resultat: Sie bleiben zuhause.
Links sein bedeutet, dass wir diesen Bewusstseinsstand ohne Verachtung und Überheblichkeit zu verändern versuchen und mit Geduld und Beharrlichkeit weiter diskutieren, auch nach den Ostermärschen.
Stellt euch vor, es ist Krieg und keiner geht hin, weil der Kriegsjob von zuhause aus zu machen ist – risikolos! Durch die Bedienung des Joysticks oder der Maus am Cyberwar-Pult.
Das muss verhindert werden, durch eine neue Massenbewegung!
Text: Bettina Mandellaub