13.04.2013: Bereits am Freitag fanden sich um 5 vor 12 am Platz vor der Oper Flash-Mob-Aktivisten ein und forderten auf Transparenten, Flugblättern und in Sprechchören: Höchste Zeit zum Umfairteilen. Reichtum muss besteuert werden, eine Vermögensabgabe ist fällig. Und zwar möglichst europaweit. Ein Millionär, der "zufällig" mit einer Rikscha vorbeikam, und dem die großen Geldscheine aus allen Taschen quoll, verdeutliche das Anliegen: es muss umverteilt werden, damit die notwendigen Ausgaben für Bildung und Soziales, Pflege und Gesundheit, bessere öffentliche Infrastruktuer, sozialen Wohnungsbau und die Energiewende gesichert werden können. Der Gegensatz zwischen privatem Reichtum für eine winzige Schicht der Super-Reichen und der öffentlichen Armut hat ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr hingenommen werden kann.
Am Nachmittag brachte Attac-München das Thema in ein Wohnviertel: Am Rotkreuz-Platz wurden bei einem Infostand die Flyer des Bündnisses verteilt und Unterschriften unter den Aufruf gesammelt.
Und am Abend hieß es: UMfairTEILEN goes Kultur: Bei einer kleinen aber feinen Veranstaltung im neuen Kulturhaus 2411 im Hasenbergl beteiligten sich Künstler - ohne Honorar - an der Verbreitung der Thematik. Mit Liedern, Lesung, Kabarett und Raggae - und einem sog. Social Slam konnten die Aktivisten des Tages und die anderen Gäste den Tag in Super-Stimmung beschließen.
Allen war und ist klar, dass dieser Tag nicht das Ende der Aktionen ist, sondern dass weitere folgen werden. Freiwillig werden die Super-Reichen nichts abgeben. Soviel ist klar.
Wegen der großen antifaschistische Demonstration in München am Samstag anlässlich des NSU-Prozesses fand die UmFairteilen-Aktion bereits am Freitag statt und war damit ein Auftakt der bundesweiten Aktivitäten. Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband betonte: Die »Umfairteil«-Bewegung gewinne fantastisch an Fahrt. Nach seiner Auffassung hat das Bündnis dazu beigetragen, dass Umverteilung zum Wahlkampfthema geworden ist. »Die Debatte ist nicht mehr wegzudenken«, sagte er dem epd.
Es liegt an den Aktivisten dafür zu sorgen, dass es nicht nur ein Wahlkampfthema bleibt, sondern dass konkrete Konsequenzen gezogen werden müssen.
Fotos und Text: sosch
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