20.05.2013: Vom 24. bis zum 26. Mai dieses Jahres findet in Berlin der Kongress 'Umverteilen. Macht. Gerechtigkeit.' statt. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Stiftungen und Organisationen lädt alle Interessierten in die Technische Universität Berlin ein. In elf Foren und 70 Workshops diskutieren und entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit internationalen Referentinnen und Referenten Strategien und Instrumente für mehr Verteilungsgerechtigkeit. Den Einstiegsvortrag hält Richard Wilkinson, Gesundheitsökonom und Co-Autor des Buches 'Gleichheit ist Glück'.
In dem Aufruf zum Kongress heißt es: Gerechte Verteilung – davon reden fast alle. Dass wir mehr Gerechtigkeit brauchen, meinen sehr viele. Ob wir die auch bekommen, bezweifeln nicht wenige. Deswegen müssen wir über Umverteilung reden, und darüber, wie man mehr Gerechtigkeit macht.
In ganz Europa geht es immer ungerechter zu. Ob das so bleiben soll, entscheidet sich 2013 auch durch Wahlen zum Beispiel in Deutschland und Österreich und 2014 für das Europaparlament. Deswegen werden wir uns verabreden, wie wir in der Öffentlichkeit ebenso wie gegenüber Parteien und künftigen Regierungen Druck machen können für mehr Gerechtigkeit.
Mitreden werden Aktivisten, Menschen aus Wissenschaft, Bewegungen, Gewerkschaften und Sozialverbänden aus dem In- und Ausland. Wir wollen uns informieren über Verteilung und Gerechtigkeit und austauschen über gute Ideen und Konzepte, erfolgreiche Kampagnen und Aktionen.
Zeichen setzen für Umverteilen!
Die Welt ist nicht ärmer geworden. Auch Europa ist noch immer eine der reichsten Regionen der Erde. Trotzdem reden alle von der Schuldenkrise. Kürzen wird als alternativlos deklariert.
Bremsen für öffentliche Ausgaben, Rotstift bei Investitionen in Bildung, Gesundheit, Infrastruktur oder Umwelt, technokratische Regeln ersetzen demokratische Entscheidungen: In diese Zwangsjacke haben die Regierungen der Europäischen Union ihre Gesellschaften mit dem Fiskalpakt und zahlreichen anderen Beschlüssen zur Wirtschafts- und Finanzpolitik gesteckt. Aber nicht die Gesellschaften haben „über ihre Verhältnisse“ gelebt, sondern einige wenige haben sich auf Kosten von vielen immens bereichern können. Jetzt in der Krise nimmt die Kluft zwischen Arm und Reich sogar noch weiter zu – innerhalb und zwischen den Ländern der Eurozone. Denn nicht Vermögende, sondern Beschäftigte und Erwerbslose, Rentnerinnen und Rentner und alle die auf öffentliche Leistungen angewiesen sind, werden durch die Kürzungsorgien zur Kasse gebeten. Solvente Anleger und andere Finanzmarktakteure dagegen dürfen sich als Schiedsrichter über die Bonität von Staaten aufspielen.
Das ist Umverteilung „von unten nach oben“. Und die gilt es umzukehren: Die Löhne müssen existenzsichernd sein und die Arbeitenden am Produktivitätsfortschritt beteiligen. Die Profiteure von Umverteilung und Bankenrettung sollen für die Folgen der Krise einstehen. Ein umfassendes Konzept zur Vermögensbesteuerung, eine wieder stärkere Besteuerung von hohen Einkommen und finanzstarken Unternehmen und eine Finanztransaktionssteuer schaffen die Voraussetzungen zur Überwindung der Krise und Bekämpfung der Armut.
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.umverteilen-macht-gerechtigkeit.eu