13.06.2012: Eine kleine Gruppe der brasilianischen Gemeinde in München protestierte am Donnerstag, 12.Juni 2014 vor dem brasilianischen Konsulat in München gegen die Machenschaften der FIFA bei der Fußball-WM in Brasilien. Ein brasilianischer Gewerkschafter informierte über Protestaktionen, die zeitgleich in zehn brasilianischen Städten stattfanden. Die Streiks und die Sozialproteste der brasilianischen Arbeiterinnen und Arbeiter und Sozialsektoren drücken ihre Empörung über die Fußball-WM 2014 und deren extrem hohe Kosten und Korruption, die im Dienst der Interessen der multinationalen Konzerne und der FIFA stehen, aus.
Am vergangenen Donnerstag, dem 5. Juni, begannen die U-Bahn-Arbeiter/Innen von São Paulo mit ihrem Streik. Vier Millionen Fahrgäste nutzen täglich die U-Bahn in São Paulo, wo die Eröffnung der Fußball-WM stattfindet. Angesichts der Bedeutung dieses Streiks hat die brasilianische Regierung beschlossen, ihn niederzuschlagen, koste es, was es wolle. Sie versuchte, diesen Streik gewaltsam zu beenden und auch zu verhindern, dass sich die Demonstrationen in ganz Brasilien in den kommenden Tagen verbreiten. Hand in Hand mit den Interessen der Regierung, den Großunternehmern und der FIFA entschied die brasilianische Justiz am 09. Juli 2014, dass der Streik illegal sei. Die gerichtliche Entscheidung belegte die Gewerkschaft mit einer Geldbuße von circa U$ 250.000 pro Tag. Die Entscheidung ermöglicht es der Regierung, die Streikenden zu entlassen und alle Arbeits- und Sozialrechte aufzuheben.
Alle brasilianischen Gewerkschaftsdachverbände haben deshalb aufgerufen, am 12.06 auf den Straßen gegen die FIFA in Brasilien zu demonstrieren. Der Streik der U-Bahn-arbeiter*innen und des Flughafenpersonals richte sich nicht gegen die Fußball-WM, sondern gegen die Milliarden für die FIFA, während für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen die Mittel fehlten.
In München war auf den Schildern und Transparenten zu lesen: "FIFA = Mafia" oder "Geld für Bildung und Wohnen statt Milliarden für die FIFA".
Text: Walter Listl Fotos: SoSch
Solidaritätserklärung und Unterstützung aller brasilianischen Gewerkschaftsdachverbände für die U-Bahn-Arbeiterinnen und U-Bahn-Arbeiter von Sao Paulo
"Die U-Bahn-Arbeiter / innen von São Paulo streiken seit fünf Tagen. Sie kämpfen für bessere Arbeits- und Sozialbedingungen sowie Verbesserungen im öffentlichen Verkehr unserer Stadt.
Wir verfolgen die bereits stattgefundenen Vermittlungsversuche, sowie die Auswirkung dieses Streiks auf das tägliche Leben unserer Stadt und das Leben dieser Arbeiter/ Innen selbst.
In dieser Situation erklären wir unsere Solidarität mit dem Kampf dieser Arbeiter/ Innen und verlangen, dass der Gouverneur des Bundesstaates von São Paulo, Geraldo Alckmin, aufgrund der Forderungen der Arbeiter/Innen sofort die Verhandlungen startet und somit diesen Engpass überwindet."
Unterschiften der brasilianischen Gewerkschaften:
Vorsitzender der Gewerkschaft der Arbeiter/ Innen der U-Bahn von São Paulo - Altino Plazeres
CSP-Conlutas - Atnagoras Teixeira Lopes - Nationalvorsitzender
CUT - Vagner Freitas - Nationalvositzender
Força Sindical - Miguel Torres - Nationalvorsitzender
UGT - Ricardo Patah - Nationalvorsitzender
NCST - José Ramos Calixto - Nationalvorsitzender
CTB - Adilson Araujo - Nationalvorsitzender
CGTB - Ubiraci Dantas de Oliveira - Nationalvorsitzender
CSB - Antonio Neto - Nationalvorsitzender