Deutschland

Protestmarch_Wuerzburg_090912__refugeetentaction22.09.2012 Am vorletzten Wochenende haben Flüchtlinge aus verschiedenen Flüchtlingslagern einen 600 km langen Protestmarsch von Würzburg nach Berlin begonnen. Die Flüchtlinge haben Bayern bereits verlassen und an der ehemaligen Deutsch-Deutschen Grenze bei Eußenhausen Thüringen betreten. Das Brisante: Die Grenze ist für Flüchtlinge immer noch existent, da die Residenzpflicht ihnen verbietet, ihr Bundesland zu verlassen. Mit dem symbolträchtigen Übertritt wollen die Flüchtlinge gegen diese Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit protestieren. Die Flüchtlinge riskieren mit diesem Akt zivilen Ungehorsams bewusst Sanktionen aufgrund des Residenzpflichtverstoßes. Bereits am letzten Mittwoch wurde in Würzburg einer der Streikenden von der Polizei festgenommen und zwangsweise zurück zu seinem Wohnort in Düsseldorf gebracht. Etwa 45 Personen befinden auf dem Fußmarsch.

Der Marsch führte bisher von Würzburg über die Stationen Dipbach, Schweinfurt sowie Münnerstadt und Bad Neustadt. Anschließend wurde inmitten des ehemaligen Grenzstreifens zwischen DDR und BRD übernachtet. Der Protestmarsch entwickelte sich aus den seit Monaten andauernden Flüchtlingsprotestcamps in verschiedenen Städten, welche nach dem Suizid des iranischen Flüchtlings Mohammad Rahsepar im Würzburger Flüchtlingslager am Anfang dieses Jahres entstanden waren. Flüchtlinge aus verschiedenen Lagern tragen ihre Forderung nach einer Abschaffung der Flüchtlingslager und der Residenzpflicht sowie eines Abschiebestopps nun zu Fuß zu den politisch Verantwortlichen in Berlin. Zeitgleich ist eine Bustour durch West- und Norddeutschland gestartet, welche im Oktober zusammen mit dem Protestmarsch Berlin erreichen wird. Auf beiden Routen wird durch Veranstaltungen und Demonstrationen für eine Gleichberechtigung von Flüchtlingen protestiert. So fand bereits eine Demonstration am Abschiebeflughafen Frankfurt und eine Kundgebung in der Innenstadt von Mainz statt. Ziel ist es zudem, dass sich Flüchtlinge und UnterstützerInnen dem Protest anschließen und mit ihnen die Forderungen nach Berlin tragen.

Erklärung der Marschierenden

Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, aber zuletzt siegst du. Die seit sechs Monaten andauernden und sich auf ganz Deutschland ausgeweiteten Proteste der Flüchtlinge sind in eine neue Phase getreten. Am Samstag haben sich die Protestierenden und ihre Unterstützer_ innen in Würzburg gegen die herrschenden Gesetze für Flüchtlinge versammelt, um von dort gemeinsam nach Berlin zu marschieren. Nach einer Demonstration mit etwa 300 TeilnehmerInnen haben sich etwa 60 Personen zu Fuß auf den Weg nach Berlin gemacht. Sie brechen Schritt für Schritt kollektiv die Ketten der Residenzpflicht und stellen einmal mehr unter Beweis, dass Menschen keine Ketten akzeptieren, dass sie in der Lage sind, gemeinsam Sicherheit und Frieden zu erfahren und sich für eine bessere Welt einzusetzen. Dieser lange und schwierige Weg erfordert Entschlossenheit und kontinuierlichen Einsatz für eine Veränderung, die aus unserer Sicht notwendigerweise eintreten wird. Die Flüchtlinge und ihre MitstreiterInnen demonstrieren dies mit jedem ihrer Schritte: den Willen zur Veränderung, zum Kampf und zum Erfolg. Die zu Fuß marschierenden und protestierenden Flüchtlinge auf dem Weg nach Berlin.

Schweinfurt, 09.09.2012

Marschtermine

Protestmarsch_route120.09 Teutleben (Grenze Thüringen-Sachsen Anhalt)
21. 9.: Balgstädt
22. 9.: Weißenfels
23. 9.: Markranstädt
24. 9.: Leipzig (Messe)(Maximilianalle)
25. 9.: Brösen
26. 9.: Lubast
27. 9.: Wittenberg
28. 9.: Groß Marzehns
29. 9.: Bad Belzig
30. 9.: Brück
1. 10.: Ferch
2. 10.: Potsdam
3. 10.: Berlin

Termine der Bus-Tour

Protestmarsch_route221. 9.: Bielefeld
22. 9.: Münster
23. 9.: Osnabrück
24. 9.: Hildesheim
25. 9.: Braunschweig
26. 9.: Magdeburg
27. 9.: Berlin

Der gesamte Protestmarsch wird auf http://www.refugeetentaction.net/ dokumentiert.

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

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Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
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Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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