10.03.2014: Nach der Auszählung von etwas mehr al 97,35% der Stimmen hat der Kandidat der ehemaligen Befreiungsfront Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional (fmln), Salvador Sánchez Cerén, in der Stichwahl die Präsidentschaftswahl in El Salvador gewonnen. Die fmln erreichte mit 1.459.147 WählerInnen eine knappe Mehrheit von 50,13% der abgegebenen Stimmen, die oppositionelle Partei der extremen Rechten ARENA kam mit 1.451.828 auf 49,87%. Die AnhängerInnen der fmln feierten den Wahlsieg in der Nacht vom gestrigen Sonntag auf heute mit einer großen Kundgebung auf der Plaza Masferrer im Norden der Hauptstadt San Salvador.
Bereits im ersten Wahlgang am 2. Februar war Salvador Cerén schon um zehn Prozentpunkte vor seinem stärksten Widersacher, Norman Quijano, von der extrem rechten Partei ARENA gelegen, hatte aber mit 48,92% der Stimmen die absolute Mehrheit knapp verfehlt. Der Wahlerfolg in der Stichwahl zeige, so Salvador Sánchez Cerén, dass die Salvadoreños die Grundsätze der fmln kennen und teilen. Der Wahlsieg sei die Garantie, dass der gesellschaftliche Wandel weitergehen und vertieft werde. „Gemeinsam gehen wir voran, um den Wandel voranzubringen“, sagte er. Er bedankte sich bei den AktivistInnen der fmln, die in der Wahlkampagne eine Million Haushalte – Haus für Haus – aufgesucht hatten, um das Wahlprogramm zu erläutern.
Vor fünf Jahren hatte Mauricio Funes, der damalige Präsidentschaftskandidat der fmln, zum ersten Mal die Vormacht der extrem rechten Partei ARENA gebrochen. Die fmln hat seitdem enorme Anstrengungen unternommen, um die Lebensbedingungen der Menschen in dem von Armut, Korruption und Gewalt gebeutelten Land zu verbessern, auch in ländlichen Gebieten. Heute kann sich El Salvador zu einem großen Teil wieder selbst mit Nahrungsmitteln versorgen, Schulmöglichkeiten und Ausbildung wurden verbessert, Arbeitsplätze geschaffen, so dass mit einem langsamen wirtschaftlichen Aufschwung zu rechnen ist. Auch die Zahl der Ermordungen im Jahr 2013 ist die niedrigste der vergangenen zehn Jahre. All das schafft Vertrauen und Zuversicht in der Bevölkerung in die Politik der fmln.
Salvador Cerén konnte auf die Unterstützung der Gewerkschaften und der verschiedensten sozialen Bewegungen und Initiativen zählen. Der 69-jährige war in der Guerilla unter dem Pseudonym Comandante Leonel González bekannt und zählt neben dem verstorbenen Shafik Handal zu den populärsten Guerillera-Comandantes der Comandancia General der fmln aus den Zeiten des Bürgerkrieges. In der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl erhielt die fmln noch stärkere Unterstützung aus verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Sektoren, unter anderem von der Partei UNIDAD, den Kaffeepflanzern, dem Rat der Rechtsberater des Militärs und anderen demokratischen und zivilen Sektoren, erklärte die Abgeordnete und Ex-Comandante Nidia Díaz.
Für Norma Guevara, Mitglied der Politischen Kommission der fmln, zeigt das Wahlergebnis, dass Salvador Ceren und Vicepräsident Oscar Ortiz „die Fähigkeit demonstriert haben, den Menschen zu zuhören und verschiedene Kräfte zusammenzuführen, um das Streben der verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren nach einer Verbesserung der Lebensbedingungen der SalvadorenerInnen zu erfüllen“. Sie appellierte an die Opposition, das Wahlergebnis anzuerkennen.
Roberto Lorenzana, Sekretär für Kommunikation der fmln, erklärte, dass der Wahlkampf in einer ruhigen Atmosphäre stattgefunden habe und die schmutzigen Angriffe der Rechtspartei ARENA glücklicherweise keine Gewalt provoziert haben. „Wir hatten eine sehr hohe Motivation und aktive Beteiligung der fmln-AktivistInnen am Wahlkampf“, sagte er. „Dies erlaubte den direkten Kontakt mit der Bevölkerung und eine große Verbreitung unseres Regierungsprogramms; ein Regierungsprogramm, das im Dialog mit der Gesellschaft erarbeitet worden ist.“ „Der gesellschaftliche Wandel, die Verbesserungen im Leben der Bevölkerung müssen weitergehen und die Bevölkerung weiß, dass die fmln die einzige politische Kraft ist, die dies realisieren kann“, kommentierte er.
Medardo Gonzáles, Generalsekretär der fmln, rief auf der Plaza Masferrer den begeisterten efemelistas zu: „Es ist die Bevölkerung, die den Sieg an Salvador und Oscar gegeben hat“. Jetzt werde der gesellschaftliche Wandel weitergehen und vertieft werden. In einer Erklärung drückt er die Überzeugung aus, „dass die Bevölkerung die Mittel benötigt, um die Qualität ihres Lebens und der Demokratie zu verbessern, Darum ist es unsere Herausforderung, gemeinsam den Weg der Hoffnung zu bauen, den Weg der demokratischen Revolution mit der Öffnung zum Sozialismus. … Der Wandel geht weiter und wir gehen voran für weitere Siege, um erfolgreich die vor uns liegenden Probleme zur Überwindung der Wirtschaftskrise und der kriminellen Gewalt wie auch die strategischen Herausforderungen der politischen Reform des Staates zur Vertiefung der demokratischen Rechte, der Menschenrechte, der Gerechtigkeit und des Friedens zu bewältigen.“
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Foto: fmln
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