Der Kommentar

bettina_jrgensen29.08.2012: Es gibt viele geschichtliche Daten, denen eine besondere Rolle in der Gegenwart und Zukunft zukommt. Der 1. September erfährt als Antikriegstag spätestens mit dem Aufbau der Bundeswehr in den 50er Jahren ständig aktualisierte Brisanz. Notwendige Demonstrationen gegen Militarisierung und Krieg, die Ostermärsche, Aktionen gegen die Notstandsgesetze Ende der 60er Jahre, aber auch der Einsatz der Bundeswehr in anderen Ländern, der klare Verstoß gegen das Grundgesetz durch die Beteiligung an dem Krieg gegen Jugoslawien, der Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan belegen: die Geschichte der BRD ist keine friedliche und schon gar keine friedensstiftende, wie uns so manche Politiker und Medien im Interesse der Regierungen weismachen wollen.

Und jetzt sollen Soldaten auch im Inneren dieser Republik eingreifen dürfen! Noch, so wird gesagt, gibt es Regeln, nach denen dies nicht gegen DemonstrantInnen geschehen soll. Doch wie klein ist dieser Schritt, was muss passieren, damit auch dafür ein Grund vorgeschoben wird? Der Bundespräsident Gauck spricht am 20. Jahrestag des Pogroms in Rostock- Lichtenhagen – wieder einmal – davon, dass die Demokratie wehrhaft sein muss. Mir drängt sich die Frage auf: statt bisheriger Polizeihaft gilt jetzt die (Bundes-)Wehrhaft? Natürlich, Herr Gauck, daran dachten Sie nicht. Obwohl dies nahe liegt, wenn wir uns die Kriminalisierung von Widerstand aller Art gegen Regierung und Kapitalvertretung ansehen. In Dortmund wird einerseits eine Großrazzia gegen Faschisten durchgeführt, zeitgleich aber das gegen den geplanten Aufmarsch der Nazis am 1. September angemeldete Antifa-Camp verboten. Antifaschistische Aktionen, Aktionen gegen Rechtsentwicklung und Antikriegstag liegen nahe beieinander.

Wir müssen diesen Zusammenhang, gerade unter dem sogenannten Krisenmanagement der Regierung und dem damit einhergehenden Demokratieabbau, deutlicher hervorheben. Und wenn endlich „in Kiel nach 99 Jahren das Zeitalter der Marinefliegerei“ (Kieler Nachrichten) endet, und die Stadtpräsidentin (SPD) von Kiel erklärt: „Das Geräusch der Hubschrauber über Kiel wird mir fehlen“, möchte ich fragen: „Wo leben Sie denn? Haben Sie noch nie etwas von den Ängsten der Menschen in Kriegsgebieten gehört, über denen die Militärflieger kreisen und den Tod bringen? Haben Sie nie von Demonstrationen, wie vor Jahren gegen das AKW-Brokdorf, gehört, die vom Hubschrauber mit Tränengas beworfen werden?“ Beides wird heute durch Bundeswehreinsätze möglich und die Marineflieger, nebenbei, gehören leider nicht endgültig der Vergangenheit an.

Bundeswehr im Inneren sowie Einsätze außerhalb der Grenzen der BRD: es sind die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Nehmen wir den Antikriegstag nicht nur als Mahntag, sondern nutzen wir ihn, um gegen die Kriegspolitik heute aktiv zu sein. Den Kriegserklärungen gegen andere Länder aus Profitinteresse und Weltmachtansprüchen, den Kriegserklärungen gegen die eigene Bevölkerung, um das kapitalistische System zu sichern, müssen wir unseren Widerstand entgegensetzen. Damit es nicht nur eine Losung bleibt: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Kolumne von Bettina Jürgensen, Vorsitzende der DKP, in der UZ vom 31.08.2012)

Wir sprechen über Palästina

Gazakrieg Grafik Totoe 2024 04 07

mit Rihm Miriam Hamdan von "Palästina spricht"

Wir unterhalten uns über den israelischen Vernichtungskrieg, die Rolle Deutschlands, die Situation in Gaza und dem Westjordanland und den "Tag danach".

Onlineveranstaltung der marxistischen linken
Donnerstag, 18. April, 19 Uhr

https://us02web.zoom.us/j/82064720080
Meeting-ID: 820 6472 0080


++++++++++++++++++++++++++++++++

Logo Ratschlag marxistische Politik

Ratschlag marxistische Politik:

Gewerkschaften zwischen Integration und Klassenkampf

Samstag, 20. April 2024, 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr
in Frankfurt am Main

Es referieren:
Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Soziologie, Uni Göttingen
Frank Deppe, emer. Professor für Politikwissenschaft, Marburg

Zu diesem Ratschlag laden ein:
Bettina Jürgensen, Frank Deppe, Heinz Bierbaum, Heinz Stehr, Ingar Solty

Anmeldung aufgrund begrenzter Raumkapazität bis spätestens 13.04.24 erforderlich unter:
marxlink-muc@t-online.de


 

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

EL Star 150

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.