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Eichmann Prozess11.04.2021: Heute vor 60 Jahren, am 11. April 1961, wurde in Jerusalem der Prozess gegen Adolf Eichmann eröffnet. In ihrer neuen Dokumentation "Pimpel und Blaustern – Die BND-Akten über die Strafsache Eichmann", die sich vor allem um das Geschehen rund um den Prozess dreht, stellt Gaby Weber einige grundsätzliche Fragen zu dem Prozess und geht der Rolle der Geheimdienste in diesem Prozess nach.

Am 7. Mai 1960 wurde Adolf Eichmann in einem spektakulärer Coup vom israelischen Geheimdienst Mossad aus seinem Versteck in Argentinien entführt. Der Frankfurter Generalstaatsanwalt Fritz Bauer hatte die entscheidenden Informationen nach Israel geliefert - geheim und an allen Vorschriften vorbei, denn er ist umgeben von Kollegen, die ihn sabotieren und immer wieder versuchen, NS-Verdächtige vor deren Verhaftung zu warnen. "Wenn ich mein Arbeitszimmer verlasse, betrete ich Feindesland", soll Fritz Bauer gesagt haben. [1]

Adolf Eichmann hatte zusammen mit seinen Mitarbeitern in seiner Dienststelle im Reichssicherheitshauptamt für das Nazi-Regime die Verfolgung, Vertreibung und Deportation der jüdischen Bevölkerung in Deutschland und den besetzten Ländern Europas organisiert – und damit ihre Ermordung ermöglicht. Wie zahllose andere NS-Verbrecher versuchte Eichmann sich bei Kriegsende der Verantwortung zu entziehen. Dafür gab er sich eine neue Identität: Adolf Barth, Obergefreiter der Luftwaffe.

Eichmann geriet in US-amerikanische Gefangenschaft und musste befürchten, aufgrund seiner Blutgruppentätowierung als SS-Angehöriger erkannt zu werden. Der Schreibtischmörder änderte seine Taktik, nannte sich nun Otto Eckmann, SS-Untersturmführer – der niedrigste Offiziersrang der Schutzstaffel.

Anfang 1946 gelang ihm die Flucht aus der Gefangenschaft. Sein Weg führte über Hamburg in ein Dorf in Niedersachsen. Jetzt nannte er sich Otto Heninger. Über eine der sogenannten Rattenlinien, Fluchtrouten für NS-Verbrecher, eingerichtet unter anderem mit Unterstützung von hochrangigen Vertretern der katholischen Kirche, erreichte Eichmann Italien. Ausgestattet mit frischen Papieren reiste er als Ricardo Klement 1950 nach Argentinien. Mit seiner Familie lebt er in bescheidenen Verhältnissen. Er fühlt sich sicher, arbeitet als Angestellter in einem Werk von Daimler-Benz und wird erkannt. Hier beginnt die Geschichte hinter der Strafsache Eichmann.

Recherchen der Journalistin Gaby Weber legen nahe, dass der Bundesnachrichtendienst (BND), hervorgegangen aus der Organisation Gehlen, die nach dem Zweiten Weltkieg von Reinhard Gehlen, dem ehemaligen Chef der Abteilung Fremde Heere Ost aufgebaut wurde, viel früher Kenntnis darüber hatte, wo sich Eichmann aufhält. Unternommen hat man aber nichts. Warum? Wurde der Nazi-Verbrecher im Kalten Krieg noch gebraucht oder wusste er zu viel? Zum Beispiel über Hans Globke: Jurist, Beamter, Mitverfasser der Nürnberger Rassegesetze und in der BRD von 1953 bis 1963 Chef des Bundeskanzleramts unter Kanzler Konrad Adenauer.

Gaby Weber hat nun aus BND-Akten ermittelt, wie BND und Mossad zusammenarbeiteten, um die deutsch-israelische Zusammenarbeit nicht zu belasten. Der Anwalt Eichmanns war Agent des BND und alle Schritte wurden mit dem BND-Chef Gehlen abgesprochen, um den Chef des Bundeskanzleramts und engen Vertrauten Adenauers, Hans Globke, zu schützen.

Ihrer neuen Dokumentation "Pimpel und Blaustern – Die BND-Akten über die Strafsache Eichmann", die sich vor allem um das Geschehen rund um den Prozess dreht, stellt Gaby Weber einige grundsätzliche Fragen voran: Ist die Strafsache Eichmann wirklich ein Grund zum Feiern? Die Medien, dies scheint sicher, werden den 60. Jahrestag des Verfahrens gegen Adolf Eichmann zum Anlass nehmen, den Prozess als wegweisend für Gerechtigkeit und Menschenrechte darzustellen. Aber handelte es sich wirklich um einen “Jahrhundert-Prozess” oder war es ein Fake der Geheimdienste? Kritische Stimmen wurden und werden kaum laut; die Dokumentation ist ein Versuch, dies zu ändern.

 

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Anmerkung

siehe dazu: Jüdische Allgemeine, 7.5.2020: Auf der richtigen Fährte
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/auf-der-richtigen-faehrte

Internat Tag der Solidaritaet ++++++++++++++++++++++++++++++++

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Friedfertig statt kriegstüchtig – Strategien für eine Politik jenseits der KriegslogikLogo Friedensratschlag Kassel

Friedenspolitischer Ratschlag am 30. November und 1. Dezember 2024 in Kassel
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