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Video von Nirit Sommerfeld

19.01.2023: Das Jahr 2022 war für Palästinenser:innen das tödlichste Jahr seit 2006. Über 230, darunter viele Jugendliche und Kinder, wurden durch israelische Siedler und Soldaten getötet, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und es geht so weiter: Am Montag und Dienstag dieser Woche (16./17.1.2023) haben israelische Streitkräfte wieder zwei Palästinenser getötet - Amer al-Khmour, 14 Jahre, und Hamdi Abu Dayyeh, 40 Jahre. Mit der Ermordung der beiden stieg die Gesamtzahl der im Januar getöteten Palästinenser:innen auf 15, davon vier Kinder.

Nirit Sommerfeld hat einen kurzen Film gedreht, in dem in Überblendungen die Bilder getöteter palästinensischer Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren zu sehen sind. 

 

"Es tut mir sehr leid für jede Familie, die in den letzten Monaten in den besetzten palästinensischen Gebieten einen Angehörigen verloren hat. Ich versuche, jeden Vorfall zu verfolgen, aber es ist unmöglich. Der Verlust von Menschenleben ist allgegenwärtig. Eine schützende Präsenz ist eine entscheidende, unvermeidliche Notwendigkeit."
Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete am 16.1.2023 via Twitter

Systematische Einschüchterung und Terrorisierung palästinensischer Kinder

Die routinemäßige Verhaftung palästinensischer Kinder ist Teil einer Strategie, die gesamte palästinensische Bevölkerung in Schach zu halten und einzuschüchtern. Dabei werden die von den Vereinten Nationen definierten Kinderrechte ebenso ignoriert wie korrekte strafrechtliche Verfahren.
Zwischen 2000 und 2015 haben die israelischen Militärbehörden fast 8.500 palästinensische Kinder festgenommen, verhört, strafrechtlich verfolgt und inhaftiert. Nach Angaben des palästinensischen Ablegers von Defense for Children International (DCIP) verhaftet das israelische Militär jedes Jahr etwa 500 bis 700 palästinensische Kinder. Einige von ihnen sind noch nicht einmal zwölf Jahre alt.

Mit dem Militärdekret 1651 ist das Mindestalter für die Strafmündigkeit von Kindern auf zwölf Jahre festlegt. Jedes palästinensische Kind ab zwölf Jahren kann also festgenommen, verhört und inhaftiert werden. Daneben werden von den israelischen Streitkräften aber auch Kinder unter diesem Alter ohne rechtliche Grundlage festgenommen, verhört und dann wieder freigelassen.

Nach israelischem Militärrecht besteht zudem keine gesetzliche Verpflichtung, dass die Eltern bei den Verhören ihrer Kinder anwesend sein müssen. Damit sollen die inhaftierten Kinder gezielt isoliert und eingeschüchtert werden, um sie unter Zwang zu falschen Geständnissen zu bringen.

"Der Zweck der israelischen Strafmaßnahmen besteht nicht nur darin, Kinder zu inhaftieren. Es soll eine Realität geschaffen werden, in der die gesamten Kindheitserfahrungen junger Palästinenser:innen durch die israelischen Praktiken des Freiheitsentzugs beeinflusst und geprägt werden", schreibt Basil Farraj, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Violence Prevention Initiative am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf. Und weiter: "Damit der Inhaftierung von Kindern durch das im Westjordanland herrschende Militärregime Einhalt geboten werden kann, muss die internationale Boykottkampagne gegen Israel ausgeweitet und der Siedlerkolonialstaat weiter isoliert werden."

Kein Handel mit Siedlungen

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Nenn ihre Namen!

Nirit Sommerfeld*) hat einen kurzen Film gedreht, in dem Jugendliche im März 2022 in Jerusalem bei der St. George's School Fußball spielen und dabei durch den von Blumenmuster durchbrochenen Zaun von der Kamera beobachtet werden. In Überblendungen sind Bilder der im vorangegangen Jahr getöteten palästinensischen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren zu sehen. Palästinenser unterliegen anderen Gesetzen als jüdische Israelis. Auch deswegen werden viele von ihnen getötet - die Täter gehen immer straflos aus. Mehr zu ihren Geschichten und Bildquellen unter mondoweiss.net und israelpalestinetimeline.org

 

Nirit Sommerfeld: Say Their Names: Palästinensische Jugendliche spielen Fußball in Ostjerusalem

 

*) Nirit Sommerfeld, Künstlerin, Bloggerin, Aktivistin und Jüdin ist in Israel geboren, in Deutschland aufgewachsen, nach Israel emigriert und wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Sie lebt zwischen all den Welten und Konflikten und engagiert sich seit Jahren für die Belange der Palästinenser. Sich als Israelin und Jüdin für palästinensische Interessen einzusetzen ist brisant. Sie wurde oft angefeindet und sogar als Antisemitin beschimpft.

Von Nirit Sommerfeld auf kommunisten.de:

 

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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