12.07.2013: Am 22. Juni begann in München auf dem Rindermarkt ein Hunger- und Durststreik von etwa 50 Asylsuchenden. Eine Woche später wurde er durch gewaltsame Räumung des Flüchtlingslagers durch die Polizei brutal beendet. Daran erinnerten an der gleichen Stelle Aktivisten der Solidaritätsbewegung und Unterstützer der Flüchtlinge mit einer Kundgebung am 11.7., die bis Mitternacht dauerte. Auf großen Stellwänden wurde auf die Probleme der Flüchtlinge und ihre Lebensbedingungen aufmerksam gemacht und Passanten in Gespräche darüber einbezogen.
In einem Flugblatt der Veranstalter heißt es: "Wir, entsetzte und wütende Bürger Münchens, der angeblichen Weltstadt mit Herz sind hier, um ein Zeichen zu setzen: Was hier passierte darf nicht vergessen werden. Es muss dazu führen, dass die katastrophale Asylpolitik dieser Regierung beendet wird. Wir sind hier, um uns mit den Asylsuchenden zu solidarisieren und Gegenöffentlichkeit zu den Tatsachenverdrehungen und Lügen der bayerischen Staatsregierung und der Stadt München zu schaffen ..."
Nicole Fritsche von der Partei 'Die Linke' eröffnete die Aktion und verlas u.a. Teile des polizeilichen Auflagenbescheides, in dem untersagt wurde, sich auf dem Platz häuslich einzurichten. Eine neue Aktionsform demonstrierte der Karikaturist und Miethai-Bastler Bernd Bücking. Während er über die Probleme weltweiten Reichtums und weltweiter Armut referierte, zeichnete er auf großen Stellwänden Karikaturen zu diesem Thema.
Stelltafeln, die auf die weltweiten Kriege und deutsche Waffenexporte hinwiesen und andere Fluchtursachen thematisierten, fanden ebenfalls großes Interesse bei den Passanten und den zahlreichen Touristen, die sich von den polizeilichen Auflagen nicht davon abhalten ließen, sich am großen Rindermarktbrunnen häuslich niederzulassen
Text/Fotos: WL
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