Aus Bewegungen und Parteien

IPPNW 2022 03 16 221.03.2022:  Die russische und die ukrainische Sektion der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) haben am 16. März eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie sich gegen den Krieg in der Ukraine aussprechen und vor einer weiteren Eskalation bis hin zum Atomkrieg warnen. Die Erklärung vereint die Mediziner*innen über die Kriegsgrenzen hinweg und baut auf dem Grundsatz der ärztlichen Pflicht, Menschen gleichberechtigt und ohne Vorurteile zu helfen. Sie betont zudem die tiefe Verbindung zwischen Russland und Ukraine: familär, kulturell und ökonomisch.

 

"In einer Zeit, wo Russland und die Ukraine durch einen Krieg blutig auseinandergerissen werden, heben Ärzt*innen in beiden Ländern nun ihre Stimme für den Frieden. Das ist einzigartig," kommentiert Dr. Lars Pohlmeier, Vorsitzender der deutschen Sektion der IPPNW.

Die Organisation Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges hatte bereits 1985 den Friedensnobelpreis für ihre Aufklärungsarbeit zu den medizinischen und humanitären Folgen eines Atomkrieges bekommen. Damals bestand während des Kalten Krieges akute Gefahr eines atomaren Angriffs. Die russische und die ukrainische Sektion der IPPNW wiederholen heute Ihre Warnung indem sie die Folgen eines nuklearen Desasters, schon durch die Detonation einer einzigen Atomwaffe, beschreiben.

In ihrer Erklärung rufen die Mediziner*innen die Verantwortlichen der Konfliktparteien, inklusiv der USA, dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um konstruktive und effektive Verhandlungen über Frieden in der Ukraine zu beschleunigen, um ukrainische und russische Menschenleben zu retten.

Das Statement wurde nicht öffentlich namentlich unterzeichnet, um die Ärzt*innen auf beiden Seiten zu schützen.

Die komplette Erklärung:

Gemeinsame Erklärung der IPPNW-Ärzt*innen in Russland und der Ukraine

16. März 2022

IPPNW 2022 03 16 1Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dauert an und fordert Menschenleben. Eine Eskalation des Konflikts kann zu noch schwerwiegenderen Folgen führen: andere Länder und Atomanlagen könnten betroffen werden, sogar der Einsatz von Atomwaffen ist möglich.

Wir stehen vor einer großen Tragödie in der Mitte Europas, die durch politische Entscheidungsträger verursacht wird, die nicht in der Lage sind, miteinander zu sprechen und einander zu verstehen. Amtsträger, die einseitige Vorteile für ihr Land anstreben, ohne Rücksicht auf die Rechte und die Sicherheit anderer Länder.

Die Arbeit aller Ärzt*innen dieser Welt ist eng verbunden mit dem Grundsatz, sie gleichberechtigt und ohne Vorurteile auszuführen. Die jüngste COVID-19-Pandemie hat allen vor Augen geführt wie verletzlich medizinisches Personal sein kann, wenn die Gesundheitssysteme durch ein Desaster solchen Ausmaßes überfordert sind. Krankheit, Tod und Burnout bei medizinischem Personal haben die Notwendigkeit unterstrichen, viel Zeit, Geld und Ressourcen in die Ausbildung und Vorbereitung kompetenter und qualifizierter medizinischer Fachkräfte zu investieren.

Russland und die Ukraine sind seit den Anfängen ihrer Geschichte eng miteinander verbunden. Es ist schwer, eine Person in Russland zu finden, die (oder deren Freund*innen) keine Verwandten in der Ukraine hat. Beide Länder sind ein Teil Osteuropas. Sie teilen enge wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen. Das ist der Grund, weshalb alle Ärzt*innen in der Region die aktuelle Situation mit großer Besorgnis sehen.

Die gefährlichste aller möglichen Bedrohungen ist die nukleare Bedrohung.

Wir sind uns der humanitären Folgen einer atomaren Katastrophe für die Gesundheit, die Umwelt und das Klima nachhaltig bewusst. Ein Atomkrieg könnte die gesamte menschliche Zivilisation gefährden. Selbst eine einzige Detonation einer Atombombe würde Hunderttausende von Todesopfern fordern. Die langfristigen Folgen würden Jahrzehnte andauern. Krankenhäuser würden zerstört und medizinisches Personal getötet oder verwundet.

Für die Opfer eines Atomkrieges gibt es keine Heilung. Es gibt nichts, was das Gesundheitspersonal tun kann, um den Menschen zu helfen.

Die einzige Möglichkeit ist präventives Handeln.

In einer Welt, die nicht nur unter den gesundheitlichen Folgen der Pandemie gelitten hat, sondern auch unter der Isolation und Spaltung von Menschen, Familien, Gemeinschaften und ganzen Nationen, wäre der Einsatz von Atomwaffen das endgültige Aus für das Gesundheitssystem und für die gesamte Menschheit.

Jetzt ist die Zeit, zu handeln und alles zu tun, was möglich ist, um Leben zu retten und einen vernünftigen Weg der Kooperation zu finden.

Wir rufen die Verantwortlichen der Konfliktparteien und der USA dazu auf, alles daran zu setzen, konstruktive und effektive Verhandlungen zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine zu beschleunigen, um die Menschenleben in der Ukraine und Russland zu retten


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Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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