Internationales

Syrien Afrin Haus bombardiert13.03.2018: Während die Bombardierungen der türkischen Luftwaffe auf Efrîn andauern, fragen sich die Menschen in der belagerten Stadt, warum die Welt weiter zu dem drohenden Genozid schweigt.

 

Seit 53 Tagen dauert die türkische Militärinvasion in Efrîn an. Trotz gegenteiliger UN-Resolution greift der türkische Staat weiterhin mit Kampfflugzeugen und schweren Waffen an. Um die Belagerung der Stadt zu vollenden, werden ununterbrochen Luftangriffe durchgeführt.

Die Bevölkerung Afrins wird mit Waffen aus Europa massakriert.

"Die Bevölkerung Afrins wird mit Waffen aus Europa massakriert. Deutsche Panzer werden für den Angriff auf Afrin eingesetzt. Nato und die UNO haben Gesetze, Regeln und Konventionen, die heute auf dem Boden zertrampelt werden. Wir sagen nicht »kommt und kämpft für uns«, sondern »wendet Eure eigenen Regeln und Gestze an«. Es ist unmenschlich und kriminell, dass wir mit europäischen Waffen massakriert werden."
Saleh Muslim, Beauftragter von TEV-DEM für internationale Beziehungen

    

 

In den Medien stellen sie den Angriff der Türkei so dar, als würde ein symmetrischer Krieg zwischen gleichstarken Konfliktparteien stattfinden. Doch die Wahrheit ist, dass eine kleine Region mit einer Bürgerwehr von ein paar Tausend Kämpfer*innen von der zweitgrößten Nato-Armee mit allen erdenklichen Waffen aus der Luft und von allen Seiten angegriffen wird. Unter den Tisch fällt auch, dass die Türkei bei diesem Überfall Tausende Dschihadisten von Al Qaida und IS einsetzt.

"Wie Sie sich erinnern sind die, die heute in Efrîn angegriffen werden diejenigen, die den Islamischen Staat bekämpfen und in dieser Hinsicht die internationale Anti-IS-Koalition unterstützen. Die, die heute angegriffen werden, standen auch in Raqqa den Araber*innen hilfreich zur Seite standen."
François Hollande, ehemaliger Staatspräsident Frankreichs
 

 

Syrien Afrin Stop Genocide 3Seit Beginn der türkischen Militäroperation wird die Zivilbevölkerung direkt angegriffen, um eine Fluchtbewegung auszulösen. Erdoğan wll den gesamten Norden Syriens bzw. die dortige Selbstverwaltung vernichten und eine ethnische Säuberung durchführen, um anschließend Türkei-konforme arabische Islamisten dort anzusiedeln. So sollen sowohl die demokratischen Selbstverwaltungsstrukturen der demokratischen Föderation Nordsyrien/Rojava zerstört als auch der neo-osmanisch motivierte Einfluss in Syrien gesichert werden.

"Heute Afrin und morgen Manbij und ganz Syrien. Erdogan hat die Menschen in Ghouta im Austausch für das Massaker in Afrin verkauft. Deshalb müssen die Menschen in Nordsyrien und überall gegen dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufstehen."
Fawza Youssif, Ko-Vorsitzende der Verwaltung der Demokratischen Föderation Nordsyrien
    

 

Die Bevölkerungsdichte in der Stadt Efrîn ist mit den Menschen, die aus den Dörfern und Kreisstädten fliehen mussten, stark angestiegen. Um die Neuankömmlinge kümmern sich die selbstverwalteten Kommunen der Stadt. Es wird versucht, für alle Menschen eine Unterkunft zu organisieren. In fast allen Wohnungen leben mittlerweile zwei bis drei Familien. Viele sind notgedrungen in Baustellen oder Geschäften untergekommen.

Nachdem der türkische Staat mit dem Staudamm in Meydankê die einzige Wasserquelle in Efrîn angegriffen hat, ist es in der Stadt zu Problemen mit der Wasserversorgung gekommen. Inzwischen wird der Wasserbedarf über alte Brunnen gewährleistet, die wieder in Betrieb genommen worden sind. Da der einzige Zufahrtsweg nach Efrîn, die Straße nach Aleppo, ständig von der türkischen Luftwaffe bombardiert wird, kommen keine Waren mehr in der Stadt an.

"Unser Haus wurde dem Erdboden gleichgemacht“

Syrien Afrin Warum schweigt VideoVideo

Die in die Stadt geflüchteten Menschen, die trotz der UN-Resolution zu einem Waffenstillstand von einem Genozid bedroht sind, haben sich gegenüber ANF zu ihren Erlebnissen geäußert.

Hemîde Ana ist mit ihrer Familie aus dem Dorf Qermîtlix geflohen und lebt jetzt zusammen mit einer weiteren Familie in einem leeren Geschäft in Efrîn. Bei der Flucht hätten sie nichts mitnehmen können, erzählt sie und beschwert sich über die Untätigkeit der Weltöffentlichkeit angesichts der türkischen Kriegsverbrechen. "Warum schweigt die ganze Welt? Wir leben mit zwei Familien in diesem Laden. Wir sind vier Personen, die andere Familie sechs. Unser Haus ist dem Erdboden gleichgemacht worden. Hat die Welt zu dieser Grausamkeit nichts zu sagen?“

“Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!”

"Eines sollte man nicht vergessen: Es waren die Kurden, die die bestialischste Terrorgruppe der Welt, den IS, militärisch zerschlagen haben. Ohne Einsatz und Opfer der Kurden hätten wir in Europa heute viel größere Probleme, von täglichem Terror bis hin zu militärischen Abenteuern mit ungewissem Ausgang. Es waren die Kurden, die uns gerettet haben.

Allein schon dieses Verdienstes wegen sollten wir uns mit voreiliger Empörung über legitime Demonstrationen zurückhalten, und nicht über daraus eventuell resultierende Unannehmlichkeiten jammern. Anständige deutsche Demokraten täten gut daran, sich einzureihen in den nächsten kurdischen Demonstrationszug, und laut jene Parole auszurufen, die heute leider aktueller ist als jemals zuvor: “Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!”
aus dem Kommentar "Kurden demonstrieren – und der deutsche Michel regt sich auf" von Tobias Huth, Freier Journalist

   

 

Mihemed Resûl musste aus Cindirês fliehen. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass der Krieg aufhört und er mit seiner Familie in sein Haus zurückkehren kann. "Der türkische Staat greift uns alle an und tötet Kurden. Wir müssen alle zusammenhalten und uns dagegen wehren. Unser Haus ist zerstört worden, unser gesamter Besitz wurde geplündert. Unter den Gebäudetrümmern liegen immer noch Leichen“, sagt er.

Syrien Afrin airplanes should stop VideoVideo

Während am Himmel über uns die Aufklärungsdrohnen und Kampfjets kreisen, sagt Zelîxa Ana in die Kamera: "Wir haben friedlich auf unserem eigenen Grund und Boden gelebt. Was ist Erdoğan nur für eine Plage. Er hat so viele Menschen auf dem Gewissen, wie kann er damit leben? Gott möge ihn strafen.“

Hozan Eymen stammt aus dem Dorf Çeqela im Bezirk Şiyê. Er berichtet, wie die türkische Luftwaffe sein Haus und sein Dorf zerstört hat: "Der türkische Staat greift alle an, Zivilisten, Kinder, Alte. Die Welt beachtet uns nicht. Die Vereinten Nationen und die Menschenrechtsorganisationen schweigen dazu. Wie lange soll dieses Schweigen noch andauern?“

Fatme Îsmaîl, die aus dem Dorf Dimiliya im Bezirk Mabeta fliehen musste, ist mit ihren Kindern auf der Straße. Sie sagt: "Wir haben unser Haus und unser Land verloren. Es ist nichts mehr übrig. Wir haben kein Dach über dem Kopf, kein Wasser, kein Brot. Ist das nicht schändlich? Ihr Menschen auf dieser Welt, warum sagt ihr nichts dazu?“

"Wir hatten noch die Hoffnung, dass die Weltgemeinschaft interveniert, um diesen Krieg zu beenden...unsere Hoffnung scheint jedoch vergeblich zu sein. Afrin ist eingekesselt und unsere Verwandten befinden sich in der Falle. Ähnlich wie in Shengal rechnen wir mit einem Massaker durch die Dschihadisten ..."
ZED, Zentralrat der Êzîden in Deutschland
    


Ein Massaker an der Bevölkerung kann noch verhindert werden

Vor allem Russland könnte dieses drohende Massaker noch verhindern, indem es den Luftraum für türkische Kriegsflugzeuge sperrt. Auch Assad könnte dies, indem er die syrische Armee zur Unterstützung an die Grenze zur Türkei schickt.

Die USA könnten eine Flugverbotszone verhängen.

Deutschland, bzw. Europa könnte das drohende Massaker verhindern, indem sie der Türkei sofort den Waffen- und Geldhahn zudrehen. Die Begründung lieferte der wissenschaftliche Dienst des Bundestages, als er feststellte, dass für das von der Türkei postulierte Recht zur Selbstverteidigung in Syrien Beweise fehlen.

Die UNO und die NATO könnte ein Massaker verhindern, indem sie die Türkei zur Einhaltung der UN-Resolution zur 30-tägigen Waffenruhe zwingt.

Quelle: https://anfdeutsch.com


siehe auch

 

 

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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