05.05.2020: Söldner unter der Führung früherer US-Elitesoldaten sind mit einem Putschversuch in Venezuela gescheitert.
Am Sonntag sind aus Kolumbien kommend, Söldner in Venezuela eingedrungen, um Präsident Maduro zu stürzen. Den öffentlichen Startschuss gab in am Sonntag der Ex-Angehörige der US-Eliteeinheit Green Berets und jetzige Chef der Sicherheitsfirma Silvercorp USA, Jordan Goudreau, in einem Video. Die "Operation Gideon" habe begonnen, um Venezuela zu »befreien«. "Unsere Einheiten kämpfen und sind im Süden, Westen und Osten von Venezuela im Einsatz", sagte Jordan Goudreau in Begleitung des früheren venezolanischen Offiziers Javier Nieto Quintero.
Doch nur kurz darauf verkündete Venezuelas Regierung die Festnahme von zwei US-Amerikanern und weiteren Männern. 25.000 Soldaten seien im Einsatz, um "Söldner, Paramilitärs und andere Bedrohungen" zu finden und unschädlich zu machen. Fischer hatten einige Söldner, die mit Booten aus Kolumbien kommend, anlanden wollten, gefangen und mit Seilen und Fischernetzen gefesselt.
Die venezolanischen Sicherheitskräfte hätten seit Freitagabend von dem Beginn der Operationen gewusst und "alle Mechanismen zum Schutz der venezolanischen Küsten aktiviert", sagte Präsident Nicolás Maduro.
"Von Kolumbien aus wird ein Terroranschlag gegen Venezuela organisiert (...) Die Regierung der Vereinigten Staaten (USA) hat beschlossen, die Zeit der Pandemie für einen Terroranschlag zu nutzen, um das Land mit Gewalt zu überziehen und eine Rechtfertigung für eine weitere militärische Eskalation der Intervention zu haben", prangerte Nicolás Maduro in einer TV-Ansprache an.
Am 1. April hatte US-Präsidetn Trump bekanntgegeben, dass "weitere Zerstörer, Kriegsschiffe, Flugzeuge und Helikopter, Schiffe der Küstenwache und Überwachungsflugzeuge" im karibischen Meer eingesetzt werden. Der Ausbau der militärischen Präsenz vor der Küste Venezuelas steht im Zusammenhang mit den Versuchen der USA in Venezuela einen Systemwechsel herbei zu führen. (siehe: USA schicken Kriegsschiffe vor Venezuelas Küste)
Am Montag musste Goudreau dann am Telefon gegenüber dem Nachrichtensender Bloomberg einräumen: "Die Mission in Caracas ist fehlgeschlagen." Es seien aber noch Kräfte im Lande aktiv, die weitere Leute für den Widerstand rekrutieren würden. Auf deren Konto dürfte die Ermordung des Gemeindevorstehers Carlos Andrés Sánchez Villa gehen. Bewaffnete Männer töteten ihn am Montag auf einer Straße in der ländlichen Gegend von Tibú, im nordöstlichen Departement Norte de Santander.
5.5.2020: Bestätigte Identität von zwei US-Söldnern, die gestern in Venezuela gefangen genommen wurden: Luke Denman und Airon Barry, beide Veteranen des US-Krieges gegen Irak und Afghanistan. Im Verhör gaben sie zu, Ausbilder der Söldnerkompanie zu sein, die zusammen mit den Oppositionskräften nach Venezuela eindringt. |
Mehrere bewaffnete Contra-Gruppen wurden im Laufe des Montag und heute festgenommen, darunter zwei US-Amerikaner - ebenfalls früher Elitesoldaten im Krieg gegen den Irak und Afghanistan.
Präsident Maduro präsentierte im Fernsehen beschlagnahmte Dokumente, die belegen, dass Silvercorp USA vom selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó einen Auftrag für den Umsturz über 212 Millionen Dollar erhalten hat. Die US-Regierung hatte vor wenigen Tagen beschlossen, die aufgrund der US-Sanktionen eingefrorenen Gelder des staatlichen Ölkonzerns PDVSA an Guaidó auszuzahlen.
Der Putschversuch wird zum Fiasko für die venezolanische Contra und die US-Regierung, vergleichbar der Landung kubanischer Contras in der Schweinbucht.
"Ein völliger Verlust an Glaubwürdigkeit für Guaidó und für das US-Außenministerium, das diese Politik betreibt" sagt der Ex-Botschafter der USA, Roger Noriega.
5.5.2020: Acht Söldner, darunter der Leiter der terroristischen Operation, Antonio Sequea, wurden in einer zivil-militärisch-polizeilichen Operation gefangen genommen. |