01.03.2016: Überall in Europa werden die Zäune hochgezogen und Flüchtende abgewehrt. Aber gestern sind einige Dutzende Flüchtende über einen 'humanitären Korridor', eingerichtet von Hilfsorganisationen und der Waldenser Kirchengemeinde, in Italien angekommen. Rifondazione Comunista fordert die Regierung in Rom auf, umgehend einen offiziellen 'humanitären Korridor' einzurichten und zu finanzieren.
Über 5.000 Flüchtende stecken im griechischen Idomeni am Grenzübergang zu Mazedonien fest. Zehntausende in ganz Griechenland. Die EU ist nicht in der Lage, ihren Beschluss zur Umsiedelung von 160.000 Flüchtenden aus Griechenland und Italien in die anderen EU-Mitgliedsländer umzusetzen. Die EU-Mitgliedsländer, Mazedonien, Serbien, ... haben die Grenzen für Flüchtende dicht gemacht. In Calais wird das Flüchtlingslager mit Gewalt geräumt. In Deutschland brennen Flüchtlingsunterkünfte. Durch diese Mauer der Menschenfeindlichkeit hat die Waldenser Kirchengemeinde in Italien gestern einen 'humanitären Korridor' geschlagen. Dutzende Menschen, auf der Flucht vor den Gräueln des Krieges in Syrien, sind durch diesen Korridor nach Italien gerettet worden. Insgesamt sollen auf diese Weise 1.000 syrische Kriegsflüchtlinge in Sicherheit gebracht werden.
Mit diesem Pilotprojekt wird demonstriert, dass ein humanitärer Korridor möglich ist, und dass Hilfsorganisationen und die Waldenser Kirchengemeinde etwas einrichteten, wozu die Regierung nicht Willens ist, erklärte Rifondazione Comunista (PRC). Das Geld für den humanitären Korridor ist vorhanden, schreibt die PRC, wenn z.B. das Militär aus Afghanistan zurückgezogen und mit den Kriegsvorbereitungen im Mittelmeerraum aufgehört wird. Für den heutigen 1. März, dem internationalen Tag für die Rechte der MigrantInnen, ruft Rifondazione zum Protest gegen die Barbarei auf:
"Gegen die Mauer der Schande und der Intoleranz errichten wir eine Mauer der Humanität und der Solidarität!"
foto: PRC