Internationales

alt19.01.2010:  Als Amnesty International am gestrigen Montag mit einer bedrückenden Studie über die Lage und das Leiden der Menschen erneut die eindringliche Forderung nach einer Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens durch Israel erhob, entgegnete der Sprecher der israelischen Regierung, Mark Regev, zynisch, dass dieses überhaupt nicht in Frage käme: "Die Palästinenser leben unter der Knute des Regimes der Hamas, die den Heiligen Krieg gegen Israel über das Wohlergehen der Bevölkerung stellt." Die Hamas habe nicht die "geringsten Skrupel, die Zivilbevölkerung seiner extremistischen Politik zu opfern". Dass er damit auch eingestanden hat, dass Israel nicht die geringsten Skrupel hat, die Zivilbevölkerung zu 'schlachten', war ihm wohl nicht bewusst oder egal.

Amnesty International hat in dem Bericht die verschiedenen Bereiche beschrieben, in denen die von Israel organisierte kollektive und gnadenlose Bestrafung und Geiselnahme der palästinensischen "Zivilbevölkerung" im Gaza-Streifen katastrophale Auswirkungen hat."Die Blockade erstickt die Bevölkerung, die zu mehr als der Hälfte aus Kindern besteht, in praktisch allen Aspekten des täglichen Lebens", hieß es in dem Dokument. AI weist darauf hin, dass nach internationalem Recht eine Besatzungsmacht - und diese Rolle nimmt Israel seit 1967 immer noch für den Gaza-Streifen wahr - das Leben und das Wohlergehen aller Nichtkombattanten zu schützen hat. Israels Verständnis dieser Pflicht bestand und besteht darin, insb. Moscheen, Schulen, Krankenhäuser, Privatwohnungen, Getreidemühlen zu bombardieren und den Wideraufbau zu verhindern. Es besteht darin, externe medizinische Hilfe und Versorgung mit normalen Lebensmitteln und Gebrauchsgütern ebenso, wie den Fischfang bis auf 'Rinnsale' zu reduzieren. Natürlich gehören auch Abfallbeseitigung und funktionierende Kläranlagen nur in Israel zu einem normalen Leben, keinesfalls gilt das im Gaza-Streifen.

Nun hat gleichzeitig mit dem AI-Bericht Israel noch auf besondere Weise deutlich gemacht, wie es das Wohlergehen der Bevölkerung im Gaza-Streifen mit Füßen tritt. Sicherlich nicht so voraus berechnet und geplant, wie viele andere Gewaltaktionen, aber deswegen doch nicht mit weniger Verachtung und Hass und Entwürdigung der Palästinenser.

In den letzten Tagen hatte es in dem Grenzbereich Israels zum Gaza-Streifen ausserordentlich viel und heftig geregnet. Als nun die verschiedenen Staubecken in Israel randvoll waren, öffneten die dortigen Behörden kurzerhand und ohne jegliche Rücksichtnahme und Vorwarnung die Schleusen in den Staudämmen. Da die Grenzbereiche Israels zum Gaza-Streifen etwas höher liegen und das Gelände von dort aus zum Mittelmeer hin abfällt, strömte das Wasser in den Gaza-Streifen und überflutete dort zwei palästinensische Dörfer, Johr al-Deek (südöstlich von Gaza-City) und Nusirat (im Osten) sowie das benachbarte Flüchtlingslager Al-Nusirat (s. Bild). Einige hundert Familien wurden so aus ihren Häusern bzw. aus Zeltunterkünften, die unter Wasser standen, vertrieben. Einige Menschen waren auch in den Häusern bzw. auf den Dächern durch das geflutete Wasser festgesetzt. Zum Teil mussten zur Rettung kleine Boote eingesetzt werden.

Text: hth  /  Foto: Cau Napoli

Hilfe für die Opfer des Gaza-Kriegs - Solidaritätsprojekt der DKP

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Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

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zum Text hier
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Friedfertig statt kriegstüchtig – Strategien für eine Politik jenseits der KriegslogikLogo Friedensratschlag Kassel

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Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

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