Meinungen

alt27.10.2013: Der Politikwissenschaftler und Kommunist Georg Fülberth referierte am 5. Oktober zur Eröffnung des Büros der Marx-Engels-Stifung in Berlin zum Thema 'Revolutionäre Theorie in nichtrevolutionärer Zeit'. Fülberth verband sein Referat mit der Aufforderung: "Über den Rand dessen hinausgehen, was wir gern hören." Die Veranstalterinnen und Veranstalter hätten sich ein Referat mit dem Titel 'Keine revolutionäre Praxis ohne revolutionäre Theorie' gewünscht, sagte er zu Beginn.

Das habe er aus zwei Gründen abgelehnt: "Erstens: Es gilt ja auch das Umgekehrte. Revolutionäre Theorie ging nie revolutionärer Praxis weit voraus, sondern entwickelte sich immer zugleich mit ihr. Also: Keine revolutionäre Theorie ohne revolutionäre Praxis. Da wir gegenwärtig keine revolutionäre Praxis haben, gibt es keine revolutionäre Theorie im operativen Sinn. Warum aber gibt es Beides gegenwärtig nicht? Antwort: Weil wir uns weder in einer revolutionären noch vorrevolutionären Situation befinden. Deshalb gilt: Zweitens: Keine revolutionäre Theorie und keine revolutionäre Praxis ohne revolutionäre Situation. Und eine revolutionäre Situation haben wir gegenwärtig nicht."

Nach seiner Meinung würden "nichtrevolutionäre Situationen" dazu führen, "dass auch der Marxismus nichtrevolutionär wird". Er tauge weiterhin zur Analyse des Kapitalismus, wirke dabei aber "im Grunde fast schon affirmativ, denn er zeigt, wie gesagt, wie der Kapitalismus funktioniert".

Es wären also "schlechte Zeiten für eine revolutionäre Theorie", meint Fülberth. Aber genau dies sei der richtige Moment, um darüber nachzudenken, "was das denn ist: der Marxismus." und er gibt eine "vorläufige Antwort".  Unter Marxismus könne verstanden werden:

  1. historisch-materialistische Analyse von Ökonomie und Klassenverhältnissen,
  2. eine auf diese gestützte Theorie der Politik,
  3. politische Praxis in der Perspektive einer Aufhebung der kapitalistischen Gesellschaft.

Fülberth fordert, eine Bilanz über die bisherigen Leistungen und Defizite des Marxismus zu ziehen. Jedoch solle die Beschäftigung mit der Vergangenheit "nicht darauf hinauslaufen, wie abgedankte Generäle verlorene Schlachten nachzustellen und zu überlegen, wie sie doch noch hätten gewonnen werden können". Der Kapitalismus der seine "innere Umwälzung" weiter vorantreibe, müsse analysiert werden, damit wir "nicht ein weiteres Mal hinter abgefahrenen Zügen herpfeifen".

Fülberth schließt: "Alle seine internen Revolutionen aber vollziehen sich im Rahmen von – schon vorkapitalistisch jahrtausendelang ausgeübter - Verfügungsgewalt von Menschen über Menschen, zwischen den Geschlechtern und Generationen, über die tierische und pflanzliche Mitlebewelt sowie über Daten. Revolutionäre Politik muss das aufbrechen. Das ist viel Holz. Es wird Zeit, dass wir es endlich anpacken".

Referat in der Anlage

siehe auch

 

Wir sprechen über Palästina

Gazakrieg Grafik Totoe 2024 04 07

mit Rihm Miriam Hamdan von "Palästina spricht"

Wir unterhalten uns über den israelischen Vernichtungskrieg, die Rolle Deutschlands (am 8. und 9. April findet beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung über die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord statt), die Situation in Gaza und dem Westjordanland und den "Tag danach".

Onlineveranstaltung der marxistischen linken
Donnerstag, 18. April, 19 Uhr

https://us02web.zoom.us/j/82064720080
Meeting-ID: 820 6472 0080


++++++++++++++++++++++++++++++++

Logo Ratschlag marxistische Politik

Ratschlag marxistische Politik:

Gewerkschaften zwischen Integration und Klassenkampf

Samstag, 20. April 2024, 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr
in Frankfurt am Main

Es referieren:
Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Soziologie, Uni Göttingen
Frank Deppe, emer. Professor für Politikwissenschaft, Marburg

Zu diesem Ratschlag laden ein:
Bettina Jürgensen, Frank Deppe, Heinz Bierbaum, Heinz Stehr, Ingar Solty

Anmeldung aufgrund begrenzter Raumkapazität bis spätestens 13.04.24 erforderlich unter:
marxlink-muc@t-online.de


 

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

EL Star 150

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.