22.03.2011: Fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Irak-Krieg haben die USA, Frankreich und Großbritannien am 19. März eine neue große Militäraktion in Libyen gestartet - "die größte internationale Militärintervention in der arabischen Welt seit dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak 2003" (ARD-Tagesschau, 20.3.). Hunderte Bomben und Raketen wurden, Tod und Zerstörung bringend, bereits in den ersten Tagen dieser "mehrphasigen Militäroperation" unter dem Codenamen "Odyssey Dawn" ("Morgenröte der Odyssee") von Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen im Mittelmeer auf Libyen abgeschossen.
Internationales
Verfassungsabstimmung in Ägypten
22.03.2011: Während die Kämpfe um die Durchsetzung imperialistischer Vorherrschaft in Libyen unverändert anhalten, scheint das ägyptische Volk zumindest einige Früchte seiner jüngsten Erhebungen zu ernten. So zumindest möchten nicht Wenige die Ergebnisse der ersten 'freien' Volksabstimmung in Ägypten am letzten Samstag gewertet sehen. "Dies ist ein historischer Tag für Ägypten", schwärmte Yahya al-Gamal, der amtierende und von den Militärs eingesetzte amtierende Ministerpräsident des Landes nach der Stimmabgabe in Kairo. Doch große Teile der ägyptischen Opposition sind mit Verfahren und Ergebnis dieser Abstimmung durchaus nicht zufrieden.
Begrenzter Krieg gegen Libyen beschlossen
18.03.2011: Zur gestern beschlossenen Resolution des UN-Sicherheitsrats zu Libyen erklärte der Sprecher des Friedensratschlags in einer ersten Stellungnahme:
Die jüngste Resolution des UN-Sicherheitsrats [UN-SR-Res. 1973 (2011)] enthält drei Merkwürdigkeiten:
Erstens wird der Arabischen Liga eine "wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit in der Region" zugeschrieben. Dies, nachdem Mitglieder der Liga zwei Tage zuvor in Bahrain eingefallen waren, um das despotische Herrscherhaus in seinem Kampf gegen friedliche Demonstranten zu schützen! Und nachdem vor knapp einer Woche eben diese Liga, die aus 22 Mitgliedstaaten besteht, mit gerade einmal 9:2 Stimmen (11 Staaten waren der Sitzung fern geblieben) sich für eine Flugverbotszone über Libyen ausgesprochen hatte.
Chinas Ministerpräsident zur sozialen Entwicklung
18.03.2011: Auf der diesjährigen Sitzung des Nationalen Volkskongresses der VR China wurden auch die Weichen für die Entwicklung des Landes in den nächsten Jahren gestellt. Zu Beginn, am 5.3.2011, legte Ministerpräsident Wen Jiabao seinen Rechenschaftsbericht ab und gab einen Ausblick auf die Schwerpunkte der Regierungspolitik der nahen Zukunft. Einer dieser Schwerpunkte dieses Plans, der am 14.3.2011, zu Ende der Tagung mit großer Mehrheit angenommen wurde, galt der sozialen Entwicklung des Landes. Nachstehend dieser Teil der Rede Wen Jiabaos:
USA, NATO und EU wollen von außen bestimmen, wer in Libyen künftig regiert
16.03.2011: Die Gefahr einer Militärintervention in Libyen hat sich am vergangenen Wochenende erheblich verstärkt. Zum Auslöser dafür kann der Beschluss der Arabischen Liga auf einer Zusammenkunft am letzten Samstag in Kairo werden, durch den der UNO-Sicherheitsrat aufgefordert wird, eine Flugsicherheitszone ("Nofly- zone") über Libyen "zum Schutz der Zivilbevölkerung" einzurichten.
In der englischsprachigen ägyptischen Zeitung "The Egyptian Gazette" (Internet- Ausgabe v. 12. 3.) hieß es, dass der Beschluss "von neun der elf Außenminister, die dem Meeting beiwohnten", gefasst worden sei. Algerien und Syrien stimmten dagegen. Die arabische Liga besteht aber aus 22 Mitgliedstaaten. Das würde bedeuten, dass weniger als die Hälfte der amtierenden arabischen Außenminister ihre Zustimmung gegeben haben. Die andere Hälfte war bei der Beschlussfassung offenbar entweder nicht anwesend oder nur durch zweitrangige Vertreter unterhalb der Ministerebene präsent.
Arabische Liga auf Kriegskurs gegen Libyen
14.03.2011: Entgegen den in unserer Presse verbreiteten Eindrücken, hat die Arabische Liga (AL) auf ihrem Treffen am letzten Samstag in Kairo keineswegs einheitlich die Forderung nach Durchsetzung eines Flugverbotes in Libyen gegen die regierungstreuen Streitkräfte durch die NATO erhoben. Schon Tage vor dem Treffen hatte Syrien vehement die Achtung der territorialen Integrität und der Souveränität Libyens durch alle anderen Staaten und überstaatlichen Organisationen gefordert. Offenbar jedoch haben sich in der Arabischen Liga die mit den USA (und Teilen der EU) kollaborierenden Staaten vordergründig durchgesetzt. Inzwischen bekräftigte Syrien seine Haltung hinsichtlich des Eingreifens ausländischer Mächte in Libyen.
Neue Anforderungen an Chinas Staatskonzerne
12.03.2011: „In den nächsten fünf Jahren wird China die großen staatseigenen Unternehmen (SOE) noch stärker fördern und so umstrukturieren, dass sie zu exzellenten Unternehmen werden, die international wettbewerbsfähig sind," teilte Shao Ning, der stellvertretende Direktor der 'Kommission für Verwaltung und Kontrolle des Staatsvermögens' (SASAC) am 22. Februar dieses Jahres auf einer Pressekonferenz mit. Die Kommission, die den Staatsbetrieben Investitionsgelder zuteilt, setzt in den ihr unterstellten Firmen nun auf eine raschere Verbesserung des Managements, die Anpassung an die Erfordernisse eines veränderten Wirtschaftsmodells und den Aufbau moderner Betriebsstrukturen.
Kein Krieg um Öl in Libyen!
09.03.2011: "Die Schlagzeilen klingen schon wieder nach Krieg ... Das Säbelrasseln ist nicht zu überhören", hieß es schon am 1. März bei Spiegel- Online. Auch am vergangenen Wochenende wurde das Instrumentarium für eine massive Militärintervention der USA und der NATO in den in Libyen ausgebrochenen Bürgerkrieg voll in Aktionsbereitschaft gehalten.
Auf der griechischen Insel Kreta wurden etwa 5 000 Mann starke US-Kampfeinheiten sprungbereit auf der Militärbasis Souda stationiert. Zwischen Kreta und der libyschen Küste operieren die Kriegsschiffe "Kearsarge" und "Ponce". Sie können aus ihren Rümpfen Amphibien-Sturmboote für Landungsoperationen aussetzen und diese zugleich durch auf ihnen stationierten Hubschrauber- Staffeln unterstützen.