24.11.2010: „Neben der Bündelung der gewerkschaftlichen Mobilisierungsmöglichkeiten ist eine verstärkte Zusammenführung der Protestpotentiale von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen notwendig. Um schlagkräftiger gegen die Krisenfolgen und andere unsozialen Beschlüsse von Kabinett und Kapital vorgehen zu können, ist dies die zweite Schlussfolgerung aus dem Verlauf der Aktionswochen und anderer Protestbewegungen in diesem Herbst! Um zu dieser Bündelung der bisher getrennt agierenden Kräfte beizutragen, ist der weitere Aufbau breiter örtlicher Krisenprotestbündnisse anzugehen.“ Zu dieser Einschätzung kommt die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken in ihrem Netzwerk-Info-Extra zu den Herbstaktionen.
Wirtschaft
Kiel: Sparpakete zurück an Landesregierung
22.11.2011: Der Sparkurs von Schwarz-Gelb in Kiel und Berlin hat am 18.11.10 in Kiel die Wellen hochschlagen lassen. Über 10.000 Menschen gingen in Kiel auf die Strassen um gegen die unsoziale Sparpolitik im Land und Bund zu protestieren. Nach der Devise „Sparpakete zurück an die Landesregierung“ versperrten rund 1.000 Umzugskartons von Demonstranten mit dem Aufdruck „Kürzungspaket. Annahme verweigert“ den Haupteingang des Landtagsgebäudes, in dem das Parlament gerade über das Streichpaket beriet.
UPS-ArbeiterInnen in der Türkei im Kampf
22.11.2010: In der Türkei kämpfen die Kolleginnen und Kollegen bei UPS zusammen mit ihrer Gewerkschaft TÜMTIS (Transportarbeitergewerkschaft) seit Monaten gegen die Willkür der UPS und den Entlassungen im Betrieb. Eine internationale Delegation, an der auch KollegInnen des ver.di-Fachbereichs 10 teilnahmen, besuchte kürzlich die streikenden Kolleginnen und Kollegen. Nach ihrer Rückkehr wollen sie die Solidarität mit den UPS-KollegInnen ausdehnen. Diese haben inzwischen einen ersten Erfolg erkämpft.
100.000 für den Kurswechsel - Danke-Plakat der IG Metall Bayern
17.11.2010: Rund 100.000 Menschen sind am 13. November dem Aufruf des DGB zu Demonstrationen gegen die Politik der schwarz-gelben Bundesregierung gefolgt. In Nürnberg, Stuttgart, Dortmund und Erfurt protestierten sie gegen das Sparpaket, die Rente mit 67, die Kopfpauschale und prekäre Beschäftigung. Die Forderung: Politik im Interesse der Mehrheit der Menschen und Perspektiven für die junge Generation.
Dortmund - Protest nicht nur im Saal
16.11.2010: „In Deutschland tickt eine soziale Zeitbombe, die entschärft werden muss“, sagte Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di, vor 14 000 Gewerkschaftern in der Dortmunder Westfalenhalle. Ursprünglich als reine Saalveranstaltung gedacht, wurde dieser Aktionstag der Gewerkschaften in Nordrhein- Westfalen dann doch durch das Engagement inbesondere der Gewerkschaftsjugend und der IG Metall mit einer Demonstration zum Kundgebungsort. Und so trugen denn Tausende, darunter der beieindruckende Block von Kölner Ford-Kolleginnen und Kollegen, ihren Protest gegen den Sozialabbau der Bundesregierung auf die Straße. Die IG-Metall-Jugend ließ auf der Bühne der Dortmunder Westfalen-Halle das Sparpaket der Bundesregierung in die Luft fliegen. „Die hohe Beteiligung junger Menschen hat deutlich gemacht, dass sie große Sorge um ihre Zukunft haben und Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit planbaren Lebensperspektiven fordern“, sagte der DGB-NRW-Landesvorsitzende Andreas Meyer-Lauber.
Stuttgart: Größte DGB Kundgebung seit Jahren
16.11.2010: Auf der seit Jahren größten Kundgebung des DGB Baden Württemberg begrüßte der DGB Landesbezirksvorsitzende Nikolaus Landgraf die mehr als 45 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Stuttgart „der neuen Hauptstadt des Protests.“ Damit stellte er die Verbindung her zwischen dem Protest der Gewerkschaften gegen Sozialabbau und gegen das Milliardengrab Stuttgart 21 (S 21). Das war auch das Bild, das sich dem unvoreingenommenen Beobachter der Demonstration und Kundgebung zeigte. In der Herbstsonne und dem frischen Wind wehten die Fahnen, Losungen Transparente und Symbole der Gewerkschaften ebenso wie die der Gegner von S 21 für die Erhaltung und Modernisierung des Kopfbahnhofes (K21). „Mein Gott seid ihr viele“ zeigte sich der Kabarettist Christoph Sonntag auf der Bühne von der bunten Vielfalt und Größe der Demonstration überrascht und der „die Erwartungen des DGB bei weitem übertroffen hat“, so der DGB Landesbezirksvorsitzende.
Stuttgart - über 45 000 auf der DGB-Kundgebung
15.11.2010: Berthold Huber, Erster Vorsitzende der IG Metall, hat die Beeinflussung von Politik durch Wirtschaftsinteressen scharf kritisiert. "Wir wollen keine Republik, in der mächtige Interessengruppen mit ihrem Geld, mit ihrer Macht und mit ihrem Einfluss die Richtlinien der Politik bestimmen", so Berthold Huber, Erster Vorsitzende der IG Metall, am Samstag auf der Protestkundgebung der Gewerkschaften in Stuttgart. Die Menschen wollten keine Sparpolitik, die den Sozialstaat zerstöre und sich dem Diktat des Profits unterordne. "Ob Berlin oder Stuttgart, wer immer eine solche Politik betreibt, der stößt überall auf Widerstand." Nicht der Shareholder Value, sondern die Interessen und Bedürfnisse der Menschen müssten Maßstab für Politik und wirtschaftliches Handeln sein, forderte Huber.
Nürnberg - Über 30.000 auf der DGB-Demo
15.11.2010: Unter dem Motto: Gerechtigkeit ist etwas anderes - wir brauchen einen Kurswechsel! versammelten sich mehr als 30.000 Menschen bei der DGB- Kundgebung. Auf dem Kornmarkt in Nürnberg sprachen Matthias Jena (Vorsitzender des DGB in Bayern), Nadine Fink (Vertreterin der DGB-Jugend) und Jürgen Wechsler (Bezirksleiter der IG Metall Bayern.). Alle RednerInnen geißelten die unsoziale Politik der Regierungskoalition, die sich insbesondere im aktuellen Sparpaket niederschlägt und forderten einen Kurswechsel.