12.07.2024: Zwischenstand der Spendenaktion zur Unterstützung der Solidaritätsarbeit der Genoss:innen der Palästinensischen Volkspartei in Gaza: 16.193,16 Euro ++ Hungersnot in Gaza ++ UN-Expert:innen: Israels Hungerblockade ist "eine Form von völkermörderischer Gewalt" ++ Fotos von der Soliaktion in Gaza
Das Farkha Festival Komitee und die marxistische linke haben Ende April die Spendenaktion zur Unterstützung der Solidaritätsarbeit der Genoss:innen der Palästinensischen Volkspartei PPP in Gaza gestartet.
16.193,16 Euro sind bislang auf das Spendenkonto eingegangen. 1.300 Euro spendeten die Teilnehmer:innen der Veranstaltung "10 Jahre marxistische linke" am 29. Juni.
Akute Hungersnot in Gaza
Ein Tropfen auf den heißen Stein. Im Gazastreifen herrscht eine akute Hungersnot. Etwa 96 Prozent der Bevölkerung (2,15 Mio. Menschen) sind von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht. Dies stellte die von den Vereinten Nationen unterstützte globale Beobachtungsstelle, die so genannten Integrierten Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphase (IPC), in ihrer jüngsten Untersuchung vom Juni fest. 745.000 Menschen (33 Prozent) befinden sich in einer Notlage (IPC-Phase 4). Mehr als 495.000 Menschen im gesamten Gazastreifen - mehr als ein Fünftel der Bevölkerung - sind von der schwersten oder "katastrophalen" Stufe der Ernährungsunsicherheit betroffen, so das IPC. In dieser Phase (IPC-Phase 5) leiden die Menschen unter extremem Nahrungsmittelmangel, Hunger und Erschöpfung. [1]
"Israels Hungerkampagne gegen das palästinensische Volk ist eine Form von völkermörderischer Gewalt"
Michael Fakhri UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, und zehhn weiter UN-Expert:innen
Die Hungerblockade ist integraler Bestandteil der völkermörderischen Kriegsstrategie Israels. Hunger, Mangel an Wasser und eine systematisch zerstörte Krankenversorgung sollen die ethnische Säuberung des Gazastreifens vorantreiben – die Palästinenser "zur Ausreise ermuntern", wie der faschistische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir erklärte.
Menschenrechtsexpert:innen der Vereinten Nationen beschuldigten diese Woche Israel, eine "gezielte Hungerkampagne" zu führen, die zum Tod von Kindern im Gazastreifen geführt hat.
"Mit dem Tod dieser Kinder, die trotz medizinischer Behandlung im zentralen Gazastreifen verhungert sind, besteht kein Zweifel, dass sich die Hungersnot vom nördlichen Gazastreifen in den zentralen und südlichen Gazastreifen ausgebreitet hat", erklärten elf UN-Expert:innen am Dienstag (9.7.2024).
"Israels vorsätzliche und gezielte Hungerkampagne gegen das palästinensische Volk ist eine Form von völkermörderischer Gewalt und hat zu einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen geführt", heißt es in der Erklärung, zu deren Unterzeichnern auch der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Michael Fakhri, gehört.
Angst vor dem Terror der israelischen Besatzungstruppen. Israelische Soldaten haben die "Lizenz zum Töten"
Die Genoss:innen der Palästinensischen Volkspartei haben gebeten, auf den Fotos ihre Gesichter unkenntlich zu machen. Sie sorgen sich vor Verfolgung, Verhaftung und Ermordung durch die israelischen Besatzungstruppen und den israelischen Geheimdienst. Am 24. Juni wurde der Genosse und Aktivist der Solidaritätskampagne Suleiman Ziyad al-Darbi in Tal Al-Sultan/Rafah von den Terroristen der israelischen Armee erschossen. (siehe kommunisten.de, 26.6.2024: Solidaritätsprojekt mit Gaza: Suleiman Ziyad al-Darbi von der israelischen Armee ermordet)
Für die faschistoide israelische Armee sind die Genoss:innen der Palästinensischen Volkspartei ein verhasstes Ziel: Palästinenser:innen, Kommunist:innen und Aktivist:innen, die den Widerstandsgeist bestärken. So klein die Solidaritätsaktion der Palästinensischen Volkspartei sein mag, so trägt sie doch dazu bei, den Widerstandswillen der Palästinenser:innen zu festigen und ihr Bleiberecht in Palästina zu verteidigen.
Die Angst der Genoss:innen ist allzu berechtigt. Erst am vergangenen Wochenende waren in Gaza die Leichen von vier Palästinensern gefunden worden – gefesselt und mit Anzeichen von Folter. Zuvor waren sie vom israelischen Militär (IDF) festgenommen worden, als sie Hilfslieferungen in die abgeriegelte Küstenenklave absicherten.
Am 8. Juli berichteten Whistleblower im israelisch-palästinensischen Magazin +972, dass es für die israelischen Soldaten in Gaza so gut wie keine Schießvorschriften gibt. "Die Truppen schossen nach Belieben, steckten Häuser in Brand und ließen Leichen auf den Straßen liegen - alles mit der Erlaubnis ihrer Kommandeure." Sie haben die "Lizenz zum Töten". [2]
Die Solidaritätsaktion geht weiter. Das Farkha Festival Komitee und die marxistische linke bitten um Spenden.
Kerem Schamberger
Stadtsparkasse München
IBAN: DE17 7015 0000 0088 1162 15
BIC/SWIFT-Code: SSKMDEMMXXX
Betreff: Peace for Palestine
oder
Paypal:
Betreff: Peace for Palestine
Anmerkungen:
[1] Integrated Food Security Phase Classification (IPC) Famine Review Committee (FRC): GAZA STRIP: Risk of Famine as 495,000 people face catastrophic acute food insecurity (IPC Phase 5)
https://www.ipcinfo.org/ipcinfo-website/countries-in-focus-archive/issue-105/en/
Report FAMINE REVIEW COMMITTEE: GAZA STRIP, JUNE 2024: https://www.ipcinfo.org/fileadmin/user_upload/ipcinfo/docs/IPC_Famine_Review_Committee_Report_Gaza_June2024.pdf
[2] Oren Ziv am 8. Juli im +972 Magazin: ‘I’m bored, so I shoot’: The Israeli army’s approval of free-for-all violence in Gaza
https://www.972mag.com/israeli-soldiers-gaza-firing-regulations/
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