28.02.2015: Die deutsche Exportwalze ist nicht zu stoppen. Um 3,7 % stiegen im vergangenen Jahr die Waren-ausfuhren – auf den Rekordwert 1.133,6 Milliarden Euro. Da die Einfuhren mit 916,5 Milliarden Euro nur 2,0 % höher waren, ergab sich der größte Exportüberschuss aller Zeiten: 217,0 Milliarden Euro; und im Gefolge davon der größte Leistungsbilanzüberschuss mit 215,3 Milliarden Euro (destatis, 9.2.15). Betrachtet man das Ganze realwirtschaftlich, dann leistet sich Deutschland den Luxus, einen Teil seines Wohlstandes bzw. einen Teil der von den Erwerbstätigen erstellten Güter, an das Ausland zu verschenken und das Jahr für Jahr. Pro Bundesbürger im Jahr 2014 2.700 Euro.
Analysen
Elena Papadopoulou: Zehn Punkte über die Einigung vom 20. Februar
24.02.2015: „Der Zusammenstoß bleibt weiterhin in der Schwebe und aus dem Waffenstillstand wird derjenige günstiger hervorgehen, der das Umfeld und die Bedingungen, unter denen die nächste Verhandlung durchgeführt wird, besser vorbereitet.“ Die griechische Wirtschaftswissenschaftlerin Elena Papadopoulou bewertet in zehn Punkte die Vereinbarung zwischen der Regierung Griechenlands und der Euro-Zone.
Nicht die Griechen, die Troika und Finanzmärkte haben das Land verwüstet
16.01.2015: „Verheert“ - der Begriff trifft es. Griechenland ist in einem Zustand, als wäre es erneut von einem feindlichen Heer mit Krieg überzogen und von einer Besatzungsmacht ausgeplündert worden. Doch diesmal sind es die „Massenvernichtungswaffen“ (Warren Buffett) der Finanzmärkte und die Sanktionsokkupanten der Troika, die das Land kaputtgemacht haben. Der aufgezwungene desaströse Sparkurs hat die Wirtschaft zerstört, die Menschen arm und verzweifelt gemacht.
Klimagipfel in Lima - nur ein schwacher Minimalkompromiss
20.12.2014: Die 2-wöchige UN-Klimakonferenz (COP 20) in der peruanischen Hauptstadt Lima endete nach Verlängerung in der Nacht zum Sonntag, 14.12.2014, nur mit einem Minimalkompromiss. Eigentlich sollten präzise Umrisse eines Weltklimavertrags für Paris entstehen. Deutlich werden sollte, mit welchen Maßnahmen baldmöglichst eine globale Reduktion des Treibhausgasausstoßes erreicht werden kann. Stattdessen ist das Lima-Dokument allenfalls eine Einladung, sich konkrete Beiträge zum Klimaschutz zu überlegen. Die schwierigen Entscheidungen wurden nach Paris verschoben. Damit hat die Lima-Konferenz, auch nach dem eigenen Anspruch ihr entscheidendes Ziel verfehlt.
Der Rubel rollt - runter! Folgen des Wirtschaftskrieges gegen Russland
19.12.2014: „Russlands Wirtschaft stürzt ab“ (SZ), „Scheitert Russland?“ (HB), „Schwacher Rubel versetzt ein Volk in Angst“ - die Schlagzeilen widerspiegeln die dramatisch-brenzlige Situation der vergangenen Tage. Was sie verschweigen: Als Brandbeschleuniger fungiert gegenwärtig die internationale Finanzspekulation. Und die Brandstifter sind zum großen Teil in den westlichen Metropolen zu finden; ihnen sind die Ängste des russischen Volkes schnurz-egal.
„Europäer vs. Atlantiker“? - Kooperativer Imperialismus
16.12.2014: Conrad Schuhler beschäftigt sich in seinem Referat beim 21. Friedensratschlag (6./7.12.2014) in Kassel mit der Frage unterschiedlicher und gemeinsamer Interessen in Wirtschaft und Politik diesseits und jenseits des Atlantiks. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die unterschiedliche regionale Schwerpunktsetzung der USA und Deutschlands/Europas nicht prinzipiell unterschiedliche Interessen widerspiegelt, sondern im Gegenteil ein komplementäres Vorgehen im Rahmen einer global abgestimmten Strategie des in den alten Metropolen USA/EU beheimateten Transnationalen Kapitals darstellt.
isw-report 99 erschienen: Energiewende im Würgegriff der Konzerne
11.12.2014: Ihrem neuen Buch "This Changes Everything" (Das ändert alles) gab Naomi Klein (mit "No Logo" hat sie die Bewegung gegen die neoliberale Globalisierung befeuert) den zweiten Titel: Kapitalismus gegen das Klima. Ihre global belegte Grundaussage: Der Freie-Markt-Fundamentalismus ist dabei, den Globus zu überheizen. Die isw-Autoren Garnreiter/Selinger weisen diesen Zusammenhang detailliert für Deutschland nach: Die Konzerne sind dabei, die vor allem nach dem Atomreaktorunfall in Fukushima in Gang gesetzte Energiewende abzuwürgen. Seit 2009 steigen die CO2-Emissionen wieder, der bei weitem überwiegende Teil der das Klima killenden Treibhausgase.
Die Ölwaffe
Ein Wirtschaftskrieg soll Russland, Iran und Venezuela in die Knie zwingen
03.12.2014: Er fällt und fällt – der Ölpreis. Stand er Ende Juni noch bei etwa 110 US-Dollar, so wurde das Barrel (Fass: 159 Liter) zur OPEC-Konferenz am 27. November in Wien zu 74 US-Dollar gehandelt. Binnen fünf Monaten ein Preisverfall von über 30 Prozent. Was für Autofahrer niedrigere Tankrechnungen und für Privathaushalte billigere Heizkosten bedeutet, kommt eine Reihe von Staatshaushalten teuer zu stehen; vor allem von Staaten, die ihre Haushalte weitgehend aus dem Ölverkauf finanzieren, wie Russland, Venezuela, Iran, Irak, Nigeria etc.