05.01.2013: Dass der 'Bolivarische Prozess' bzw. die Bewegung des 'Sozialismus des 21. Jahrhunderts' in Venezuela ganz wesentlich durch die Person des Staatspräsidenten Hugo Chavez geprägt und von ihm abhängig war, ist offensichtlich. Seine jüngsten Krankheitsbehandlungen und die in den offiziellen Verlautbarungen erwähnten Schwierigkeiten und Gefährdungen dabei - manche Stimmen gehen so weit, seine Amtseinführung als neuer Staatspräsident im Februar als gefährdet zu sehen - werfen nun naturgemäß die Frage auf, wie gefestigt und erfolgreich die linken Zusammenschlüsse und Entwicklungen in Venezuela fortgeführt werden können, wenn Chavez seine bisherige Führungsrolle nicht mehr oder nur eingeschränkt wahrnehmen kann?
Analysen
Die Krise des Kapitalismus und die europäische kapitalistische Integration
20.12.2012: Beitrag von Ângelo Alves auf dem XIX. Parteitag der Kommunistischen Partei Portugals, 30. November 2012.
Die internationale Situation ist geprägt durch eine tiefe Krise. Eine Krise, die weder rein zwangsläufig, noch das Ergebnis eines Fehlers beim Management oder der Steuerung dieses Systems ist.
Nein! Diese Krise hat ein Identitätsmerkmal: Sie ist eine sich rasch vertiefende strukturelle Krise des Kapitalismus. Das kommt zum Ausdruck unter anderem in den Bereichen der Wirtschaft und des Sozialen, der Umwelt, der Nahrungsmittel und der Energie. Sie entwickelt eine vielfältige Offensive des Imperialismus der einen zivilisatorischen Rückschritt von historischer Dimension zeigt.
Neu: isw-report 91 - Grüne Wende. Neue Farbe oder neues System?
09.12.2012: Ausgangspunkt und roter Faden dieses Heftes zur notwendigen "ökologischen Transformation" unserer Gesellschaft ist die Marxsche Erkenntnis: "Der Kapitalismus ruiniert die Springquellen des Reichtums, auf denen er beruht: den Arbeiter und die Natur".
In Kapitel I belegt Conrad Schuhler, dass, würde sich der westliche Lebensstil im Verbund mit der jetzigen Produktionsweise global durchsetzen, dies das Ende der Menschheit bedeuten würde. Der sprunghaft steigende Naturverbrauch und die rasant wachsende Umweltbelastung wären nicht vereinbar mit den Überlebensbedingungen der Menschheit auf dem Biotop Erde. Punkt für Punkt werden die Verheißungen eines Grünen Kapitalismus als falsch widerlegt. Fazit: Auch die ökologische Frage ist eine Klassenfrage, sie kann nur gelöst werden durch eine neue Verteilung der gesellschaftlichen Macht.
Obama: Noch mal vier Jahre – wieso und wofür?
07.11.2012: Barack Obama hat sich eine solide Mehrheit für eine zweite Amtszeit als US-Präsident erkämpft. An Wahlmännern und -frauen standen einen Tag nach der Wahl 303 für ihn bereit, nur 206 für den Kandidaten der Republikaner, Mitt Romney. 270 genügen für die Mehrheit. Zählt man die Stimmen national zusammen, kommt Obama auf 50,3 %, Romney auf 48,2 %. Damit hat Obama rund 2 ½ Millionen der 116 Millionen Wähler mehr gewinnen können als sein Widerpart. (www.bing.com/elect)
Komplott gegen Syrien bringt Erdogan in Bedrängnis
16.10.2012: Während unsere hegemonialen Medien im Konflikt zwischen Syrien und der Türkei lediglich ein nach außen gerichtetes Erscheinungsbild von martialischen Aktionen und Gegenaktionen vermittelt, wird kaum darüber berichtet, dass es in der Türkei seit Monaten zu anwachsenden Demonstrationen gegen den Krieg mit Syrien in den arabischen oder kurdischen Gebieten des Landes kommt. Am Donnerstag, 4. Oktober 2012, zog aber nun zum ersten Mal eine große Demonstration durch Istanbul mit dem Ruf "Dieser Krieg ist nicht unserer!"
1% der Deutschen besitzt fast die Hälfte des Geldvermögens
11.10.2012: „Wir sind die 99%“, skandieren Occupy-Bewegung und das Bündnis Umfairteilen und bringen damit zum Ausdruck, dass fast die gesamte Bevölkerung unter und der Geldhoheit einer winzigen Minderheit steht. Wer aber sind die 1%, wie groß sind ihre Geldschätze? Antwort darauf gibt u.a. der D.A.CH – Vermögensreport 2012* der Internationalen Investmentgesellschaft Valluga (Liechtenstein). Der alljährliche Report konzentriert sich auf die Millionärsvermögen der deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich, Schweiz (D.A.CH). Für Deutschland kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass es 2011 hierzulande 826.000 Euro-Geld-Millionäre (mit mindestens eine Million Euro Finanzvermögen) gab, 4000 weniger als im Jahr davor (Capgemini/RBC Wealth Management kommen in ihrem World Wealth Report 2012 zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Dollar-Millionäre 2011 in Deutschland um 27.000 auf 951.000 stieg). Diese 826.000 Euro-Millionäre machen genau ein Prozent der deutschen Bevölkerung aus.
KP USA: Klassenkampf und die Präsidentschaftswahl 2012
05.10.2012: Mit dem TV-Duell, das sich US-Präsident Barack Obama und Herausforderer Mitt Romney in der Nacht zum Donnerstag lieferten, wurde die letzte Phase des Wahlkampfes eingeleitet.
In einer Broschüre mit dem Titel "Klassenkampf und die Wahl 2012 - Demokratie am Scheideweg" positioniert sich die KP USA zur bevorstehenden Präsidentschaftswahl.
In der Einleitung heißt es: "Diese Broschüre will vom Standpunkt der arbeitenden Menschen aus vier grundlegende Fragen beantworten: Wie konnte der riesige Reichtum unseres Landes in den Händen einer kleiner Gruppe von Milliardären enden? Was hat die Wirtschaftskrise von 2008 verursacht? Warum ist der Rechtsextremismus zu so einer Bedrohung für unsere Gesellschaft geworden? Warum entscheidet die Wahl 2012 über die Zukunft unseres Landes?"
Im Folgenden veröffentlichen wir übersetzte Auszügen aus der Broschüre (die übersetzten Auszüge wie auch das vollständige Original in englischer Sprache findet sich in der Anlage):
Die Reichen-Republik - Anmerkungen zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
26.09.2012: Drei Jahre länger brauchte die Bundesregierung, um herauszufinden, was das staatlich finanzierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforchung (DIW) bereits im April 2009 analysiert hatte: Die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich hat in Deutschland bereits vor der Finanzkrise ein neues Ausmaß erreicht. Nach Angaben des neuen Armuts- und Reichtumsberichts (A+R), der sich auf das Jahr 2008 bezieht und erst im Entwurf vorliegt und am 14.11.2012 vom Kabinett beschlossen wird, hatte die ärmere Hälfte der Bevölkerung nach Abzug der Schulden faktisch kein Vermögen (gerade mal 1% des Gesamtvermögens). Über 40 Millionen Menschen hierzulande sind also buchstäblich Habenichtse. Umgekehrt hatte sich bereits vor der Finanzkrise das reichste Zehntel (Dezil) der Bevölkerung mehr als die Hälfte des gesamten Nettovermögens gekrallt: 53 Prozent.