19.04.2011: Die diesjährigen Ostermärsche werden noch vielfältiger und bunter als in den vergangenen Jahren. Dies liegt einmal daran, dass die friedenspolitische Agenda umfassender geworden ist und zugleich die Antiatom- und Umweltbewegung ebenfalls am Osterwochenende auf die Straße geht. Anlass dafür ist der 25. Jahrestag des bis dahin schwersten Atom-Unfalls, der Havarie im AKW Tschernobyl mit seinen verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Entsprechende Veranstaltungen waren lange geplant, bevor das unbeschreibliche Unglück in Fukushima schlagartig deutlich gemacht hat, dass es erstens keine sichere "zivile" Atomenergie gibt und zweitens im Falle eines Unglücks jegliche nachträgliche Kontrolle über die entfesselte Kernkraft illusorisch ist.
Aus Bewegungen und Parteien
Neofaschistischer Brandanschlag auf ausländische Mitbürger
19.04.2011: Sonntagnachmittag 17. April, 15 Uhr in Winterbach nahe bei Stuttgart. Über 1 300 Menschen setzen in einer kurzfristig einberufenen antifaschistischen Demonstration ein entschlossenes Zeichen gegen Naziumtriebe, faschistische Gewalt und internationaler Solidarität. Der Protestzug war geprägt von einer Vielfalt an politischen Spektren und vereinte sämtliche Altersgruppen, zahlreiche Initiativen, Parteien, Organisationen.
Kriegsziel “Regimewechsel” in Libyen: Bomben für Öl, Macht und Profit
18.04.2011: Hinter Vokabeln wie “Flugverbotszone” und “humanitäre Hilfe” verbirgt die westliche “Interessengemeinschaft Öl, Macht und Profit” die eigentlichen Ziele der militärischen Intervention in Libyen. Ein Brückenkopf in Nordafrika ist für die NATO- Staaten von großer geopolitischen Bedeutung, zur Einflusssicherung auf die arabischen Revolutionen und bei der künftigen Macht- und Rohstoffverteilung in Afrika und im Nahen Osten.
Die UNO-Resolution 1973 war ein willkommener Türöffner für die Militärintervention der westlichen Staaten, aber die westlichen Strategen denken nicht daran, sich bei der Verfolgung ihrer Interessen mehr als notwendig an ihren Text zu halten. Am 15. April erklärte der französische “Verteidigungs”minister Gérard Longuet dem TV-Sender LCI, dass ihm klar ist, dass der Sturz Gaddafis nicht von einer UN- Resolution gedeckt ist. “Ich denke aber, dass es für die UNO von Bedeutung ist, wenn drei Großmächte ein und dasselbe sagen”, erklärte der Machtpolitiker.
Festnahmen bei Übergabe des Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 an die Verantwortlichen von BP
15.04.2011: Am Donnerstag, 14. April 2010, wurden Diane Wilson/USA und Axel Köhler-Schnura in London verhaftet bzw. festgenommen. Die beiden wollten auf der Hauptversammlung des BP-Konzerns den im November 2010 in Berlin an die geschmähten Manager und Großaktionäre des BP-Konzerns verliehenen Internationalen Black Planet Award 2010 übergeben sowie den dazu gehörigen Offenen Brief (Anlage) verlesen. Diane Wilson ist Fischerin vom Golf von Mexiko (Texas) und wurde in 2006 für ihr herausragendes Engagement zu Rettung und Erhalt des Blauen Planeten mit dem jeweils gleichzeitig mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award verliehenen Internationalen ethecon Blue Planet Award 2006 ausgezeichnet. Axel Köhler-Schnura ist Gründungsstifter und ehrenamtlicher Vorsitzender der ethecon - Stiftung Ethik & Ökonomie.
Bundesweite Demonstrationen gegen Atomenergie am 25. April – Tschernobyl25 Aktionstag
13.04.2011: Am Ostermontag, den 25. April, findet die nächste bundesweite Demonstration gegen Atomenergie statt. Am folgenden Tag jährt sich die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl zum 25stenmal und die Forderung ist, endlich die Atomkraftwerke abzuschalten.
Am 26. April 1986 geriet einer der vier Blöcke des in der Ukraine gelegenen Atomkraftwerks Tschernobyl außer Kontrolle. Die Kühlung des Atomreaktors versagte, die hochradioaktiven Brennelemente schmolzen, es kam zu einem Feuer, bei dem der Sicherheitsbehälter aufplatzte und große Teile der Radioaktivität ungehindert in die Umwelt gelangten. Eine radioaktive Wolke zog von Tschernobyl über Europa hinweg. Zigtausende sind an den Folgen der radioaktiven Wolke, die damals über Europa zog, gestorben und noch heute leiden viele zigtausend Menschen an den Spätfolgen. Immer noch ist das Gelände um den durchgebrannten Reaktor großräumig abgesperrt und radioaktiv verstrahlt.
München: Aktion gegen den NATO-Krieg gegen Libyen
10.04.2011: "Schluss mit dem NATO-Krieg gegen Libien" - unter diesem Motto fand am Freitag, 8. April eine Protestaktion in der Münchner Innenstadt statt. Mit Flugblättern, Plakaten, Reden und Transparenten wurde vor allem über ökonomische Hintergründe des Agressionskrieges gegen Libyen informiert. Aufgerufen hatten u.a. das Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus, unterstützt wurde die Aktion von DKP, SDAJ, und vielen Mitgliedern aus attac, der Partei die Linke und der Münchner Friedensbewegung.
Conrad Schuhler vom Institut für sozialökologische Wirtschaftsforschung (ISW) sagte in seiner Rede u.a.: "Die Bewegungen, die Revolten in den arabischen Ländern verdienen den höchsten Respekt von Seiten der Demokraten in aller Welt. Wir verstehen den Stolz, der die fortschrittlichen Menschen dort beseelt. Mohamed Bamyeh, ein Jordanier, schreibt in seinem Essay über „Kairo, die Siegreiche“: „In diesem Augenblick erhob sich, Jahrzehnte der Nachinnengewandtheit und Selbstverachtung abstreifend, eine spontane Ordnung aus dem Chaos.
Das Vermächtnis des Widerstandes weitertragen
05.04.2011: Unter diesem Motto fand am letzten Wochenende in der Humboldt-Universität zu Berlin der 4. Bundeskongress der VVN-BdA seit der Vereinigung der Verbände antifaschistischer Widerstandskämpfer zu einer gesamtdeutschen Organisation statt. Dieses Motto ist mehr als ein besinnlicher Gedanke - es ist ein kämpferischer Anspruch. Denn die Aufgabe muss nahezu ganz von den Nachfolgern derer gelöst werden, die noch aktiv am Widerstand gegen den Faschismus teilnahmen - und sie stoßen auf verhärtete Anstrengungen, den Antifaschismus zu delegitimieren.
Mit den Roten Peperoni auf Spurensuche im Regenwald
03.04.2011: Wer hinterlässt welche Spuren in den Regenwäldern der Erde? Welche Auswirkungen haben diese Spuren auf die Welt? Was hat der Regenwald überhaupt mit unserem Leben zu tun? All diese Fragen stellen sich die Roten Peperoni im 2011 mit ihrem Jahresthema "Spuren im Regenwald". Auf verschiedenen Veranstaltungen und Freizeiten nehmen wir diese Teilbereiche in den Blick. So wollen wir in die Welt und das Leben der Ureinwohner in den Regenwäldern eintauchen, ihre Kultur erleben und untersuchen, wie diese Menschen im Einklang mit ihrer Umwelt leben. Auf diesem Weg kommen wir unweigerlich zu dem Thema Umweltzerstörung. Hier sollen in einem Rollenspiel die großen Zusammenhänge nachvollziehbar gemacht werden. Wieso wird der Regenwald abgeholzt oder gerodet? Wieso werden Rinder, deren Fleisch für den Markt der USA und Europa bestimmt ist in diesen Gebieten gezüchtet? Wie kann das sein, dass dieses Fleisch so billig ist, obwohl es so einen weiten Weg zurücklegt und so viel Zerstörung bewirkt?