03.11.2013: Die mediale Aufregung um Merkels Handy scheint keine Grenzen zu kennen. Dennoch war die Versammlung der EU-Oberen am 24./25. Oktober unter Merkels Beteiligung aber zu keinem Wort des Protests oder auch nur der offenen Kritik an die Adresse der USA-Regierung bereit. Jedenfalls findet sich keine Spur davon in der „Erklärung der Staats- und Regierungschefs“, die sie Ende letzter Woche aus diesem Anlass in Brüssel verabschiedet haben. Von einem „No-spy-Abkommen“, das Kanzlerin Merkel angeblich den EU-Partnern vorgeschlagen hat, also von einem Abkommen, das das Ausspähen untersagen würde, ist in dem Text mit keiner Silbe die Rede.
Europa
Die Flüchtlingspolitik der in Frankreich regierenden 'Sozialisten' im Feuer der Kritik
25.10.2013: Das hatten sich die französischen 'Sozialisten'so nicht gedacht: Innerhalb weniger Tage drohte sich die Ausweisung der Roma-Familie Dibrani und besonders ihrer 15-jährigen Tochter Leonarda zu einer politischen Krise auszuweiten, die das Regierungslager erschütterte. Deshalb sah sich Staatspräsident Hollande am letzten Samstag höchstpersönlich genötigt, mit einer TV-Rede und der Ankündigung einer scheinbar "salomonischen" Entscheidung die aufgewühlten Gemüter zu besänftigen. Ob dies allerdings Erfolg haben wird, war Anfang dieser Woche noch höchst unklar.
Griechenland: Polizei stürmt Sozialklinik
25.10.2015: Mit dem Vorwand, daß illegaler Drogenhandel betrieben wird, haben heute Zivilpolizisten, Beamten der griechischen Arzneimittelbehoerde EOF und Richter die soziale Klinik und Apotheke bei Hellinikon in Athen gestürmt und durchsucht.
In einer Erklärung des Netzwerkes Solidarity for All wird darauf verwiesen, dass just in dem Moment, in dem die öffentliche Gesundheitsversorgung in Griechenland brutal zusammen gekürzt wird, die Regierung kollektive und selbstorganisierte Bemühungen der Bürger und Bürgerinnen für eigene Gesundheitsstrukturen ins Visier nimmt. Die herrschenden Kreise würden diese Soidaritätsnetzwerke als sichtbare Herausforderung und Gefahr für ihre Politik betrachten.
"Eurosur" – die EU-Hightech-Waffe gegen Flüchtlinge
18.10.2013: Wie viele Leichen müssen noch aus dem Mittelmeer gefischt werden, bevor die EU-Oberen zu der Einsicht kommen, dass ihre Abschottungspolitik gegen Flüchtlinge nicht nur absolut inhuman, verantwortungslos und teuer, sondern letztlich auch ineffektiv ist? Weil nämlich damit nicht verhindert werden kann, dass Menschen immer wieder versuchen werden, bedrohlichen Kriegs- und Hungerkatastrophen, Armut und völliger Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern zu entkommen, trotz aller damit verbundenen Gefahren?
Von der Copacabana zurück an die Kieler Förde
03.10.2013: Dieses Jahr wieder in Kiel diskutieren 600 Wirtschafsköpfe, Wissenschaftler und Politiker beim Global Economic Symposium (GES) um nicht weniger als die großen Fragen der Weltwirtschaft. Im letzten Jahr fand das Treffen in Rio de Janeiro statt, nächstes Jahr wird Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur Gastgeber der Global Player sein. „Dies ist kein Diskussionsforum, dies ist ein Lösungsforum“, stellte Dennis Snower, Präsident des veranstaltenden Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) bei der Eröffnung in aller Bescheidenheit fest. Sekundiert wurde er dabei vom schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Albig (SPD), der das GES in derselben Liga wie das Weltwirtschaftsforum in Davos verortete.
KPÖ erfreut über Zuwachs bei Nationalratswahl
Regierung als „Reformpartnerschaft“ ist eine gefährliche Drohung
30.9.2013: Als erfreulich bezeichnet KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner den Zuwachs für die KPÖ bei der Nationalratswahl am 29. September 2013, wenngleich das Ergebnis von 2006, das bislang beste für die KPÖ seit den 1970er Jahren, nicht erreicht werden konnte. Nach dem vorläufigen Ergebnis ohne Wahlkarten hat die KPÖ bundesweit 41.299 Stimmen und vor allem durch die hervorragenden Ergebnisse in Wien (1,67 Prozent) und der Steiermark (1,75 Prozent) die magische Grenze von 1,0 Prozent erreicht (2008: 37.362 Stimmen bzw. 0,76 Prozent).
Tschechien und die KSCM vor den Neuwahlen
21.09.2013: Drei Jahre nach den Parlamentswahlen von 2010 hat die politische Lage in der Tschechischen Republik ein Stadium grundlegender Veränderungen erreicht. Die herrschende Koalition (der rechtsgerichteten Parteien der ODS, der TOP-09 und der 'Öffentliche Angelegenheiten') haben nicht nur stetig das Vertrauen der allgemeinen Öffentlichkeit verloren, was sich in ihren negativen Bewertungen gegenüber der Koalition von 85 und 90 Prozent ausdrückte, sondern sie hat sich auch von innen her aufgelöst. Als Konsequenz einer gewaltigen Korruptionsaffaire im engsten Kreis um unseren Premierminister Petr Necas musste seine Regierung am 16. Juni dieses Jahres zurücktreten.
Griechenland: antifaschistischer Musiker ermordet - Bettina Jürgensen: Austerität produziert Barbarei
19.09.2013: In der Nacht auf Mittwoch wurde der 34-jährige hip-hop-Musiker Pavlos Fyssas in Athen von einem Neonazi ermordet. Der Musiker war unter dem Namen Killah P. mit antifaschistischen Texten in Griechenland bekannt geworden. Als er in der Nacht auf Mittwoch mit fünf oder sechs FreundInnen in einem Cafe im Athener Arbeiterviertel Keratsini war, wurden sie von einer Gruppe von 30 - 40 Faschisten angegriffen. Als Fyssas mit seinen FreundInnen flüchten wollte, wurde er von einem Mitglied der faschistischen Partei "Goldene Morgenröte" mit zwei Stichen ins Herz ermordet.