23.06.2010: Während UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon am letzten Samstag (19.6.) in seinem 2. Quartalsbericht des Jahres die Sicherheitslage in Afghanistan als "dramatisch verschlechtert" bezeichnete, ergehen sich führende Köpfe der Besatzungstruppen unter Führung der USA in Zuversicht, Schönmalerei und dem Verbreiten von Durchhalteparolen. So US-Verteidigungsminister Robert Gates mit der Behauptung: "Wir gewinnen die Initiative zurück." Und Nato-General Josef Blotz merkte am 19.6. zum UN-Bericht an, dass die internationalen Streitkräfte Fortschritte machten und "sich das Blatt wende".
Internationales
Uri Avnery: Wer hat Angst vor einer wahren Untersuchung?
16.06.2010: Uri Avnery vertritt seit 1948 die Idee des israelisch-palästinensischen Friedens und die Koexistenz zweier Staaten: des Staates Israel und des Staates Palästina, mit Jerusalem als gemeinsamer Hauptstadt. Uri Avnery schuf eine Weltsensation, als er mitten im Libanonkrieg (1982) die Front überquerte und sich als erster Israeli mit Jassir Arafat traf. Er stellte schon 1974 die ersten geheimen Kontakte mit der PLO-Führung her.
Auf seiner Web-Seite stellt er die Frage:
Wer hat Angst vor einer wahren Untersuchung?
Hier sind einige Fragen, die eine tatsächliche Untersuchungskommission stellen würde, wenn man diese eingesetzt hätte (anstelle der erbärmlichen Ersatz-Kommission):
Free Gaza Hilfskonvoi – ein Augenzeuge berichtet
15.06.2010: Diese Erinnerungen, Bilder und Geräusche werden mich sicher noch oft einholen: eng gefesselte, meist in eine knieende Position gezwungene Menschen, zu hunderten auf einem Schiffsdeck festgehalten, und von vermummten, mit Maschinenpistolen bewaffneten Soldaten in Schach gehalten, so erlebten wir unsere Reise durch das östliche Mittelmeer, nachdem die israelische Armee handstreichartig, vor Beginn des Morgengrauens, die türkische Passagierfähre „Mavi Marmara“ überfallen und unter ihre Kontrolle gebracht hatte - in internationalen Gewässern vor der Küste von Gaza, dem Ziel unserer Reise, wohin wir als Zeichen der Unterstützung medizinische Instrumente, Medikamente, Baumaterialien und Fertighäuser, sowie andere Bedarfsgüter des täglichen Lebens bringen wollten, die die israelische Besatzungsmacht schon seit langem nicht mehr in das Gebiet lässt.
Internet in China - ein Weißbuch zum Nachdenken
09.06.2010: Wenn man früher die Frage nach dem 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' stellte, so dachte man in der Regel an die USA. Dort konnte man, so lauteten die Legenden, im wilden 'goldenen Westen' auch in Mengen Gold finden und reich werden. Heute liegt das 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' - im Internet. Nutzen bringend, welcher früher nicht möglich war und gleichzeitig Raum für Unheil und Verbrechen, wenn nicht Regularien und gesellschaftliche Kontrolle im Interesse des Volkes dagegen stehen. Gestern hat das Land mit der größten Internetgemeinde der Welt - China - seine Vorstellungen zur Internetnutzung in einem Weißbuch der Regierung kund getan.
Daneben gibt das Dokument auch einen Einblick in die rasante Entwicklung der letzten Jahre. In den 1980er und Anfang der 1990er Jahren war das Internet im Entwicklungsland China zunächst nur ein Diskussionsthema. Erstmals am 20. April 1994 wurde das weltweite Internet über eine 64K-Verbindung mit einem kleinen Netzwerk in Peking für Forschung und Ausbildung verbunden. Danach wurde die Entwicklung der Informationstechnologie und des Internets planmäßig und energisch vorangetrieben. 1997 wurden die Entwicklungsziele bis zum Jahr 2010 formuliert, die 2005 bis zum Jahre 2020 fortgeschrieben wurden. 2002 entstand der gesonderte 'Plan zur informationstechnischen Entwicklung' des Landes. 2006 wurden durch den Nationalen Volkskongress und 2007 durch den Parteitag der KP Chinas weitere Entwicklungsziele und -aufträge festgelegt.
200.000 gegen Arizonas Ausländergesetz
06.06.2010: In einer beeindruckenden Großdemonstration äußerten in der letzten Woche 200.000 Menschen in Phoenix (Arizona) ihren Protest gegen das in dem US-Bundesstaat geplante 'Gesetz zur Unterstützung der Rechtsdurchsetzung und sicherer Nachbarschaften' ('Support our Law Enforcement and Safe Neighborhoods Act', SB 1070) und forderten seine Rücknahme. Das Land der großen Freiheit und der selbsternannten obersten 'Wächter' über Demokratie und Menschenrechte in aller Welt, gleitet jetzt selbst (noch tiefer) in Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hinein.
Steife Brise gegen die Gaza-Blockade(ure)
04.06.2010: Israels Hardlinern bläst der weltweite Wind wegen der Militäraktion und Ermordung von Friedensaktivisten am Montag dieser Woche stärker ins Gesicht, als sie wohl erwartet hatten. Weltweite Verurteilungen durch UN-Organisationen, Regierungen und humanitäre Organisationen, lauter werden die Forderungen nach Aufhebung der Gaza-Blockade. Dazu die Frontstellung besonders der Türkei - Ministerpräsident Erdogan bestätigte am Mittwoch die Kündigung von drei Militärabkommen. Gestern dann der Abbruch diplomatischer Beziehungen durch Nicaragua, heute der demonstrative (wenn auch nur vorübergehende) Rückruf des südafrikanischen Botschafters und bereits am Dienstag die Öffnung der Gaza-Grenze zu Ägypten bei Rafah.
Neue Gipfel propagandistischer Besessenheit
03.06.2010: Die Heftigkeit der internationalen Proteste und der Reaktionen auf den Angriff der Gaza-Friedensflotte und die Ermordung von 9 Aktivisten auf deren Schiff Marvi Marmara durch israelische Elitesoldaten am Montag dieser Woche hat die israelischen Verantwortlichen offenbar doch mehr überrascht, als sie nach außen hin zugeben. Gestern ließen die Behörden alle Festgenommenen nach und nach frei, obwohl man noch am Dienstag mit Gerichtsverfahren und Bestrafungen gedroht hatte.
Israels 'Selbstverteidigung' scheut keine Morde
01.06.2010: Mit einer kaum überbietbaren Brutalität und Gewissenlosigkeit hat Israel am gestrigen Frühmorgen die humanitären Hilfssendungen der 'Freiheitsflotte' der internationalen Free-Gaza-Bewegung angegriffen. Die dabei verübten Morde an über 10 Aktivisten sind auch in der langen Geschichte zionistischer Aggression beispiellos, genauso wie der offene Bruch internationalen Rechts auf Hoher See. Und das alles geschah natürlich - wie heute offiziell die israelische Regierung wieder log - zur Selbstverteidigung.