05.08.2022: Mit dem Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan sind die Spannungen zwischen Washington und Peking weiter eskaliert. Für Chinas Regierung, die Taiwan als Teil des chinesischen Territoriums ansieht, war die Visite der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in Taipeh eine Provokation. Sie warnte von einem "Spiel mit dem Feuer" und führt "beispiellose" Manöver der chinesischen Volksbefreiungsarmee rund um Taiwan durch, bei denen die Invasion der Insel geübt wird. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass der Fokus im geopolitischen Ringen zwischen den USA und China längst nicht mehr nur auf Taiwan liegt, sondern auch weiter südwärts gerückt ist. Nikita Gerassimow analysierte in einem Artikel vom 30. April 2022 die sich verschärfenden Spannungen in Fernost.
Analysen
Schuldenberge in Bewegung
29.07.2022: Europäische Zentralbank und US-amerikanische Notenbank erhöhen die Zinssätze ++ Die Notenbanken befinden sich in einer Sackgasse: sie müsste die Zinsen zwecks Inflationsbekämpfung erhöhen und zugleich absenken, um die Schuldenlast in dem Währungsraum erträglich zu halten, schreibt Tomasz Konicz. Er sieht in den einsetzenden Aufwertungswettläufe der Notenbanken die "Gefahr eines unkontrollierbaren Lawinenabgangs".
Die wahre Schuldenfalle: Sri Lanka schuldet den größten Teil dem Westen, nicht China
18.07.2022: Sri Lanka schuldet 81% seiner Auslandsschulden den US-amerikanischen und europäischen Finanzinstitutionen sowie den westlichen Verbündeten Japan und Indien. China ist mit 10% beteiligt. Doch die Medien schieben die Krise auf eine imaginäre "chinesische Schuldenfalle".
Von Benjamin Norton (Multipolarista)
Schuldenberge im Klimawandel
29.06.2022: Von der inneren und äußeren Schranke des Kapitals: Wie Wirtschafts- und Klimakrise im globalen Süden ineinandergreifen und sich wechselseitig hochschaukeln.
von Tomasz Konicz
100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr machen die Welt nicht sicherer und friedlicher
von Dr. Ingar Solty, Referent im Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Am 9. Mai 2022 fand im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine Anhörung von Expert*innen zum "Sondervermögen Bundeswehr" statt. Wir dokumentieren die schriftliche Stellungnahme von Ingar Solty (vollständiger Text in der pdf-Datei im Anhang) und die mündliche Stellungnahme (Video).
Wieso es nach dem Ende des Krieges um die Ukraine keine stabile Nachkriegsordnung geben wird.
von Tomasz Konicz
31.05.2022: Is this the big one? Ist dies der große Krach, der alles umwerfen wird, was sich an globalen Strukturen und Dynamiken seit dem Durchbruch des Neoliberalismus in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts etabliert hat? Der Krieg um die Ukraine könnte tatsächlich rückblickend als ein Epochenbruch, als ein Kipppunkt des globalen Krisenprozesses betrachtet werden, bei dessen Überschreiten das kriselnde spätkapitalistische Weltsystem in eine neue Krisenqualität überging.
ISPK: "Aufhebung der Sanktionen erst nach Regimewechsel in Moskau"
02.05.2022: "Institut für Sicherheitspolitik (ISPK)" zum Krieg um die Ukraine: keine Vorschläge für politisch-diplomatische Lösungsansätze, sondern Krieg und Sanktionen auch nach Waffenstillstand bis zum Regimewechsel in Russland ++ Militärhistoriker Michael Jonas: Ukraine dauerhaft neutral oder dauerhaft geteilt ++ finnische und internationale Friedenskräfte gegen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens
Warum es sich beim Krieg in der Ukraine um einen Krieg um die Weltordnung handelt
29.03.2022: Die Feststellung, dass der Krieg in der Ukraine ein europäischer Krieg sei, bedarf einer Ergänzung, äußert Sandro Mezzadra *). Tatsächlich gehe es um nicht mehr und nicht weniger als um die «Weltordnung». In Russland habe sich eine eigentümliche Form eines «politischen Kapitalismus» herausgebildet, aus dem sich starke Widersprüche mit anderen kapitalistischen Interessen im nationalen und globalen Rahmen ergeben.