17.09.2013: Auch in Berlin standen die Verteilungsfrage und die Finanzierung der sozialen und kulturellen Infrastruktur im Mittelpunkt. Etwa 3000 waren zur Auftaktkundgebung gekommen, um anschließend zum Regierungsviertel zu demonstrieren. Stark vertreten waren die Sozialverbände, attac und die Gewerkschaften ver.di und GEW. Die Blöcke von der Partei „Die Linke“ und von den Grünen waren nicht zu übersehen. Die Veranstalter waren mit der Mobilisierung zufrieden angesichts der Tatsache, dass eine Woche vorher nicht nur die große Demonstration „Freiheit statt Angst“ mit 20.000 Teilnehmern stattgefunden hatte , sondern auch der DGB zum Aktionstag „Flagge zeigen für einen Politikwechsel“ aufgerufen hatte. Im Rahmen dieser Aktion waren zum Metall-Parlament der IGM vor dem Brandenburger Tor etwa 2.000 TeilnehmerInnen gekommen.
Andrea Kocsis, stellv. ver.di-Bundesvorsitzende, forderte einen Politikwechsel, weg von der „unfairen“ Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. „Unter dieser Regierung werden die Reichen immer reicher und alle anderen immer ärmer.“ Deutschland sei für die Reichen ein Steuerparadies. Es gebe keine Schuldenkrise sondern eine Einnahmekrise. Umverteilen, das bedeute auch, am Wahlsonntag die Stimmen neu zu verteilen, “denn das Umverteilen beginnt mit unserer Stimme am Sonntag an der Wahlurne“.
Friedhelm Hengsbach, angekündigt als Christlicher Sozialethiker und Kapitalismuskritiker, stellte die Eigentumsfrage in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er wies darauf hin, dass im Armutsbericht der Bundesregierung die Beschreibung des Reichtums ein weißer Fleck sei. Er definierte diesen Reichtum als exklusiven Reichtum, der sich jeglicher amtlicher Statistik entziehe, der politisch gewollt und gefördert werde, der gesellschaftlich parasitär sei, “weil er den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerreißt, weil er, verbunden mit öffentlicher Armut, die gesellschaftlich Schwachen ausgrenzt, weil er unverhältnismäßig die natürlichen Ressourcen beansprucht und weil er sich der Finanzierung öffentlicher Aufgaben entzieht“. Privateigentum an Gebrauchsgütern sei etwas anderes als Eigentum an Produktionsmitteln, denn die können nur durch fremde Arbeit, durch natürliche Umwelt und durch gesellschaftliche Vorleistungen rentabel verwertet werden. Deutschland könne es nicht gut gehen, solange politische Entscheidungen unter dem Druck der Finanzmärkte, also des exklusiven Reichtums, getroffen werden.
Auch Ursula Engelen-Kefer vom Sozialverband Deutschland forderte in ihrer kämpferisch vorgetragenen Rede, am 22.9. mit dem Stimmzettel für eine andere Politik zu votieren. „Wir müssen dieses Deutschland vom Kopf auf die Füße stellen, denn nur Reiche können sich einen armen Staat leisten. Schluss mit der Verelendungspolitik“. Aber, egal wie die Wahl ausgehe, der Kampf muss weiter geführt werden. „Dann müssen wir antreten und von der neuen Regierung verlangen, dass die Umverteilung beginnt und zwar zuerst bei den Steuern“.
Im Demonstrationszug gab es neben der offiziellen Losung „UmFairTeilen“ die Forderung nach „Umverteilen“. Bei gemeinsamer Kapitalismuskritik macht dies für viele den Unterschied aus zwischen der Suche nach einer Alternative im System und der Suche nach einer Alternative zum kapitalistischen System. Gemeinsamkeit gibt es aber trotzdem bei den aktuellen Forderungen des Bündnisses. Und als zum Abschluss der Demonstration eine Menschenkette über die Spree zum Regierungsviertel gebildet wurde, hatte alle gemeinsam Spaß daran, symbolisch die Euros bei den Reichen einzusammeln und umzuverteilen. Mit Energie und viel Vergnügen wurden Geldsäcke dahin weitergereicht oder geworfen, wo das Geld wirklich benötigt wird. Der Haufen Geld, der zusammenkam, war schon beachtlich.
Und dazu sang Dota Kehr, bekannt als Kleingeldprinzessin, ihr Lied „Utopie”:“ Es geht nicht um ein Stück vom Kuchen, es geht um die ganze Bäckerei“
Text/Fotos: mami
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15.09.2013: "Wir, die Non-Citizens, Flüchtlinge waren während unseres
13.09.2013: Kurz vor der Bundestagswahl will das Bündnis „UmFAIRteilen“ Zehntausende Menschen auf die Straßen bringen, um für eine andere Verteilung des Reichtums zu demonstrieren. Zentral in Berlin und Bochum, aber auch regional wie in Saarbrücken, wird daran erinnert werden, dass die privaten Vermögen 9,8 Billionen Euro betragen, wovon den reichsten 10 Prozent alleine 6,5 Billionen gehören. Die unteren 10 Prozent haben 15 Milliarden Schulden. Die zur Krisenursache hochstilisierte Staatsverschuldung beträgt 2,1 Billionen, also nicht mal ein Drittel dessen, was Millionäre und Milliardäre horten. Wobei die Schulden des Staats Teil ihrer Guthaben sind.
Bericht von der 4. Summer-Factory des Instituts Solidarische Moderne
11.09.2013: Über 20.000 beteiligten sich am Samstag an der Kundgebung und Demonstration 'Freiheit statt Angst' in Berlin. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis von Bürgerrechtsorganisationen und -netzwerken, von Gewerkschaften, Berufsverbänden von Journalisten, Juristen und Ärzten und von mehr als 80 weiteren Organisationen. Schon im Vorfeld wurde deutlich, dass diesmal mit weit mehr Teilnehmern zu rechnen ist als in den letzten Jahren. Deshalb musste die Auftaktkundgebung auf den Alexanderplatz verlegt werden, weil der ursprünglich geplante Ort am Potsdamer Platz zu klein wurde.
08.09.2013: Zu den immer heftigeren Kriegsdrohungen gegen Syrien erklärten Vertreter/innen der Friedensbewegung im Anschluss an eine bundesweite Telefonkonferenz:
02.09.2013: Etwa 370 alte und junge Neonazis erhielten am 31. August in Dortmund für rund acht Stunden die Gelegenheit zu ihrer Hetze. „Rund 1000 Nazi-Gegner aus verschiedenen Lagern demonstrierten weitgehend friedlich gegen den Aufmarsch der Partei ‚Die Rechte’,“ meldeten hinterher die Medien. Im Verlauf des Marsches kam es zu mehreren Sitzblockaden, die jedoch von der Polizei geräumt wurden. Andererseits hatte sich Dortmunds OB Ullrich Sierau (SPD) für Sitzblockaden ausgesprochen. Friedlicher Protest, Sitzblockaden und ziviler Ungehorsam müßten möglich sein, um die Vision von einem nazifreien Dortmund Wirklichkeit werden zu lassen.
01.09.2013: Bei der traditionellen Friedensaktion des DGB Fellbach beim Friedensbaum am Freitag, den 3o. August 2013, konnte Dieter Keller, DGB-Vorsitzender in Fellbach, wieder zahlreiche Gäste begrüßen. Er betonte, dass der diesjährige Antikriegstag in einer dramatischen weltpolitischen Lage stattfindet. „Es droht ein Krieg gegen Syrien mit unabsehbaren Folgen für den Nahen Osten und weltweit“. Er forderte Bundestag und Bundesregierung auf, sich öffentlich allen Kriegsplänen entgegenzustellen und klar zu sagen: Nein zum Krieg und dessen Vorbereitung. Das verlangt die politische Vernunft.



