10.11.2014: Wenn auch der herrschende Politikbetrieb mitsamt der Medien einen anderen Jahrestag bis zur allseitigen Erschöpfung abfeierte, wurde in Kiel „trotz alledem“ des Beginns der Novemberrevolution vor 96 Jahren gedacht, als in Kiel die Matrosen, Soldaten und Arbeiter*innen mit ihrem Aufstand dem Ersten Weltkrieg ein Ende setzten und von dem der Ruf nach „Friede, Freiheit, Brot!“ ausging, der Ruf nach einer demokratischen, gerechten, sozialistischen Gesellschaft, die an die Stelle des mörderischen Weltkrieg verursachenden Kapitalismus treten sollte.
Deutschland
Aufhebung der Immunität von Nicole Gohlke - wegen Solidarität mit den PKK-Kämpfern in Kobane
08.11.2014: Am Donnerstag hat der zuständige Ausschuss im Bundestag dem Antrag der Münchner Staatsanwaltschaft statt gegeben und die Immunität der Münchner Bundestagsabgeordneten Nicole Gohlke aufgehoben und damit den Weg frei gemacht für ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Vereinsverbot, also PKK-Verbot. Nicole Gohlke hatte auf einer Kobane-Soli-Demo in München die Fahne der PKK hochgehalten und sich mit dem Widerstand solidarisiert.
Wir dokumentieren an dieser Stelle Nicoles persönliche Erklärung zur Aufhebung ihrer Immunität.
Pkw-Maut: Total - Überwachung der Autofahrer
07.11.2014: Anders als von Bundesverkehrsminister Dobrindt zunächst behauptet, sollen die für die geplante Pkw-Maut erhobenen Bewegungsdaten nicht unverzüglich wieder gelöscht, sondern bis zu 13 Monate gespeichert werden. Somit käme es zu einer verfassungswidrigen Vorratsdatenspeicherung fast des gesamten Verkehrs auf Deutschlands Autobahnen. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2010 ist aber eine verdachtslose Speicherung von Telefon-, Internet – und Standortdaten verboten.
Rettet das Saarland vor den Kaputtsparern und Bankrotteuren
ver.di Saar veranstaltete Großen Ratschlag
30.10.2014: Mit einem Aufruf zur Rettung des Saarlandes hat ver.di im Saarland die Landespolitik zum Feld des Widerstands erklärt. In der Einladung zum Ratschlag/Konferenz der Ideen wurde festgestellt: „Die Lage ist ernst. An vielen für unser Gemeinwesen oft lebensnotwendigen Stellen wird unverantwortlich gespart, so unter anderem in diesen Bereichen:
Hassgesang in Richterrobe
25.10.2014: Ministerpräsident Seehofer in seiner landesväterlichen Jovialität lobt gern, vor allem sich selbst und die Seinen. Die standen in diesem Fall nämlich ausgesprochen bedröppelt da, der bayrische Justizminister Bausback und der Innenminister Hermann (beide CSU): Man habe „sehr schnell nach Bekanntwerden gearbeitet und entschieden“. In der Tat hat der Brandenburger Neonazi, der in Lichtenfels (im Raum Coburg) als Zivilrichter Recht sprechen durfte, nur wenige Tage nach der Enthüllung seiner unappetitlichen Doppelexistenz die Robe ausziehen müssen. Verräterisch jedoch ist Seehofers „nach Bekanntwerden“. Denn immerhin dauerte es fast ein ganzes Jahr, bis der ins oberfränkische Kulmbach umgezogene Maik B. enttarnt wurde. Auch jetzt flog die Sache nur zufällig auf.
Bundestagsabgeordnete wegen PKK-Fahne festgenommen
20.10.2014: Am Samstag wurde die Münchner Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Nicole Gohlke, bei einer Solidaritätsdemonstration mit Kobane von der Münchner Polizei vorübergehend festgenommen. Sie hatte die Aufhebung des PKK-Verbots gefordert und dabei die "verbotene" Fahne der PKK hochgehalten. "Ich glaube, es ist Zeit, dass PolitikerInnen, Prominente, Intellektuelle, KünstlerInnen, ... ein Zeichen setzen gegen diese Kriminalisierung und gegen die unerträgliche Heuchelei der Bundesregierung. Wer es ernst meint mit der Unterstützung des kurdischen Widerstandes muss jetzt vor allem zwei Dinge tun: das PKK-Verbot abschaffen und Druck auf die Türkei machen, die Grenze nach Syrien zu öffnen für Flüchtende, humanitäre Hilfe und Nachschub für die kämpfenden KurdInnen und die Grenze zu schließen für den IS!", fordert Nicole Gohlke. Sie äußerte ihre Zufriedenheit, dass sich der Parteivorstand von DIE LINKE geschlossen hinter ihre Forderung gestellt hat.
Vattenfall gegen Deutschland
17.10.2014: Es war wohl mehr ein Versehen, dass Wirtschaftsminister Gabriel im Wirtschaftsausschuss des Bundestags die Höhe der Schadenersatzforderung über die Lippen rutschte. 4,7 Mrd. Euro fordert der schwedische Energiekonzern Vattenfall wegen des Atomausstiegs von Deutschland. Weit mehr als bisher vermutet. Bislang hatte das Wirtschaftsministerium jede Auskunft abgelehnt. Streng geheim. Vattenfall klagt bereits das zweite Mal gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Entschädigung für entgangene Gewinne. »Investorenschutz« nennt sich das in den internationalen Verträgen.
General-Mobilmachung
30.09.2014: Ein General macht mobil. Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr geht mit der Politik ins Gericht. „Blamabel“ seien die gegenwärtigen Pannenserien bei der Bundeswehr. Sie rührten daher, dass die „Bundeswehr über Jahre kaputtgespart“ worden sei. Bei einem Militär-Etat von 32 Milliarden Euro im Jahr – der zweithöchste Posten im Bundeshaushalt – wäre das die teuerste Sparbüchse der Welt. Der Militarist weiter: Er stelle sich die Frage, „ob die Ankündigungen, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen soll, wirklich ernst gemeint waren“. Hoppla! Spätestens hier wird man stutzig und es drängt sich der Verdacht auf, dass die Pannenmeldungen derzeit gezielt aus dem Verteidigungsministerium gestreut und aufgebauscht werden. Offenbar läuft seit Monaten ein abgefeimtes Spiel des Militär-Industrie-Komplexes, jener unheiligen Allianz aus Militärschädeln, reaktionären und für Rüstungspolitik zuständigen Politikern und Profiteueren der Waffenschmieden zur Aufrüstung der Öffentlichen Meinung.